Mobilcom/Freenet: Fusions-Chancen steigen
Noch im letzten Monat hatte mit der Texas Pacific Group erstmals ein Großaktionär öffentlich Druck gemacht. Die FTD spekuliert seinerzeit gar, dass die Amerikaner einen Exit ob der anhaltenden juristischen Querelen in Betracht ziehen. „Wir wollen eine schnelle Einigung erreichen, damit der Vorstand den Zusammenschluss endlich umsetzen kann", sagte TPG-Partner Andrew Dechet damals der Welt. Nur wenn die Fusion beider Unternehmen über die Bühne gehe, könne man eine „bedeutende Rolle“ auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt spielen. TPG ist mit 28 Prozent Anteil Großaktionär bei Mobilcom, doch auch die Geduld des Investors ist begrenzt.
Unterdessen wird die Luft besonders für Freenet dünn. Als das Gros der Internetnutzer noch schmalbandige Dial-Up-Modems nutzte, lag das Unternehmen auf Platz zwei in Deutschland. Mit dem Aufkommen von DSL büßte und büßt man derzeit Marktanteile ein, da die Wettbewerber mit eigener Infrastruktur attraktivere Angebote stellen. Deswegen will Spoerr auch gerne um das zum Verkauf stehende, deutsche ISP-Geschäft von AOL mitbieten. Doch nur ein fusioniertes Unternehmen wird bei einer solchen Transaktion den Rückhalt der Banken bekommen. Deswegen hat Spoerr, der Freenet mit aufbaute, auch schon Plan B im Gepäck und diesen vor einigen Wochen an die Presse lanciert. Falls es nicht zu einer Fusion komme, könne man Freenet ja verkaufen. Aber vielleicht wird das am Ende der nächsten Woche gar nicht mehr nötig sein. (ndi/rem)
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