Mobile Firefox: eine Wachstumsstory?

Freitag, 5. Februar 2010 um 15:04

Nokia wird Firefox demnächst auf zwei Mobiltelefonen als vorinstallierten Standardbrowser einsetzen. Es handelt sich hierbei um Geräte, die nicht auf Symbian als Betriebssystem basieren sondern auf dem Linux-Betriebssystem Maemo. Bislang waren Gerüchte in der Welt, dass Mameo als Nokia-Betriebssystem das doch in die Jahre gekommene Symbian ablösen könnte. Seitdem aber klar ist, dass Symbian zur Open Source erklärt wird, indem der Code freigegeben wird, steht auch fest: Man hofft bei Nokia weiterhin auf Symbian und behält Maemo allenfalls als eine Alternative für ganz bestimmte mobile Endgeräte. Und nur auf diesen dann doch relativ wenigen Geräten läuft der mobile Firefox bislang. Ob dieser erste Schritt damit der Beginn einer Erfolgsgeschichte wird, bleibt indes abzuwarten und kann kurzfristig betrachtet auch durchaus bezweifelt werden. Denn generell ist festzuhalten, dass Nokia im Segment der Smartphones gegenüber dem iPhone, dem Blackberry und den Android-Phones auf dem absteigenden Ast ist. Auf diesem absteigenden Ast dann auch noch nach oben zu klettern, dürfte auch für den mobilen Firefox schwierig werden - trotz jeder Menge Vorschusslorbeeren aus der stationären PC-Welt.

Klares Plus für den Firefox: Komplexe Synchronisationsmöglichkeiten

Und doch sollte man den Firefox nicht abschreiben. Smartphones werden immer mehr Bestandteil der Alltagskultur. Die Zahl der Nutzer wird steigen und damit auch die Zahl derer, die ihr Smartphone mal eben mit ihrem PC oder Laptop synchronisieren wollen. Und das wiederum könnte die Chance für den Firefox sein: Der Browser ist immerhin auf jedem vierten PC installiert und mit einem Marktanteil von knapp 25 Prozent die Nummer 2 im Browsersegment - hinter dem Platzhirsch Internet Explorer (62 Prozent: Zahlen vom 2. Februar 2010). Schon in seiner ersten Version kommt der mobile Firefox daher auch mit einer Synchronisations-Anwendung heraus. Die Browsing-History, Bookmarks, Passwörter und sogar geöffnete Tabs können damit einfach zwischen dem mobilen Endgerät und dem stationären PC hin- und hergespielt werden. Damit dürften Szenarien milde belächelt werden, die man derzeit noch als völlig normal in Kauf nimmt. Heute muss man etwa eine Mail mit den wichtigsten aktuellen Links an sich selber schicken, um diese dann auch mobil - etwa im Blackberry - dabei zu haben. Das ist an und für sich kein  guter Zustand, zeigt aber auch, dass es durchaus noch Kinderschuhe sind, in denen das mobile Internet steckt. Der Firefox könnte damit seinen Beitrag dazu leisten, dass das mobile Internetseine auf dem Weg zum Massen- und Alltagsmedium wird.

Die anderen Browser werden diese Form der Synchronisation (eines Tages) auch bieten, aber vielleicht wird es dem Firefox bis dahin gelingen, einen relevanten Marktanteil zu ergattern. Einzig die skandinavischen Kollegen, die hinter dem Browser Opera stecken, sind derzeit auch in diesen Gefilden unterwegs. Auch Opera Mobile wartet etwa mit einer automatischen Synchronisation von Lesezeichen auf. Und das erinnert nun tatsächlich an die Zeiten, in denen Firefox sich erstmals anschickte, dem Internet Explorer Marktanteile abzujagen. Das ist schon lange her und auch damals war es neben dem Mozillas Firefox eben der Browser von Opera, der nahezu zeitgleich auf die Jagd nach neuen Nutzern geschickt wurde - ebenfalls mit guten Ideen und ebenfalls mit einem anfänglichem Vorsprung gegenüber dem Firefox.

Firefox für Windows Mobile und Android OS ist in der Pipeline

Sollte der mobile Firefox tatsächlich eine Erfolgsgeschichte werden, so dürfte diese allerdings frühestens in einigen Monaten starten. Und zwar dann, wenn der Browser auch für Windows Mobile und in einem späteren Schritt für Googles Android OS vorliegen wird. Die Windows-Variante ist die, die wohl am weitesten gediehen ist - sie hat indes noch nicht einmal Beta-Status erreicht. Noch weiter hinterher hinkt die Android-Version. Bis also der Beta-Status und dann die erste offizielle Version vorliegen, dürften noch mehrere Monate vergehen.

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