Marvell profitiert vom iPhone- und BlackBerry-Boom

Donnerstag, 4. Dezember 2008 um 12:35

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen ergibt sich für das jüngste Quartal ein Nettogewinn von 145,3 Mio. Dollar oder 23 US-Cent je Aktie, womit Marvell die Markterwartungen übertreffen konnte. Analysten hatten diesbezüglich nur mit einem Nettogewinn von 21 US-Cent je Aktie gerechnet.

Die Bruttogewinnmargen summierten sich im jüngsten Quartal auf 52,3 Prozent vom Umsatz, ein Zuwachs um 400 Basispunkte. Daneben erwirtschaftete Marvell mit 246 Mio. Dollar den höchsten freien Cashflow in der Firmengeschichte, so dass sich die Barreserven zum Quartalsende auf über eine Mrd. Dollar summierten.

Markt und Wettbewerb


Zu einem der Hauptkonkurrenten zählt unter anderem der US-Kommunikationsausrüster Agere Systems, der inzwischen mit LSI fusioniert ist. Im Rahmen einer Partnerschaft mit Infineon und Motorola entwickelte Agere DSP-Chips (Digital Signal Processor). Hierfür wurde das Joint Venture StarCore ins Leben gerufen.

Als zweiter großer Wettbewerber ist der in Genf ansässige Halbleiterkonzern STMicroelectronics zu nennen. Europas größter Halbleiterhersteller entwickelt ebenfalls Kommunikationschips und beliefert neben Nokia, auch andere Industriekunden wie Bosch.

Der US-Halbleiterriese Texas Instruments ist einer der weltweit größten Hersteller von Mobilfunkchips. Im WLAN-Markt begibt sich Marvell in direkte Konkurrenz zu den Branchengrößen Intel, Intersil, Texas Instruments und Broadcom. Durch die Übernahme von QLogics Controller-Chipgeschäft steht Marvell nunmehr auch im direkten Wettbewerb mit weiteren Halbleiterspezialisten: Broadcom, Intel, Realtek Semiconductor, Vitesse Semiconductor, Tundra Semiconductor, PLX Technology, Freescale Semiconductor, PMC-Sierra, Qualcomm, Samsung Semiconductor, Atheros Communications, Conexant Systems, Analog Devices, International Rectifier, Intersil, Linear Technology, Maxim Integrated Products Incorporated und National Semiconductor.

Ausblick


Für das laufende vierte Fiskalquartal 2009 stellt Marvell einen Nettogewinn zwischen 14 und 20 US-Cent je Aktie in Aussicht. Der Umsatz werde im laufenden Fiskalquartal um 14 bis 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 690 bis 730 Mio. Dollar sinken. Analysten erwarten für das laufende Januarquartal einen Umsatz von 736,7 Mio. US-Dollar sowie einen Nettogewinn von 17 US-Cent je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2009, welches im Januar endet, wird mit einem Jahresumsatz von 3,18 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 85 US-Cent je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 erwarten Analysten allerdings einen Umsatzrückgang auf 3,01 Mrd. Dollar, wobei der Nettogewinn dann auf 68 US-Cent je Aktie sinken soll.

Bewertung


Nach den jüngsten Zahlen verzeichneten Marvell Technology-Papiere einen Kurssprung um 20 Prozent auf 6,13 US-Dollar an der New Yorker Nasdaq. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von 3,75 Mrd. US-Dollar für den US-Halbleiterspezialisten. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das nahende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von neun. Gleichzeitig wird Marvell mit dem 1,2-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten des Hauses Global Crown Capital empfehlen Marvell-Anteile weiter „überzugewichten“. Die Analysten erwarten dabei einen kräftigen Kursanstieg und heben ihr Kursziel von zehn auf elf US-Dollar an.

Im Hause Kaufman Brothers ist man zurückhaltender und bewerten Marvell-Anteile unverhändert mit „halten“. Die Analysten senken dabei ihr Kursziel für den Wert von acht auf sechs US-Dollar.

Optimistischer ist man im Hause Friedman, Billings, Ramsey. Analyst Craig Berger bezeichnete das Unternehmen als „eines der besten Möglichkeiten im Chip-Sektor“. Berger verwies dabei auf die Projekte in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Marvell, welche das Wachstum fördern könnten. Der Analyst bekräftigte daher nochmals seine Einschätzung „outperform“, wobei Berger davon ausgeht, dass Marvell in der zweiten Jahreshälfte 2009 und in 2010 Marktanteile im Festplattenmarkt gewinnen wird. Zudem werde das Unternehmen von einem ausgedünnten Wettbewerb im Markt für Handy-Chips profitieren, glaubt Berger.

Auch bei der Deutschen Bank ist man zuversichtlich. „Wir glauben, dass Marvell über eine gute Kostenkontrolle im Rahmen des schwierigen Wirtschaftsumfelds verfügt“, meint Deutsch Banker Arnab Chanda. Aufgrund des schwachen Endmarktes erwartet Chanda allerdings keine wesentliche Verbesserung vor dem zweiten Halbjahr 2009 und bewertet das Papier weiter mit „halten“.

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Meldung gespeichert unter: Marvell Technology, Hintergrundberichte, Halbleiter, Hardware

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