LDK Solar schlittert durch Preisverfall in die Krise

Freitag, 13. März 2009 um 12:56

Mit 1,64 Mrd. Dollar Umsatz lag LDK Solar auf Gesamtjahressicht am oberen Ende der revidierten Prognosen. Im Vorjahr hatte man noch einen Umsatz von 523,95 Mio. Dollar verzeichnet. Brutto verdiente LDK allerdings ungleich mehr als im Vorjahr. So summierte sich der Bruttogewinn in den zwölf Monaten 2008 auf 172,98 Mio. Dollar nach 170,24 Mio. Dollar im Vorjahr; ein mageres Plus von 1,6 Prozent bei einem nahezu verdreifachten Umsatz. Der operative Gewinn lag mit 105,56 Mio. Dollar 28 Prozent unter Vorjahresniveau. Netto blieben hingegen mit 154,72 Mio. Dollar rund sieben Prozent mehr in den LDK Kassen zurück als im Vorjahr. Pro Aktie entspricht dies einem Profit von 1,42 Dollar (verwässert) nach 1,37 Dollar (verwässert) im Vorjahr.

Markt und Wettbewerb

LDK Solar konkurriert im weltweiten Solarmarkt mit anderen und Herstellern von Silizium-Wafern. Dazu gehören unter anderem die US-amerikanische und in St. Petersburg ansässige MEMC Electronic Materials, welche die Halbleiterindustrie ebenfalls mit Silizium-Wafer beliefert.

Ein weiterer direkter Wettbewerber kommt mit der ReneSola direkt aus China. Über seine operative Einheit Zhejiang Yuhui Solar Energy Source Co stellt das Unternehmen ebenfalls Solar-Wafer und Ingots für die Solarindustrie her.

Die skandinavische Renewable Energy Corp (REC) gilt als einer der schnellst wachsenden Solarzulieferer. Das in Norwegen ansässige Unternehmen ist ein integrierter Spezialist und stellt unter anderem Grundprodukte her, die für den Einsatz in der Solarindustrie notwendig sind.

Insgesamt soll der weltweite Solar-Energiemarkt von 11,0 Mrd. Dollar im Jahre 2005, auf bis zu 51 Mrd. Dollar im Jahr 2015 wachsen, so die Schätzungen der Marktforscher aus dem Hause Clean Edge. China gilt neben Europa und den USA als einer der weltweit größten Märkte für Solar-Energie. Allerdings sind die Preise für Solar-Wafer zuletzt kräftig unter Druck geraten, was zu immensen Wertberichtigungen und Abschreibungen bei den Anbietern geführt hat.

Ausblick

Den ersten Prognosen für das Geschäftsjahr 2009 zur Folge erwartet LDK im ersten Quartal einen Umsatz von 240 Mio. bis 280 Mio. Dollar und eine Bruttomarge zwischen drei und sechs Prozent. Analysten rechnen an dieser Stelle mit Einnahmen von 412,25 Mio. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 19 US-Cent je Aktie.

Für das Gesamtjahr erwartet LDK Solar einen Umsatz von 1,4 Mrd. bis 1,8 Mrd. Dollar und eine Bruttomarge von zwölf bis 19 Prozent. Dabei will LDK Solar Wafer mit einer Leistung von 1,2 bis 1,45 Gigawatt zur Auslieferung bringen. Die Bruttomargen sieht das Unternehmen auf Jahressicht zwischen 12 und 19 Prozent vom Umsatz. Analysten hatten an dieser Stelle bislang mit Jahreseinnahmen von 1,93 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,04 Dollar je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Jahr 2010 erwarten Analysten dann einen weiteren Umsatzanstieg auf 2,37 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,69 Dollar je Aktie.

Bewertung

LDK Solar-Aktien präsentierten sich unmittelbar nach den jüngsten Zahlen uneinheitlich bei 4,02 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 450 Mio. US-Dollar für den chinesischen Hersteller von Solar-Wafern ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwei. Allerdings sind die Gewinnprognosen für 2009 mit Vorsicht zu genießen, da LDK Solar im jüngsten Quartal die Markterwartungen deutlich verfehlt hat. Entsprechend groß ist das Risiko, dass die Mehrheit der Analysten ihre Gewinnprognosen nach unten anpasst.

Die Analysten des Hauses Soleil Securities Group glauben dann auch an einen weiteren Kursrückgang bei LDK Solar, obwohl das Papier bereits 90 Prozent des Wertes seit Anfang September 2008 eingebüßt hat. Die Soleil-Experten revidieren gleichzeitig ihre Kaufempfehlung und raten nunmehr Anlegern dazu, das Papier zu „verkaufen“. Gleichzeitig halten die Analysten einen Kursrückgang auf bis zu 3,0 Dollar für möglich.

Auch im Hause Piper Jaffray ist man aller andere als zuversichtlich. Die Analysten stuften nach den jüngsten Zahlen den Wert von „neutral“ auf „verkaufen“ herab. Die gleiche Meinung vertreten seit Ende Februar auch die Analysten bei Think Equity Partners. Die Analysten revidierten ebenfalls ihre Kaufempfehlung für das Papier revidierten ihr Kursziel für den Wert von 45 auf 4,5 Dollar nach unten. Die Empfehlung der Think Equity-Experten lautet nunmehr „verkaufen“.

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