MicroStrategy mit falscher Strategie?

Mittwoch, 9. Mai 2007 um 00:00

Das Management macht vor allem deutlich gestiegene operative Kosten im Zuge der Personalaufstockung verantwortlich. Diese kletterten um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 45,4 Mio. Dollar. 2,4 Mio. Dollar gab das Unternehmen für Softwareentwicklung aus. Insgesamt konnte MicroStrategy das Quartal mit Barreserven von 67,0 Mio. Dollar beenden.

Markt und Wettbewerb

MicroStrategy konkurriert im weiterhin wachsenden Markt für Analysesoftwareanwendungen in erster Linie mit den Softwarehäusern Cognos und Business Objects. Aber auch die von Oracle übernommene Hyperion Solutions bietet ähnliche Produktlösungen am Markt an. Während sich Business Objects mit der Übernahme von Cyrstal Decisions verstärkte, kaufte auch die kanadische Cognos weiter zu. Die Kanadier übernahmen schon im Vorfeld den amerikanischen Softwarespezialisten Adaytum, um sein Softwareangebot für die Finanzwirtschaft zu erweitern. Später folgten weitere Zukäufe. Daneben wollen auch andere große Softwarehäuser wie die deutsche SAP AG sowie der Softwaregigant Microsoft, in diesem Markt Fuß fassen. Auch der Walldorfer Softwarekonzern SAP AG positioniert sich zunehmend in diesen Bereich und hat sich durch kleinere Zukäufe verstärkt. Durch die Übernahme von Hyperion zeigt auch der US-Datenbankkonzern Oracle stärker Präsenz in diesem speziellen Marktbereich.

MicroStrategy gilt als ein Top-10-Anbieter, jedoch gehört das Unternehmen nicht zu den fünf führenden Anbietern in diesem Marktsegment.

Ausblick

Für das laufende Juniquartal hatten Analysten bislang mit Einnahmen von 85,6 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,39 Dollar je Aktie kalkuliert. Diese Prognosen werden sich für MicroStrategy nach den jüngsten Quartalszahlen wohl nicht erfüllen lassen. Gleiches gilt für die Prognosen für das laufende Gesamtjahr 2007. Investmentbanken, wie Wedbush Morgan haben daher ihre Gewinnprognosen bereits nach unten korrigiert und rechnen für das laufende Jahr nur noch mit einem Nettogewinn von 5,40 Dollar je Aktie.

Auch für das Folgejahr 2008 revidierten die Investmentbanker ihre Prognosen nach unten und rechnen nunmehr mit einem Nettogewinn von 6,65 Dollar je Anteil.

Bewertung

Zuletzt brachen MicroStrategy-Anteile um mehr als elf Prozent auf 102,77 Dollar ein, womit das US-Softwarehaus mit einem Börsenwert von 1,3 Mrd. Dollar bewertet wird. Gleichzeitig ergibt sich auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2008 auf 15 sinken würde. Insgesamt wird MicroStrategy mit dem 3,7fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Hause Wedbush Morgan hält man trotz der enttäuschenden Zahlen weiter an der Einschätzung „halten“ fest. Die Analysten revidieren ihr Kursziel für das Papier von 112 auf 96 Dollar nach unten und verweisen auf die jüngsten Zahlen, welche deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind. Gleichzeitig sei es MicroStrategy offenbar nicht gelungen größere Lizenzgeschäfte über mehr als 1,1 Mio. Dollar unter Dach und Fach zu bringen, so die Analysten.

Deutlich zuversichtlicher ist man allerdings im Hause Roth Capital. Die Analysten zeigen sich unbeeindruckt von den jüngsten Zahlen und empfehlen das Papier weiterhin zum Kauf. Allerdings nehmen die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 155 auf 110 Dollar zurück.

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