Kingsoft will mit Spieleoffensive punkten

Insgesamt waren im jüngsten Quartal in der Spitze bis zu 1,06 Mio. Online-Spieler in den virtuellen Spielewelten von Kingsoft unterwegs, ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber dem Vorquartal und ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kingsoft führt diesen Anstieg auf den kommerziellen Start seines neuen 3D MMORPGs „JX Online 3“ in China sowie auf das Marktdebüt von „JX Online World“ in Vietnam zurück. Im Schnitt setzte Kingsoft im jüngsten Quartal 35 RMB pro Spieler um, ein Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Kingsoft konkurriert durch seine zwei Standbeine gleich in zwei Industrien mit führenden Herstellern. Während sich Kingsoft im Markt für Büro- und Sicherheitssoftware der internationalen Konkurrenz aus dem Hause Microsoft, sowie Symantec (Norton) und McAfee gegenübersieht, konkurriert Kingsoft im Bereich Online-Spiele und Entertainment in erster Linie mit einheimischen Anbietern.

Marktführer im chinesischen Online-Spielesegment ist der Anbieter Shanda Games, der inzwischen mehr als 20 Online-Spiele im chinesischen Raum betreibt. Weitere Wettbewerber sind Netease.com, Tencent, Changyou.com, The9, sowie Giant Interactive, Perfect World, 9You, NetDragon und viele kleinere Anbieter.

Der Markt für Sicherheitssoftware wuchs in China zuletzt mit zweistelligen Wachstumsraten. Gleiches gilt für den Markt für Online-Spiele. Laut CNNIC gibt es inzwischen mehr als 120 Mio. Online-Spieler in China, wobei das Marktvolumen nach einer Studie von Analysys International bis Ende 2012 73,1 Mrd. Yuan erreichen soll. Im chinesischen Markt für Übersetzungssoftware hält Kingsoft mit PowerWord nach CCID-Angaben einen Marktanteil von über 92 Prozent.

Im Bezug auf den Online-Spielemarkt sieht sich Kingsoft mit seinem neuen 3D Game „JX III“ gut im chinesischen Online-Spielemarkt aufgestellt, nachdem das Game nach der Kommerzialisierung rund 140.000 Peak Concurrent User (PCUs) erreicht hat. Daneben will Kingsoft mit den neuen Softwarelösungen WPS Office, Kingsoft PowerWord und Kingsoft Internet Security seine Chancen auf dem Softwaremarkt nutzen.

Zuletzt präsentierten sich Kingsoft-Anteile uneinheitlich an der Hongkonger Börse bei 5,55 Hongkong-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund sechs Mrd. Hongkong-Dollar bzw. 770 Mio. US-Dollar für den chinesischen Spiele- und Softwarehersteller ergibt. Im Frankfurter Xetra-Handel wurden Kingsoft-Aktien zuletzt bei 0,47 Euro gehandelt.

Im Analystenlager steht man Kingsoft mit gemischten Gefühlen gegenüber. China Everbright Research Analyst Kevin Tam rät Anlegern, Kingsoft-Aktien zu „reduzieren“. DBS Vickers Analyst Steven Liu bleibt hingegen bei seiner Kaufempfehlung für den Wert.

Zurückhaltender ist man dagegen bei Haitong Securities. Analyst Ru Yuan Wang bewertet den Titel mit „neutral“. ManFirst Secucrities Analyst Eric Wen hingegen empfiehlt Kingsoft-Aktien weiterhin zum Kauf.

Im Hause Nomura International hat man hingegen seine Einschätzung geändert. Nachdem Nomura-Analyst Jin Yoon Kingsoft-Papiere im Frühjahr noch mit „strong buy“ bewertet, legt der Analyst Anlegern nunmehr nahe, die Titel zu „reduzieren“.

Eine weitere Kaufempfehlung spricht hingegen Alex Tang, Analyst des Hauses Core Pacific-Yamaichi International, aus.