Marvell meldet sich mit neuer Technik zurück

Dienstag, 3. Juni 2008 um 12:54

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte Marvell im jüngsten Quartal sogar einen Nettogewinn von 24 US-Cent je Aktie realisieren und damit die Markterwartungen übertreffen. Analysten hatten im Vorfeld nur mit einem Nettogewinn von 13 US-Cent je Aktie bei Einnahmen von 783 Mio. Dollar gerechnet.

Laut Marvell trug insbesondere die höhere Nachfrage nach 802.11n WLAN-Systemen zum guten Geschäftsverlauf bei. Auch die stärkere Nachfrage nach System-on-a-Chip Produkten hätte die Umsätze beflügelt, so das Unternehmen. Die im Vorquartal eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen hätten sich ebenfalls positiv ausgewirkt, so die Gesellschaft.

Markt und Wettbewerb

Zu einem der Hauptkonkurrenten zählt unter anderem der US-Kommunikationsausrüster Agere Systems, der inzwischen mit LSI fusioniert ist. Im Rahmen einer Partnerschaft mit Infineon und Motorola entwickelte Agere DSP-Chips (Digital Signal Processor). Hierfür wurde das Joint Venture StarCore ins Leben gerufen.

Als zweiter großer Wettbewerber ist der in Genf ansässige Halbleiterkonzern STMicroelectronics zu nennen. Europas größter Halbleiterhersteller entwickelt ebenfalls Kommunikationschips und beliefert neben Nokia, auch andere Industriekunden wie Bosch.

Der US-Halbleiterriese Texas Instruments ist einer der weltweit größten Hersteller von Mobilfunkchips. Im WLAN-Markt begibt sich Marvell in direkte Konkurrenz zu den Branchengrößen Intel, Intersil, Texas Instruments und Broadcom. Durch die Übernahme von QLogics Controller-Chipgeschäft steht Marvell nunmehr auch im direkten Wettbewerb mit Broadcom, Intel, Realtek Semiconductor, Vitesse Semiconductor, Tundra Semiconductor, PLX Technology, Freescale Semiconductor, PMC-Sierra, Qualcomm, Samsung Semiconductor, Atheros Communications, Conexant Systems, Analog Devices, International Rectifier, Intersil, Linear Technology, Maxim Integrated Products Incorporated und National Semiconductor.

Ausblick

Für das laufende zweite Fiskalquartal rechnet Marvell mit einem Umsatzanstieg von 26 bis 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz soll sich demnach zwischen 830 und 840 Mio. Dollar bewegen. Die Bruttomarge sieht das Unternehmen zwischen 51 und 52 Prozent vom Umsatz.

Für das laufende Juliquartal rechnen Analysten nunmehr mit Einnahmen von knapp 814 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 16 US-Cent je Aktie. Für das laufende Fiskaljahr 2009 rechnen die Analysten mit Einnahmen von 3,38 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 70 US-Cent je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2010 sollen die Erlöse dann auf 3,87 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 0,96 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Marvell-Anteile wurden unmittelbar nach den jüngsten Zahlen deutlich fester bei 17,28 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund zehn Mrd. US-Dollar für den führenden US-Chiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 25. Gleichzeitig wird Marvell mit dem knapp dreifachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Im Analystenlager wurden die jüngsten Zahlen von Marvell mit Begeisterung aufgenommen. Die Mehrheit der Investmentbanker schraubt ihr Kursziel für Marvell-Anteile deutlich nach oben. So auch die Analysten des Hauses BWS Financial, die Marvell-Anteile weiterhin mit „strong buy“ bewerten und ihr Kursziel für den Wert von 19 auf 22 Dollar nach oben schrauben. Zwar habe Intel den Wiedereinstieg in den Mobilfunkchip-Markt angekündigt, allerdings sei Marvell durch den Erfolg im übernommenen XScale-Geschäft inzwischen gut positioniert. Die Erhöhung des Kursziel reflektiere den positiven Ausblick wieder, heißt es bei den BWS-Bankern.

Im Hause Lehman Brothers bleibt man noch zurückhaltend und bewertet Marvell-Anteile zunächst weiter mit „gleichgewichten“. Gleichzeitig heben die Analysten das Kursziel für das Papier von 14 auf 18 Dollar an, wobei die Lehman-Experten auf die deutlich über den Erwartungen gelegenen Zahlen verweisen. Der robuste Ausblick spiegele das robuste Wachstum im Mobilfunk- und Speicher- bzw. WLAN-Geschäft wieder, so die Analysten.

Im Hause UBS heißt die Empfehlung weiter “kaufen”. Die Analysten heben ihr Kursziel für den Wert von 18 auf 20 Dollar. Ins gleiche Horn schlagen die Analysten bei American Technology Research, die Marvell-Aktien ebenfalls mit einem Kursziel von 23 Dollar zum Kauf empfehlen.

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Meldung gespeichert unter: Marvell Technology, Hintergrundberichte, Halbleiter

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