Microsoft und Apple lassen Adobe kalt

Anders gestaltet sich die Situation da bei Apples neuester Entwicklung „Aperture“. Wie der Adobe-Bestseller Photoshop handelt es sich hierbei um ein Programm zur digitalen Bildbearbeitung. „Es wird viele Kunden geben, die sich möglicherweise für Aperture entscheiden und dann kein Photoshop mehr kaufen”, räumte Chizen ein, verwies aber gleichzeitig auf einen Vorsprung im Know-How. Dann müsse man die Innovation noch weiter forcieren. Dabei wird Chizen eine Niederlage gegen Apple noch in guter Erinnerung sein. Mit dem Videobearbeitungsprogramm Final Cut wurde dem Adobe-Konkurrenzprodukt Premiere vor einiger Zeit das Wasser abgegraben. Premiere sei aber damals nicht so gut etabliert gewesen, wie dies heute mit Photoshop der Fall sei.

Cizen verwies darauf, dass man im Gegensatz zu Apple Software für die beiden Systeme Macintosh und Windows entwickele. Außerdem kann man bei Adobe Programme zu einer ganzen, zusammenhängenden Bandbreite von Verwendungsmöglichkeiten erhalten. Hier macht sich die 3,4 Mrd. US-Dollar schwere Übernahme des ehemaligen Wettbewerbers Macromedia positiv bemerkbar. Hierdurch wurden vor allem webbasierte Software wie das Animationsprogramm Flash oder der Web-Editor Dreamweaver eingekauft. Aber auch die Vektorgrafikanwendung Freehand ist weit verbreitet und stand in Konkurrenz zu Adobes Illustrator. Gleichzeitig läuft das Geschäft gut. Das Ergebnis mit 29 Cent je Aktie und der Umsatz mit 510 Mio. Dollar werden im vierten Quartal 2005 am oberen Ende der Erwartungen liegen. (ndi/rem)