Intershop Communications meldet sich zurück

Mittwoch, 26. September 2007 um 12:35

Die Serviceerlöse stiegen von 5,3 Mio. Euro im Vorquartal auf 6,4 Mio. Euro (plus 20 Prozent). Im Vergleich dazu betrugen die Serviceerlöse 3,2 Mio. Euro im zweiten Quartal 2006, wobei hier noch keine Online-Marketing-Umsätze enthalten sind. Die Restrukturierung schlug nach Angaben von Intershop mit 2,1 Mio. Euro zu Buche. Sie enthielten zum einen eine außerordentliche Erhöhung der Rückstellungen im Hinblick auf eine kurzfristig angestrebte endgültige Beilegung der Risiken aus den Rechtsstreitigkeiten mit dem Vermieter des Unternehmenssitzes 'Intershop Tower' in Jena und zum anderen personalbezogene Kosten.

Daraus resultierte auch ein Nettoverlust von 1,7 Mio. Euro im zweiten Quartal 2007, dieser lag im Vorjahreszeitraum etwas niedriger bei minus 1,3 Mio. Euro. Der Cashflow im zweiten Quartal 2007 war positiv. Die Gesamtliquidität summierte sich auf 9,0 Mio. Euro.

Markt und Wettbewerb

Inzwischen kaufen mehr als 25 Millionen Deutsche regelmäßig im Internet ein. Während die Einkäufer im Jahr 2006 noch 1.000 Euro für Einkäufe im Internet ausgaben, rechnen Marktforscher aus dem Hause Forrester Research bis 2011 mit einem Anstieg der Ausgaben um 50 Prozent auf durchschnittlich 1.500 Euro. Allein in Europa soll der E-Commerce-Markt bis 2010 um jährlich 27 Prozent wachsen.

In Deutschland bzw. Europa steht Intershop im Wettbewerb mit zahlreichen kleinen und größeren Wettbewerbern. So konkurriert Intershop unter anderem mit Lösungen aus dem Hause Internolix AG, die ebenfalls Internet-Zahlungssysteme entwickelt.

Auf dem Weltmarkt steht Intershop vor allem im direkten Wettbewerb mit dem US-Marktführer BroadVision. Auch das US-Unternehmen hat in den letzten Jahren einen harten Sanierungskurs hinter sich, schreibt aber inzwischen wieder Gewinne. Als weiterer Wettbewerber auf den Weltmarkt gilt der E-Commerce-Spezialist Art Technology Group (ATG), der sich zuletzt auch durch Zukäufe verstärkt hat. Weitere namhafte Wettbewerber sind unter anderem IBM, Digital River, GSI Commerce, Accenture, EDS, Demandware und MarketLive.

Ausblick

So erwartet Intershop für das zweite Halbjahr 2007 ein ausgeglichenes Nettoergebnis und einen positiven Cashflow, doch durch den hohen Nettoverlust im ersten Halbjahr 2007 sei das prognostizierte positive Nettoergebnis für das Geschäftsjahr 2007 nicht zu erreichen, heißt es. Die GSC Research-Analysten rechnen daher auf Jahressicht mit einem Minus von 5,0 Mio. Euro beim Nettoergebnis.

Für das nachfolgende Geschäftsjahr 2008 stellt Intershop erstmals wieder einen Gewinn in Aussicht, nachdem das Unternehmen stets Verluste ausweisen musste. Analysten rechnen dabei im Schnitt mit einem Gewinn pro Aktie 0,03 Euro, nachdem in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich ein Minus von 0,09 Euro je Anteil zu erwarten ist. Bei GSC Research geht man im laufenden Jahr von einem Umsatzanstieg auf 27,8 Mio. Euro aus, nachdem Intershop im Jahr vorher Einnahmen von 19,8 Mio. Euro erwirtschaftete.

Bewertung

Zuletzt wurden Intershop-Anteile nachgebend bei 3,60 Euro in Frankfurt gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 77 Mio. Euro für den deutschen E-Commerce-Softwarespezialisten ergibt. Intershop befindet sich in einer typischen Turnaround-Situation, wobei das Unternehmen im nächsten Jahr wieder Gewinne schreiben soll. Gleichzeitig wird Intershop mit dem knapp dreifachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei AC Research äußersten sich zuletzt weiter zurückhaltend über die weiteren Kurschancen von Intershop-Aktien und empfehlen, Intershop-Papiere weiter zu reduzieren. Die jüngste Beilegung des Rechtsstreits im Bezug auf die Anmietung des Intershop Tower in Jena bewerten die Analysten positiv. Durch den bis November 2013 geschlossenen Vertrag könne Intershop Unsicherheiten beseitigen und liquide Mittel in Höhe von 6,1 Mio. Euro wieder loseisen. Bei AC Research sieht man auch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen und den jüngsten Vorstoß im Bereich Online-Marketing positiv. Hierdurch könne der Vorstoß in die Gewinnzone im nächsten Jahr gelingen, heißt es. Allerdings müsse Intershop noch beweisen, dass man auch nachhaltig in die Gewinnzone operieren könne, so die Analysten.

Auch bei GSC Research hieß es Ende Juli weiterhin „verkaufen“. Die Analysten verweisen auf einen deutlichen Verlust im ersten Halbjahr, wobei positive Ansätze durch hohe Restrukturierungsaufwendungen zu Nichte gemacht wurden, heißt es. Die GSC Research-Analysten rechnen daher auf Jahressicht mit einem Verlust von 5,0 Mio. Euro beim Nettoergebnis. Dabei revidieren die GSC-Experten ihre Umsatzschätzung deutlich nach oben und erwarten nunmehr einen Jahresumsatz von 27,8 Mio. Euro, nach Einnahmen von 22,0 Mio. Euro im Jahr vorher. Insgesamt halten die Analysten die jüngsten positiven Entwicklungen bereits im Aktienkurs eingepreist, wobei das Chance-Risiko-Verhältnis bei Intershop weiter unausgewogen sei, so die Wertpapierexperten.

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