Kann Blu-ray die Erwartungen nicht erfüllen?

Eine aktuelle Studie aus den USA räumt nun aber mit dem Optimismus der Branche auf. Laut Screen Digest, einem Marktforschungsinstitut, das auf die Medienbranche spezialisiert ist, mussten auch die großen Hollywood-Studios Einbrüche beim DVD-Geschäft hinnehmen. Insgesamt belaufe sich der Umsatzrückgang bei Standard-DVDs im Jahr 2008 auf rund 2,6 Mrd. US-Dollar. Zwar legte Blu-ray weiterhin Wachstum vor und vervierfachte den Umsatz auf 482 Mio. US-Dollar, dies reichte aber nicht aus, um den Umsatzrückgang bei herkömmlichen DVDs zu decken.  

Weltweit wurde im Jahr 2008 aus dem Verleih und dem Verkauf von DVDs und Blu-ray-Discs ein Umsatz von 26,4 Mrd. US-Dollar generiert. Zwei Drittel entfielen auf den Verkauf von Standard-DVDs. Auch für das Jahr 2009 zeigt sich Screen Digest hinsichtlich der Entwicklung von Blu-ray-DVDs nur vorsichtig optimistisch. Man rechne damit, dass Blu-ray-Produkte in diesem Jahr rund 6,9 Prozent der gesamten Ausgaben im DVD-Bereich ausmachen würden, ein Wachstum für den gesamten DVD-Markt sei erst ab dem Jahr 2010 zu erwarten. 

Screen Digest führt diese Entwicklung unter anderem auf die momentan angespannte wirtschaftliche Situation zurück. Einerseits sei es notwendig, dass die großen Studios gezielt für Blu-ray-Produkte werben würden, andererseits seien die entsprechenden DVDs in der Anschaffung besonders bei neuen Titeln deutlich teurer als herkömmliche Discs. Auch scheuten Verbraucher momentan zusätzliche Investitionen in Elektronikgeräte, wenn diese nicht unbedingt notwendig sind, was ebenfalls dazu beitrage, dass auch Abspielgeräte für Blu-ray-DVDs noch nicht so weit verbreitet sind wie ohne die Auswirkungen der Krise. (kat/rem)