Kontron trotzt bislang der Konjunkturflaute

Embedded Computer Technologie (ECT)

Freitag, 1. August 2008 um 12:41

Der operative Cash-Flow lag im ersten Quartal noch bei minus 5,3 Mio. Euro und war nach Unternehmensangaben durch die Integration der französischen Thales Computers belastet. Er stieg im zweiten Quartal allerdings auf elf Mio. Euro an.

Markt und Wettbewerb

Der Markt für Embedded Computer-Lösungen gilt zwar als wachstumsstark, ist aber auch nach wie vor recht dicht fragmentiert. Allein in Deutschland tummeln sich zahlreiche kleine und größere Anbieter. Insgesamt dürfte der Markt für Embedded Computersysteme bis zum Jahr 2010 ein Volumen von rund 6,0 Mrd. US-Dollar erreichen, so die Marktforscher aus dem Hause VDC.

Im direkten Wettbewerb mit Kontron stehen unter anderem die im Sauerland ansässige MicroSys Electronics GmbH, die seit 1983 high-end Embedded Computer für verschiedene Industriezweige anbietet. Weitere Wettbewerber sind unter anderem die Deggendorfer Congatec AG sowie die FORTEC Elektronik AG und die Aachener Wilke Technology GmbH.

International steht Kontron in direkter Konkurrenz zur Eurotech Group, die bereits seit 1992 kundenspezifische Lösungen mit Embedded PCs entwickelt. Auch die amerikanische GE Fanuc Intelligent Platforms, ein Joint Venture zwischen dem Industrieriesen General Electric und der japanischen Fanuc Ltd bietet Embedded Computing-Produkte weltweit an. Weiterer Wettbewerber ist die Schweizer Digital-Logic AG, die sich ebenfalls als eines der führenden Unternehmen im Embedded Computermarkt sieht. Das in Luterbach/Schweiz ansässige Unternehmen ist mit Tochterfirmen auch in Deutschland und Frankreich aktiv.

Weitere Wettbewerber sind unter anderem Aaeon Technology, Adlink Technology, Advantech, Continuous Computing, Curtiss-Wright, Diversified Technology, Mercury Computer Systems, RadiSys, Trenton Technology und VIA Tech.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2008 geht die Kontron AG weiterhin davon aus, dass ein währungsbereinigtes zweistelliges Umsatzwachstum bei gleichzeitig überproportional steigendem Ergebnis realisiert wird. Analysten erwarten für das laufende Jahr 2008 im Schnitt einen Umsatz von 493,8 Mio. Euro sowie einen Nettogewinn von 0,70 Euro je Aktie.

Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 546,1 Mio. Euro und der Nettogewinn auf 0,85 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Kontron-Anteile präsentierten sich zuletzt an der Frankfurter Börse nachgebend, wobei die Papiere bei rund 8,6 Euro gehandelt wurden. Damit wird der Embedded-Computerspezialist derzeit an der Börse mit rund 440 Mio. Euro bewertet. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird Kontron mit dem 0,9-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager bleibt man nach den jüngsten Zahlen weiter zuversichtlich gestimmt und empfiehlt den Wert zum Kauf. So auch die Analysten des Hauses Sal. Oppenheim, die Anlegern raten, Kontron-Aktien weiterhin zu kaufen. Dabei sehen die Oppenheimer ein Kursziel von 14 Euro für den Wert. Die Analysten begründen ihre Einschätzung damit, dass Kontron ein Technologieführer im Bereich Embedded Computer sei und von der steigenden Nachfrage in diesem Bereich profitiere. Die Analysten glauben an eine Fortsetzung des Wachstums, trotz des schwächelnden Wirtschaftsumfelds. Kontron habe die Erwartungen im zweiten Quartal zudem übertreffen können, merken die Analysten an.

Auch die Experten des Hauses AC Research empfehlen Kontron-Aktien weiterhin zu kaufen. Umsatz und Ergebnis hätten sich verbessert, womit das Unternehmen mit einem 2008er KGV von 12 bzw. 13 weiterhin moderat bewertet sei, so die Analysten. Insgesamt sehen die Analysten in den kommenden Jahren noch weiteres Steigerungspotential bei der Gewinnmarge von Kontron, wobei das Unternehmen durch das Joint Venture Qunamax profitieren dürfte. Der schwache US-Dollar behinderte zwar die Umsatzentwicklung, dürfte sich aber auf der Kostenseite beim Einkauf positiv niederschlagen, meinen die Analysten.

Auch bei der Hamburger Sparkasse steht man Kontron-Aktien weiter optimistisch gegenüber. Die jüngsten Zahlen hätten die gute Geschäftsentwicklung nochmals bestätigt. Zudem verweisen die Banker auf den hohen Auftragsbestand, sowie positive Effekte aus der Verlagerung der Produktion nach Asien. Insgesamt trauen die Sparkassen-Experten dem Wert deutliches Aufwärtspotential zu.

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