Jahresbilanz: Digitale Agenda der Bundesregierung zu einem Viertel umgesetzt

Digitale Agenda

Montag, 20. Juli 2015 um 12:34

Aus Sicht des Bitkom muss vor allem aber in der Weiterbildungs- und Bildungspolitik nachgearbeitet werden. „Aufgrund der Zuständigkeitsfragen in der Bildungspolitik klafft in der Digitalen Agenda an dieser zentralen Stelle eine Lücke“, so Dirks. Neben einer besseren Ausstattung an den Schulen muss deutlich mehr für die Aus- und Fortbildung der Lehrer getan werden. Außerdem plädierte Dirks für die Vermittlung von mehr Medienkompetenz, für ein Pflichtfach Informatik und einen wirksamen Englischunterricht ab der 1. Klasse „Vor allem müssen wir das Digitale in der Berufsbildung stärken. Notwendig sind Maßnahmen zur Weiterbildung für alle Beschäftigten im Sinne eines lebenslangen Lernens. Hier sind vor allem die Arbeitgeber in der Verantwortung“, sagte Dirks. „Wir müssen uns die Frage stellen und Antworten finden, was die Digitalisierung der gesamten Wirtschaft beispielsweise für Traditionsberufe wie Schlosser oder Elektriker bedeutet.“ Die Veränderung der Arbeit werde zu einem zentralen Aspekt und Gestaltungselement des Lebens werden. „Es geht darum, die digitale Teilhabe und Zukunftsfähigkeit für alle zu sichern und auszubauen. Die Digitalisierung wird nur gelingen, wenn sie neue individuelle Chancen kreiert und die Zuversicht wächst, dass sie das Leben der Menschen sowohl beruflich als auch privat verbessert“, so Dirks.

Ausdrücklich mahnte Dirks mehr Einsatz für die Start-up-Förderung an. „Ausgerechnet bei Start-ups bleibt die Digitale Agenda im Vagen“, so Dirks. Dringend erforderlich seien das lange in Aussicht gestellte Venture-Capital-Gesetz sowie eine entbürokratisierte Gründungsphase, in der Start-ups für vier Jahre von gesetzlichen Auflagen so weit wie möglich befreit werden. Zudem müssten alle Gesetze darauf überprüft werden, ob sie eventuell Start-ups behindern, wie es etwa beim Kleinanlegerschutzgesetz der Fall war.

Dirks forderte eine gemeinsame Kraftanstrengung, um die Chancen der digitalen Transformation zu nutzen. „Heute ist Deutschland die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Unser Ziel muss sein, durch die Digitalisierung auf Platz drei vorzurücken. Dazu müssen wir unsere Kräfte im nationalen und europäischen Rahmen bündeln“, so Dirks. Neun von zehn IT- und Telekommunikationsunternehmen (89 Prozent) unterstützen die Forderung, dass Deutschland Leitanbieter bei innovativen und digitalen Schlüsseltechnologien werden solle. Zwei Drittel (64 Prozent) fordern von der Politik, der Stärkung digitaler Souveränität oberste Priorität einzuräumen. „In den kommenden zehn Jahren wird sich die Welt so stark verändern wie nie zuvor“, so Dirks. „Es geht jetzt um den Kern unserer Wirtschaft und es geht um unsere Verfassung als Gesellschaft. Wir wollen und werden aus der digitalen Transformation eine Erfolgsgeschichte machen.“

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