JoWooD kämpft mit Aktienrückkäufen gegen Image-Schaden

Mittwoch, 31. Dezember 2008 um 13:21

JoWooD erwirtschaftete in den ersten neun Monaten 2008 einen Umsatz in Höhe von rund 18,6 Mio. Euro, ein Zuwachs von 8,7 Prozent. Im Vergleichszeitraum 2007 waren rund 17,11 Mio. Euro ausgewiesen worden.

Allerdings brach das EBIT von JoWooD ein: So hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten 2008 1,83 Mio. Euro erwirtschaftet. Im Vergleichszeitraum 2007 waren dies noch 2,58 Mio. Euro gewesen. JoWooD führt den Gewinnrückgang vornehmlich auf die gestiegene Herstellungskosten zurück.

Im dritten Quartal stieg der Umsatz zwar um rund zehn Prozent auf 6,29 Mio. Euro, allerdings schrumpfte der Gewinn auf nur noch 50.000 Euro, nach 450.000 Euro im dritten Quartal 2008.

Markt und Wettbewerb

Im europäischen Spielemarkt sieht sich JoWooD vor allem dem Wettbewerb der beiden französischen Spieleentwickler Ubisoft und Infogrames gegenüber. Infogrames vermarktet seine Titel seit dem Jahr 2003 unter dem Namen von Atari. In den vergangenen Jahren übernahm Infogrames verschiedene Spielehersteller und Publisher, darunter Ocean Software, Gremlin Interactive, Psygnosis, Hasbro Interactive, Accolade, sowie GT Interactive und Shiny Entertainment.

Auch die englische Codemasters konkurriert in Europa mit JoWooD. Vor allem im Bereich Racing-Simulationen konnte sich Codemasters in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erwerben, wobei sich das britische Entwicklerstudio zunehmend als Publisher im Betreiber von Online-Rollenspiele betätigt.

Nach der Übernahme von DreamCatcher hat sich JoWooD auch ein Standbein im amerikanischen Markt gesichert. Hier sieht sich das Unternehmen allerdings dem Wettbewerb mit lokalen Anbietern wie dem weltweit führenden Spieleentwickler Electronic Arts gegenüber. Electronic Arts hält wiederum nahezu 20 Prozent der Anteile an der französischen Ubisoft. Weitere Wettbewerber in Nordamerika sind Activision Blizzard, Take-Two Interactive und THQ.

Ausblick

Beim Unternehmen selbst hält man ein Umsatzpotential von 40 Mio. Euro und mehr langfristig für erreichbar. Hierfür seien aber massive Anstrengungen im Vertriebs- und Marketingbereich sowie eine weitere Internationalisierung notwendig, so das Unternehmen bereits im Jahr 2005.

Um dieses Ziel zu erreichen plant das Unternehmen weitere Spiele für Nintendo Wii sowie ein weiteres Sequel der populären Gothic-Reihe (Gothic 4).

Bewertung

JoWooD-Anteile kletterten zuletzt in Wien auf rund zehn Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 27 Mio. Euro für den österreichischen Spielentwickler ergibt. Zuletzt wurde JoWooD mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von deutlich über zehn bewertet. Das Kurs-Umsatz-Verhälntis (KUV) liegt bei etwa 0,8.

Die Wirtschaftsexperten des österreichischen Wirtschaftsblatts raten in ihrer Analyse von Anfang Dezember von einem Kauf von JoWooD-Aktien ab. Die Redakteure verweisen auf die zuletzt deutlich rückläufige Ergebnisentwicklung und Umsatzrendite. Auch die enttäuschende Entwicklung des Hoffnungsträgers „Gothic 3: Götterdämmerung“ dürfte nach Meinung der Redakteure negative Spuren in der Bilanz von JoWooD hinterlassen. Insgesamt sei das Weihnachtsgeschäft für JoWooD schelcht gelaufen, so das Fazit der Redakteure.

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