McAfee: Neuer Chef - alte Probleme

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2006 meldet McAfee einen Umsatzanstieg auf 1,14 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn schmolz leicht auf 137,5 Mio. Dollar oder 84 US-Cent je Aktie, nachdem im Jahr vorher noch ein Plus von 138,8 Mio. Dollar zu Buche stand. Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich auf Jahressicht ein Nettogewinn von 226,9 Mio. Dollar oder 1,36 Dollar je Aktie.

Markt und Wettbewerb

McAfee steht im Bereich Antivirus-Software vor allem in direkter Konkurrenz zum kalifornischen Softwareentwickler Symantec.

Als weiterer Konkurrent gilt der Mitbewerber CA Inc. CA, die Nummer drei unter den unabhängigen Softwarespezialisten, setzt vor allem auf ein umfangreiches Produktsortiment, welches aus mehr als 800 verschiedenen Softwareprodukten besteht.

Als weiterer Mitbewerber gilt auch die israelische Softwareschmiede Check Point Software. Das Unternehmen hat sich dabei aber vermehrt auf Firewall-Lösungen spezialisiert. In diesem Marktsegment gilt das Unternehmen mit seinem Produkt FireWall-1 neben Cisco Systems als einer der führenden Anbieter. Durch die Übernahme von IntruVert und Entercept steht McAfee nunmehr auch in Konkurrenz zu IBM, nachdem Big Blue den McAfee-Konkurrenten Internet Security Systems (ISS) übernommen hat.

Weitere Konkurrenzprodukte kommen aus den Häusern Trend Micro sowie von Panda und Sophos. Auch der Redmonder Softwaregigant Microsoft hat urch Zukäufe den Einstieg in den Sicherheitsmarkt vorbereitet und sich mit einer eigenen Sicherheitssoftware (Windows OneCare) am Markt etabliert.

Marktforscher aus dem Hause Gartner sehen den Markt für Sicherheitssoftware von 5,4 Mrd. US-Dollar in 2004, auf 11,4 Mrd. Dollar bis zum Jahre 2009 steigen. McAfee gilt als die Nummer zwei in diesem Markt hinter Symantec.

Ausblick

Für das laufende erste Quartal 2007 rechnet McAfee mit Einnahmen von 280 bis 300 Mio. Dollar. Dabei erwartet McAfee einen Nettogewinn von 31 bis 36 US-Cent je Aktie. Analysten kalkulieren diesbezüglich mit Einnahmen von 292 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 34 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2007 kalkuliert das Unternehmen mit einem Nettogewinn von 1,45 bis 1,55 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 1,2 bis 1,27 Mrd. Dollar. Investmentbanker sehen auf Jahressicht einen Umsatz von 1,24 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,52 Dollar je Anteil.

Im nachfolgenden Jahr 2008 sollen die Erlöse dann auf 1,33 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 1,65 Dollar je Aktie steigen.

Bewertung

Zuletzt wurden McAfee-Anteile uneinheitlich bei 29,5 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von 4,7 Mrd. Dollar für den weltweit zweitgrößten Anti-Virussoftwarehersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2007 ergibt sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19, welches im nachfolgenden Jahr 2008 auf 18 sinken würde. Insgesamt wird McAfee mit dem 3,8fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Analysten bewerten nach den vorgelegten Zahlen und trotz der Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Verbuchung von Aktienoptionen McAfee-Aktien weiterhin positiv. Die Analysten von Friedman Billings bekräftigten nochmals ihr Rating „outperform“, wobei die Analysten ihr Kursziel für die Papiere von 33 auf 34 Dollar anheben.

Auch bei Stifel Nicolaus & Company bleibt man bei seiner Kaufempfehlung für den Wert und sieht ein Kursziel von 36 Dollar für McAfee-Anteile. Die Analysten bewerten insbesondere die Berufung des neuen McAfee-Chefs Dave DeWalt positiv.

Im Hause S&P Equity Research bleibt man hingegen zurückhaltend und stuft McAfee-Anteile von „kaufen“ auf „halten“ nach unten. Aufgrund des verhaltenen Umsatzausblicks nehmen die S&P-Experten ihre Wachstumsprognosen für das laufende Jahr 2007 zurück und rechnen nur mit einem Umsatzplus von 10 bis 14 Prozent. Die Analysten bleiben aber bei ihrem 12-Monatskursziel von 33 US-Dollar für die Papiere.

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