LDK Solar stellt sich vertikal auf

LDK Solar konkurriert im weltweiten Solarmarkt mit anderen und Herstellern von Silizium-Wafern. Dazu gehören unter anderem die US-amerikanische und in St. Petersburg ansässige MEMC Electronic Materials, welche die Halbleiterindustrie ebenfalls mit Silizium-Wafer beliefert.

Ein weiterer direkter Wettbewerber kommt mit der ReneSola direkt aus China. Über seine operative Einheit Zhejiang Yuhui Solar Energy Source Co stellt das Unternehmen ebenfalls Solar-Wafer und Ingots für die Solarindustrie her.

Die skandinavische Renewable Energy Corp (REC) gilt als einer der schnellst wachsenden Solarzulieferer. Das in Norwegen ansässige Unternehmen ist ein integrierter Spezialist und stellt unter anderem Grundprodukte her, die für den Einsatz in der Solarindustrie notwendig sind. Weitere Konkurrenten sind die chinesische GCL-Poly sowie die südkoreanische OCI Co Ltd und die japanische Tokuyama Corp.

Durch den Einstieg in die Fertigung mit Solarmodulen begibt sich LDK Solar in direkte Konkurrenz zu anderen großen chinesischen Anbietern wie Suntech, Yingli Green oder Trina Solar.

Insgesamt soll der weltweite Solar-Energiemarkt auf bis zu 51 Mrd. Dollar im Jahr 2015 wachsen, so die Schätzungen der Marktforscher aus dem Hause Clean Edge. China gilt neben Europa und den USA als einer der weltweit größten Märkte für Solar-Energie. Allerdings sind die Preise für Solar-Wafer zuletzt kräftig unter Druck geraten, was zu immensen Wertberichtigungen und Abschreibungen bei den Anbietern geführt hat.

So rechnet LDK Solar für das Weihnachtsquartal 2009 nun mit Umsätzen in einer Spanne von 300 Mio. bis 310 Mio. US-Dollar. Bisher ging das Solarunternehmen von Umsatzerlösen zwischen 280 Mio. und 310 Mio. Dollar aus. Die Absatzprognose für Wafer stieg von 320 bis 340 MW auf 330 bis 340 Megawatt.

Rückläufig sind hingegen Erwartungen bei den Solarmodulen. Bisher ging man bei LDK Solar von einem Auslieferungsvolumen von 20 bis 30 MW aus, nun rechnet man nur noch mit 20 bis 25 MW.

Für das laufende Geschäftsjahr 2010 erwartet LDK Solar Umsatzerlöse in einer Spanne von 1,35 Mrd. bis 1,45 Mrd. Dollar. Im Bereich Wafer geht das Unternehmen von einem Absatzvolumen zwischen 1,3 und 1,4 Gigawatt aus. Der Absatz von Solarmodulen soll sich zwischen 300 und 400 Megawatt bewegen. Als Bruttomarge peilt LDK Solar 15 bis 20 Prozent an, die Produktion von Polysilizium soll 4.500 bis 5.500 Metric Tonnen (MT) erreichen.

Analysten rechnen bei LDK Solar im laufenden Jahr mit einem Jahresumsatz von 1,37 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 37 US-Cent je Aktie. Für das abgeschlossene vierte Quartal 2009 erwarten Analysten einen Quartalsumsatz von 302,3 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 12 US-Cent je Aktie.

Nach den jüngsten Kursgewinnen präsentierten sich die Aktien von LDK Solar an der New Yorker Börse zuletzt wieder deutlich leichter bei 6,7 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 870 Mio. US-Dollar für den führenden Solar-Waferhersteller Chinas ergibt. LDK Solar befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation. Das Unternehmen hatte im Vorjahr meist Verluste geschrieben und versucht durch die Verbreiterung seiner Produktpalette (Solarmodule etc.) wieder die Verlustzone zu verlassen.

Die Analysten bei Barclays Capital sind dennoch eher pessimistisch, was die weitere Kursentwicklung von LDK Solar-Aktien angeht. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Empfehlung „untergewichten“ und sehen ein Kursziel von 4,0 US-Dollar für den Wert.

Auch bei der US-Investmentbank Piper Jaffray bewertet man LDK Solar-Aktien weiterhin mit „untergewichten“, gleichzeitig sehen die Analysten ein Kursziel von 5,0 US-Dollar für die Papiere.

Im Hause Morgan Stanley ist man dagegen nicht ganz so pessimistisch und bewertet LDK Solar-Aktien weiterhin mit „gleichgewichten”. Dabei glauben die US-Investmentbanker an eine Kurserholung und sehen ein Kursziel von 8,7 Dollar für das Papier.