Intel von der Krise voll erfasst - Stellenabbau?

Freitag, 9. Januar 2009 um 13:28

Für das Jahr 2009 erwarten die Marktforscher des Hauses Gartner zum ersten Mal in der Geschichte im zweiten Jahr infolge einen Umsatzrückgang in der Halbleiterbranche. Gartner prognostiziert für das Jahr 2009 einen weltweiten Halbleiterumsatz von 219,2 Milliarden US-Dollar - dies entspricht einem Rückgang von 16,3 Prozent gegenüber 2008.

Intel liefert sich seit Jahren einen Kampf um Marktanteile mit dem Halbleiter-Spezialisten AMD. In den vergangenen Jahren konnte AMD Boden in Sachen Marktanteile auf Intel gut machen. AMD reklamierte zuletzt einen Marktanteil von mehr als 15 Prozent für sich. Insgesamt finden sich Intel-Chips inzwischen in mehr als 80 Prozent aller weltweit ausgelieferten PCs und Notebooks.

Daneben konkurriert Intel auch mit dem Computerhersteller IBM. IBM entwickelt nebenher auch ASICs und statische SRAM-Chips. IBM gilt daher auch als einer der führenden Chipzulieferer für den Mobilfunkmarkt.

Auch Texas Instruments, Marktführer bei Mobilfunkchips, teilt sich die Marktführerschaft im Bereich der analogen Chips mit STM. Die Fertigung und Entwicklung von Mikroprozessoren und Mikrocontrollern gehört ebenfalls zum Kerngeschäft von TI. Daneben begibt sich auch der weltweit zweigrößte Halbleiterhersteller Samsung Electronics zunehmend in direkte Konkurrenz zu Intel.

Ausblick

Nach vorläufigen Prognosen zufolge gab der Umsatz von Intel im vierten Quartal 2008 um 23 Prozent auf 8,2 Mrd. US-Dollar nach. Damit liegt der Umsatz von Intel noch einmal deutlich unterhalb der bereits Anfang November 2008 deutlich nach unten korrigierten eigenen Prognose. Mit einer Bruttomarge von 55 Prozent blieb Intel im vierten Quartal 2008 am unteren Ende der vorhergesagten Spanne.

Analysten hatten an dieser Stelle mit Einnahmen von 8,74 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 17 US-Cent je Aktie gerechnet. Für das Gesamtjahr 2008 erwarteten Analysten bislang einen Umsatz von 38,1 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,06 Dollar je Aktie.

Für das laufende Jahr 2009 stehen die Zeichen auf Umsatz- und Gewinnrückgang. So kalkulieren Analysten für das laufende Jahr 2009 mit einem Umsatzeinbruch auf 33,5 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von nur noch 0,78 Dollar je Aktie.

Bewertung

Infolge der jüngsten Umsatzwarnung gaben Intel-Aktien nochmals deutlich nach. Zuletzt wurden die Papiere an der Wall Street bei rund 14,55 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 81 Mrd. US-Dollar für den weltweit größten Halbleiterhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19. Gleichzeitig wird Intel mit dem 2,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Im Analystenlager zeigt man sich mehrheitlich eher unbeeindruckt von der neuerlichen Umsatzwarnung des Branchenprimus. Die Analysten des Hauses Global Crown Capital bekräftigten zuletzt nochmals ihre „neutrale“ Haltung gegenüber Intel-Aktien, reduzierten aber das Kursziel für Intel-Papiere von 15 auf 12 US-Dollar.

Auch bei Needham & Co rät man Anlegern trotz der schlechten Nachrichten Intel-Aktien weiterhin zu „halten“. Insgesamt rechnen die Needham-Experten mit einem zurückhaltenden Ausblick des Unternehmens in der nächsten Woche, wenn Intel detaillierte Zahlen zum vergangenen Quartal präsentieren wird. Die Analysten rechnen mit einem weiteren Druck auf die Gewinnmargen und raten Anlegern erst einmal eine Stabilisierung abzuwarten. Daneben rechnen die Investmentbanker auch mit weiteren Abschreibungen auf Lagerbestände, welche die Bilanz belasten werden.

Bei Jefferies & Co sieht man sich nach den jüngsten Entwicklungen in seiner Einschätzung bestätigt. Die Jefferies-Experten bekräftigten zuletzt nochmals ihr Rating „unterdurchschnittlich“. Allerdings heben die Analysten ihr Kursziel für Intel-Aktien leicht von 10,0 auf 11,0 Dollar an.

Bei der Citigroup ist man hingegen zuversichtlicher. Die Analysten bekräftigten zuletzt nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert und sehen ein Kursziel von 16 US-Dollar für Intel-Aktien. Citibanker bezeichnen die jüngste Umsatzwarnung für wenig überraschend. Marktdaten hätten eine solche Entwicklung bereits angedeutet, heißt es. Den Tiefpunkt in der Halbleiterbranche erwarten die Citigroup-Analysten dann im zweiten Quartal 2009, was die Basis für Kurssteigerungen schaffe. Die Analysten raten Anlegern daher, Kursschwächen zum Einstieg zu nutzen.

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Meldung gespeichert unter: Intel, Hintergrundberichte, Halbleiter

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