Kontron mit Riesenverlust durch Asien-Betrugsfall
Quartalszahlen
Die millionenschwere Risikovorsorge war notwendig geworden, nachdem Anfang Juli ausstehende Forderungen gegenüber Kunden in Malaysia, Taiwan und Hongkong bekannt geworden waren. Nach Informationen von Kontron hätten dort Kunden, Subunternehmer und lokales Management betrügerisch zu Lasten der Muttergesellschaft zusammengewirkt. So rutschte das Nettoergebnis der Gesellschaft im zweiten Quartal 2010 tief in die roten Zahlen. Nachdem Kontron im Vorjahreszeitraum noch einen Gewinn von 5,67 Mio. Euro verbuchen konnte, fuhr die Gesellschaft aktuell einen Fehlbetrag von rund 30 Mio. Euro ein.
Der operative Cash-Flow wurde ebenfalls negativ belastet und lag aktuell bei minus 7,1 Mio. Euro. In Europa konnte Kontron mittlerweile einen leichten Aufschwung feststellen. So lag der Auftragseingang im zweiten Quartal 2010 bei 168,8 Mio. Euro. Der Auftragsbestand stieg seit Jahresbeginn von 305,9 Mio. auf 398,1 Mio. Euro. Für das zweite Halbjahr 2010 erwartet das Unternehmen eine „stabile Geschäftslage“. Man werde weiter auf das margenschwache EMS-Geschäft in Asien verzichten. Inwieweit die ausstehenden Asienforderungen noch eingetrieben werden können, konnte Kontron zum jetzigen Zeitpunkt nicht prognostizieren. (hhv/rem)
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