Liquiditätsengpass bei Mobilcom?

Obwohl nach Angaben von Mobilcom-Finanzchef Thorsten Grenz die Finanzierung der Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard UMTS auch nach Fälligkeit des Kredites aufrecht erhalten bleibe, kann er heute keinerlei konkreten Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen. Klar sei, dass Mobilcom weit entfernt davon ist, in den kommenden zwei Jahren genug Cash Flow zu generieren, um den Kredit zurückzahlen zu können. Der Rückkauf eigener Aktien werde aber nicht in Erwägung gezogen. Bis 2002 werde das Unternehmen die Gewinnschwelle nicht erreichen. Fraglich bleibt, ob es tatsächlich noch nicht an der Zeit ist, sich nach neuen Finanzquellen umzuschauen.

Das Management Mobilcoms betonte, dass das operative Geschäft in den ersten neun Monaten dieses Jahres recht profitabel verlaufen sei. Lediglich Aufwendungen zur Erhöhung der Marktanteile und planmäßige Anlaufkosten für die UMTS-Aktivitäten stellten eine Belastung dar. Am frühen Nachmittag wird die Mobilcom-Aktie mit einem Verlust von 26,68% bei EUR 30,50 notiert. Damit ist das Papier vom 52 Wochen Hoch in Höhe von EUR 210 weit entfernt. Auch die Aktien von France Telecom sind durch den dramatischen Kursrückgangs von Mobilcom in Mitleidenschaft gezogen worden: die Papiere büßten im Pariser Handel gegen Mittag 0,96 % auf 97,75 Euro ein. (LUI/HUY)