Medion in freiem Fall

Das Essener Unternehmen führt die schlechten Zahlen auf die Konsumflaute in Deutschland und den damit verbundenen Preisverfall bei der Konsumelektronik zurück und gab seine ehrgeizigen Wachstumsziele für dieses Jahr überraschend auf. Die Geschäftsziele erschienen inzwischen als zu ambitioniert. Schlimmstenfalls erwartet die Medion AG nun neben weniger Gewinn auch weniger Umsatz. Noch im Mai hatte die im MDAX gelistete Gesellschaft, die Elektronikprodukte an internationale Handelskonzerne liefert, und vor allem durch Verkaufsaktionen für Aldi bekannt wurde, hingegen ein Wachstum von Umsatz und Ergebnis im zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.

Während die Erlöse in Deutschland sanken, erzielte Medion im Ausland ein Plus von 23 Prozent. Der Erfolg im Ausland sei dann auch der Grund dafür gewesen, dass das Unternehmen noch ein leichtes Umsatzplus von 3,8 Prozent erzielen konnte. Nun richtet Medion seine Hoffnungen vor allem auf das Ausland, dessen Anteil am Halbjahresumsatz um 5,6 Punkte auf 38,7 Prozent stieg. Auf den wichtigen westeuropäischen Märkten komme das Geschäftsmodell an, und man sei dort gut positioniert, so ein Sprecher des Unternehmens. Auch in Osteuropa gewinne der Absatz nicht zuletzt dank der EU-Erweiterung an Fahrt. Da sich das Konsumklima in Deutschland in naher Zukunft wohl nicht verbessere, werde man die Auslands-Expansion weiter forcieren. (ako)

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