Microsofts große Fortschritte in der Cloud

Office 365, Azure und Dynamics CRM sorgen für Wachstum

Freitag, 26. September 2014 um 14:15
Microsoft Logo (2014)

(IT-Times) - Microsoft könnte im laufenden Fiskaljahr 2015 erstmals die Umsatzmarke von 100 Mrd. US-Dollar erreichen. Ursächlich hierfür ist nicht zuletzt der große Erfolg von Microsoft in der Cloud, der Microsoft-Aktien zuletzt auf ein neues 10-Jahreshoch klettern ließ.

Im jüngsten Quartal wuchs das Commercial Cloud Geschäft um 147 Prozent gegenüber dem Vorjahr - dank der hohen Nachfrage nach Office 365, Windows Azure, Dynamics CRM und anderen Cloud-Services. Microsoft ist es gelungen, sein Commercial Cloud Geschäft in den letzten zwei Jahren jeweils zu verdoppeln, inzwischen ist das Geschäft rund 4,4 Mrd. Dollar schwer.

Entscheider bevorzugen Microsofts Cloud-Services


Damit liegt Microsoft nur noch knapp hinter Amazon Web Services (AWS), der IaaS-Anbieter dürfte im laufenden Jahr geschätzt etwa 5,0 Mrd. Dollar umsetzen. An der Spitze thront weiterhin IBM mit einem voraussichtlichen Cloud-Umsatz von 7,0 Mrd. US-Dollar.

Doch Microsoft (Nasdaq: MSFT, WKN: 870747) hat gegenüber der Konkurrenz stark aufgeholt. Eine jüngste Umfrage des Investmenthauses Pacific Crest Securities bei CIOs in 152 Firmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern zeigt, warum Microsoft so erfolgreich ist.

Bei der Umfrage schlug Microsofts Azure und Office 365 sowohl AWS als auch die Google Cloud, wenn es darum geht, bei welchen Cloud Services die Firmen ihre Ausgaben erhöhen wollen. Hier bevorzugen die Entscheider eindeutig Microsofts Cloud-Services. Zudem ist Microsoft hinter VMware auch der bevorzugte Anbieter, wenn es um Public und Private Cloud Services geht.

Office 365 schnellst wachsendes Produkt in der Firmengeschichte


Microsofts Office 365 zählt inzwischen mehr als 5,6 Mio. Nutzer. Office 365 gilt seit der Einführung Mitte 2011 als das am schnellsten wachsende Produkt in der Microsoft-Firmengeschichte - das Geschäft ist inzwischen mehr als 2,0 Mrd. Dollar schwer.

Ein Ende des Wachstums ist bislang nicht in Sicht, denn Microsoft will das Cloud-Geschäft vor allem in Schwellenländern wie Indien und China weiter ausbauen. Zum Beispiel bietet Microsoft den Cloud-Service Office 365 Personal (Word, Excel, Powerpoint) für indische Konsumenten schon für 3.299 indische Rupien im Jahr (ca. 42 Euro) an. In den nächsten 12 Monaten hofft Microsoft dadurch auf 25 Mio. neue indische Nutzer für den Service, so die Financial Times.

Microsoft Azure - erste ausländische Cloud in China


Microsoft hat als erster ausländischer Anbieter seine Azure Cloud im Frühjahr 2014 nach China gebracht. Gemeinsam mit dem Partner 21Vianet vermarktet Microsoft nicht nur Office 365, sondern auch Windows Azure im Reich der Mitte.

Mehr als 9.000 Firmenkunden, darunter viele E-Commerce-Unternehmen, nutzen bereits Azure in China. Laut 21Vianet hat der Azure-Umsatz in China im zweiten Quartal zwar erst 6,0 Mio. US-Dollar erreicht, doch bei Microsoft rechnet man mit einem starken Wachstum. Geht es nach internen Schätzungen, soll sich die Zahl der Azure-Kunden im nächsten Jahr verzehnfachen - das dürfte auch die Anleger freuen, die damit auf eine Fortsetzung des Kursanstiegs hoffen können.

Kurzportrait

In den 80er und 90er Jahren gelang Microsoft der Aufstieg zum weltweit größten Softwarehersteller. Mit seinem Windows Betriebssystem eroberte Microsoft schnell die Büros von Firmen- und Privatkunden. In 2009 brachte Microsoft Windows 7 auf den Markt, im Herbst 2012 folgte die Markteinführung von Microsoft Windows 8 und Windows Phone 8.

Das Kerngeschäft bildet heute der Bereich Desktop- und Client-Systemen, sowie der Geschäftsbereich rund um die Windows-Plattform. Ergänzt werden die Geschäftsbereiche von der Entertainment-Sparte, in der das Geschäft rund um die Xbox zusammengefasst ist. Insgesamt operiert Microsoft heute aus fünf Kerngeschäftsbereichen heraus: Windows & Windows Live Division (Windows Division), Server und Tools, Online Services Division (OSD), Microsoft Business Division (MBD) und Entertainment und Devices Division (EDD).

Durch das gemeinsam mit Accenture gegründete Joint Venture Avanade versucht Microsoft im Bereich IT-Services Fuß zu fassen. In den vergangenen Jahren kaufte Microsoft eine ganze Reihe von Software- und Servicefirmen auf. Mitte 2007 schloss Microsoft die Übernahme des Web- und Marketing-Spezialisten aQuantive ab. Gleichzeitig wurden mit der Werbebörse AdECN, dem Softwareanbieter Engyro und dem Shopping-Dienst Jellyfish.com weitere Firmen hinzugekauft.

Anfang 2008 schluckte Microsoft den norwegischen Suchmaschinenspezialisten Fast Search & Transfer. Im Herbst 2008 folgte die Übernahme des Verbraucherportals Ciao.com. Mitte 2009 einigte sich Microsoft mit Yahoo auf ein 10-Jahresabkommen, wonach Microsofts Suchmaschine Bing künftig als bevorzugte Suchmaschine auf Yahoo-Seiten fungieren wird.

Im Herbst 2010 schloss Microsoft die Übernahme von Skype ab. Mitte 2012 verkaufte Microsoft seine 50%ige Beteiligung an MSNBC.com an Comcast. Ende 2013 brachte Microsoft nicht nur seine neue Spielekonsole Xbox One auf den Markt, gleichzeitig übernahm Microsoft die Mobiltelefonsparte Nokias für 5,44 Mrd. Euro. Anfang 2014 verstärkte sich Microsoft durch die Übernahme von Parature, im Herbst gab Microsoft die Übernahme des Minecraft-Entwicklers Mojang bekannt.

Microsoft-Mitgründer Bill Gates zog sich zwar als Unternehmenschef zurück, hält aber nach wie vor eine Minderheitsbeteiligung an Microsoft.

Markt und Wettbewerb

Im Bereich der Betriebssysteme kann Microsoft weiter auf seine dominante, monopolartige Stellung vertrauen. Den Marktanteil von mehr als 90 Prozent bei Desktop-Systemen konnte die Konkurrenz in Form von Linux und anderen Open-Source-Anbietern wie Red Hat bislang nicht entscheidend reduzieren.

Der Microsoft-Konkurrent Oracle vermarktet sein Office-Paket StarOffice, das im Wettbewerb zum Microsoft Office-Paket steht. Hier konkurriert Microsoft auch mit den Produkten von Google (Google Apps).

Meldung gespeichert unter: Cloud Computing, Microsoft, Hintergrundberichte, Software, Internet

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