Merger-Mania in der Chip-Branche - was passiert mit Dialog Semi, Infineon, ARM, Qualcomm und Skyworks?

Mit einem Börsenwert von rund 23 Mrd. Euro ist ARM Holdings ein Schwergewicht der Branche und könnte dabei weiter selbst auf Einkaufstour bleiben. Gut ins ARM-Portfolio würde auch der britisch-deutsche Chip-Spezialist Dialog Semiconductor (WKN: 927200) passen. Wie ARM gilt auch Dialog Semiconductor als Apple-Zulieferer (75 bis 80 Prozent Umsätze). Mit seinen SmartBond Bluetooth-Lösungen ist Dialog Semiconductor einer der führenden Anbieter in diesem Bereich.

Neue Gespräche zwischen Dialog Semi und AMS AG?

Die Fusionswelle in der Chip-Branche könnte den Druck auf Dialog Semiconductor verstärken, die Gespräche mit der österreichischen AMS AG wieder aufzunehmen. Im Vorjahr war eine Fusion unter den beiden Smartphone-Chipherstellern noch an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.

Qualcomm und Skyworks - ein Dream-Team?

Auch der bislang führende Mobile-Chiphersteller Qualcomm (Nasdaq: QCOM, WKN: 883121) steht unter Druck. Seit Jahresbeginn ist der Qualcomm-Aktienkurs um mehr als sechs Prozent gefallen. Zudem macht der Investor-Aktivist Jana Partners, der Qualcomm-Aktien im Wert von 2,0 Mrd. Dollar hält, Druck auf den Chip-Giganten.

Jana Partners fordert seit längerem die Abspaltung des Lizenz- vom Chip-Geschäft. Eine Akquisition könnte Qualcomm wieder zu alter Stärke verhelfen. Als möglicher Übernahmekandidat gilt Skyworks Solutions, ein sehr erfolgreicher Halbleiter-Spezialist, der sich mit analogen high-performance Chips einen Namen gemacht hat.

Skyworks Solutions

(WKN: 857760) gilt als wichtiger Player im Bereich Internet of Things (IoT) und wäre damit eine gute Ergänzung für das Qualcomm-Geschäft. Zudem beliefert Skyworks Apple, wobei dessen Chips unter anderem in iPhones und iPads zum Einsatz kommen. Mit einem Börsenwert von rund 20 Mrd. Dollar ist Skyworks zwar schon ambitioniert bewertet, mit Barreserven von 18 Mrd. Dollar sowie mit einem Cashflow von 8,0 Mrd. Dollar könnte sich Qualcomm eine derartige Übernahme aber wohl leisten.

Infineon bald in der Hand von Texas Instruments?

Die Münchner Infineon Technologies AG (WKN: 623100) hat sich im letzten Jahr durch die Übernahme von International Rectifier verstärkt, könnte aber bald selbst ein Übernahmeziel werden. Bei einem Börsenwert von rund 13,5 Mrd. Euro ist Infineon nicht nur einer der größten Halbleiterspezialisten Europas, sondern gilt auch als führend bei Leistungshalbleitern und bei Automotive-Chipsätzen.

Möglich wäre eine Fusion mit der japanischen Renesas Electronics, dem Marktführer im Bereich Automotive-Chips oder eine Übernahme durch Texas Instruments (TI). TI gilt nach der Fusion von Avago und Broadcom nur noch als die Nummer vier unter den weltgrößten Halbleiterspezialisten mit einem Börsenwert von rund 58 Mrd. Dollar.

Es ist kein Geheimnis, dass sich TI im Bereich Industrie- und Automotive-Chips weiter verstärken will. Als mögliche Übernahmekandidaten gelten neben Infineon auch Analog Devices, Linear Technology, Maxim Integrated Products und Microchip.

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