IPO: Initial Public Offering - Was hinter dieser Finanzierungsmethode steckt und worauf Sie beim Börsengang achten müssen

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Unternehmen beschaffen sich frisches Risikokapital, indem sie eigene Anteile über die Börse durch die Ausgabe von Aktien anbieten und verkaufen. Wie das funktioniert und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, erfahren Sie hier.

Begriff und Bedeutung

IPO

ist die englische Kurzbezeichnung für Initial Public Offering (englisch auch: Going Public oder Primary Offering) und bedeutet so viel wie "Erstes öffentliches Angebot" oder Erstplatzierung.

Wird zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite Tranche von Aktien über die Börse Investoren zum Kauf angeboten, spricht man von einer Zweitplatzierung (englisch: Secondary Public Offering).

Das Grundkapital einer Gesellschaft wird in Stammaktien oder auch in Vorzugsaktien aufgeteilt. Auch eine Kombination der beiden Aktienarten wird in der Praxis genutzt.

Im Laufe der Zeit kann es vorkommen, dass ein Unternehmen eigene Aktien im Rahmen eines Aktienrückkauf-Programms zurückkauft. Das kann verschiedene Gründe haben.

Am Unternehmenserfolg sind die Aktionäre zum einen über den Aktienkurs und zum anderem über mögliche Dividendenzahlungen beteiligt, die quartalsmäßig oder auch jährlich ausgeschüttet werden. 

Unter bestimmten Umständen bzw. nach bestimmten Kritierien werden die Aktien eines Unternehmens auch in einen Aktienindex aufgenommen. In Deutschland ist der bekannteste Index der Dax, auf internationaler Ebene ist es der S&P 500.

Wenn Aktien eines Unternehmens im umgekehrten Fall wieder von einem Börsenplatz genommen werden, spricht man von einem Delisting. Werden die Aktien eines Unternehmens ganz von der Börse genommen, bezeichnet man dies auch als Privatisierung (englisch: Going Private).

Voraussetzung

Voraussetzung für einen IPO in Deutschland ist, dass es sich um Kapitalgesellschaften, also eine Aktiengesellschaft (AG), eine Europäische Gesellschaft (SE) oder eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) handelt.

Gegebenenfalls ist im Vorfeld die Gesellschaftsform erst einmal umzuwandeln. Ein Börsengang ist eine sehr kostspielige Angelegenheit und muss gut vorbereitet und überdacht sein.

Zudem muss das Unternehmen eine entsprechende Börsenreife besitzen. Hier können IPO-Berater zu Rate gezogen werden, die auch einen kompletten Börsengang begleiten können.

In der Regel wird im Vorfeld des IPOs eine Due-Diligence-Prüfung durchgeführt, um das Risiko des Börsengangs abzuschätzen. Diese Aufgabe übernehmen oftmals Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Unternehmensberatungen.

Auch ist eine Emissionsbank auszuwählen, die bei größeren Börsengängen als Konsortialführer agiert und dann mit anderen Banken zusammenarbeitet. Zudem muss für den IPO ein Börsenprospekt erstellt werden.

Um mehr Aufmerksamkeit bei Investoren und in der Öffentlichkeit zu erlangen, ist es darüber hinaus ratsam, vor dem Börsengang eine Road-Show bei potentiellen Investoren durchzuführen.

Die Durchführung

Die Ausgabe von Aktien ist ein Finanzierungsinstrument für Unternehmen sowie Banken und Versicherungen. Dabei wird erstmalig ein Teil der Aktien eines Unternehmens über die Börse öffentlich Investoren angeboten.

Durchgeführt werden Börsengänge in der Regel von Investmentbanken, dem sogenannten Underwriter, der wiederum mit Bookrunnern zusammenarbeitet, deren Aufgaben ebenfalls von Investmentbanken übernommen werden können.

Die Aktien werden bei einem IPO zum Teil von Altaktionären bzw. aus einer zuvor durchgeführten Kapitalerhöhung zur Verfügung gestellt. Der später festgelegte Preis für die Aktien, der häufig zunächst in einer Bookbuilding-Spanne angeboten wird, ist der sogenannte Emissionspreis.

Diese Preisspanne kann allerdings je nach Nachfrage auch nach oben oder unten korrigiert werden. Alternativ kann auch ein Festpreis angesetzt werden. Steht der Emissionspreis fest, können in einer bestimmten Zeitspanne, der Zeichnungsfrist, die Aktien geordert bzw. gezeichnet werden.

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