Intershop erfindet sich neu - erstmals Gewinne

Donnerstag, 19. Februar 2009 um 13:17

Der Gesamtnettoumsatz des Softwareherstellers stieg auf Jahressicht von 26,9 Mio. Euro im Jahr 2007 auf 28,1 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008. Die hierin enthaltenen Umsätze aus Serviceleistungen, Wartung und Sonstigem erhöhten sich unterdessen um 14 Prozent von 21,2 Mio. Euro auf 24 Mio. Euro. Dieser Anstieg resultierte nach Angaben von Intershop vor allem aus den gestiegenen Umsätzen für Beratung und Online Marketing.

Erstmals seit Bestehen des Unternehmens erzielte Intershop ein positives Jahresergebnis. Das Nettoergebnis erhöhte sich von minus zwei Mio. Euro im Jahr 2007 auf plus 1,5 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2008. Der Gewinn pro Aktie lag bei 0,06 Euro, im Vorjahr wurde hingegen ein Verlust von 0,08 Euro pro Aktie erzielt.

Das Eigenkapital von Intershop erhöhte sich zum 31. Dezember 2008 gegenüber dem Vorjahresstichtag von 12,4 Mio. Euro auf 16,3 Mio. Euro, ein Zuwachs um 32 Prozent. Die Eigenkapitalquote legte im gleichen Zeitraum von 53 Prozent auf 66 Prozent zu. Intershop verfügte zum Stichtag 31. Dezember 2008 über liquide Mittel in Höhe von 8,1 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Inzwischen kaufen mehr als 25 Millionen Deutsche regelmäßig im Internet ein. Während die Einkäufer im Jahr 2006 noch 1.000 Euro für Einkäufe im Internet ausgaben, rechnen Marktforscher aus dem Hause Forrester Research bis 2011 mit einem Anstieg der Ausgaben um 50 Prozent auf durchschnittlich 1.500 Euro. Allein in Europa soll der E-Commerce-Markt bis 2010 um jährlich 27 Prozent wachsen.

In Deutschland bzw. Europa steht Intershop im Wettbewerb mit zahlreichen kleinen und größeren Wettbewerbern. So konkurriert Intershop unter anderem mit Lösungen aus dem Hause Internolix AG, die ebenfalls Internet-Zahlungssysteme entwickelt.

Auf dem Weltmarkt steht Intershop vor allem im direkten Wettbewerb mit dem US-Spezialisten BroadVision. Auch das US-Unternehmen hat in den letzten Jahren einen harten Sanierungskurs hinter sich. Als weiterer Wettbewerber auf den Weltmarkt gilt der E-Commerce-Spezialist Art Technology Group (ATG), der sich zuletzt auch durch Zukäufe verstärkt hat. Weitere namhafte Wettbewerber sind unter anderem IBM, Digital River, GSI Commerce, Accenture, CyberSource, Demandware und MarketLive.

Ausblick

Intershop rechnet damit, den seit Mitte 2007 anhaltend positiven Trend auch 2009 fortsetzen zu können. Detaillierte Prognosen für das laufende Jahr 2009 wollte das Unternehmen nicht abgeben. Im Rahmen eines Interviews mit dem Börsen Radio Network sich Intershop-Chef Henry Göttler dahingehend, dass man den Nettoumsatz in 2009 um sieben bis elf Prozent steigern wolle.

Insgesamt stünden in den kommenden Jahren ein profitables Wachstum und signifikante Gewinne im Vordergrund, heißt es aus dem Management. Analysten rechnen für das laufende Jahr mit einem Anstieg des Nettogewinn auf 0,11 Euro je Aktie, nachdem Intershop im Vorjahr 0,06 Euro je Anteil verdiente.

Bewertung

Intershop-Aktien wurden zuletzt in Frankfurter Xetra-Handel fester bei 1,49 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 32 Mio. Euro für den deutschen E-Commerce Marktführer ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Geschäftsjahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13. Insgesamt wird Intershop derzeit mit dem einfachen des zu erwartenden Umsatzes bewertet.

Nur noch wenige Analysten beobachteten den Wert und veröffentlichen aktuelle Studien zu dem Unternehmen. Analystenhäuser wie AC Research oder SES Research rieten Anlegern im Vorjahr noch dazu, Intershop-Papiere zu reduzieren bzw. zu verkaufen. Zwar hat das Unternehmen den Turnaround vorerst geschafft, allerdings bleiben Fragen offen im Bezug auf die Zukunft, da Intershop bis dato noch keine detaillierten Prognosen abgeben wollte. In Anbetracht der wirtschaftlichen Krise ist der Wert weiterhin nur für äußerst risikobewusste Anleger interessant, die an den Wachstumsmarkt E-Commerce glauben.

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Meldung gespeichert unter: Intershop Communications, Hintergrundberichte, Software

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