Intel: Langsam schließt sich die Smartphone-Lücke

Über seinen Kapitalarm Intel Capital investierte der Chiphersteller zuletzt in eine Reihe von Startup-Firmen wie Gteko, Synacor, Telligent Systems und Zinio Systems. Gemeinsam mit STMicrelectronics gründete Intel das Flashspeicher-Venture Numonyx, welches inzwischen an Micron verkauft wurde.

Die Zahlen von Intel können sich sehen lassen. Der Prozessorhersteller Intel hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erstmals in der Firmengeschichte in einem Quartal mehr als 13 Mrd. US-Dollar umgesetzt und damit einen neuen Meilenstein erreicht.

Für das vergangene zweite Quartal 2011 meldet Intel einen Umsatzsprung auf 13,03 Mrd. US-Dollar, was einem Zuwachs von 21,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei konnte Intel seinen Nettogewinn um 2,3 Prozent auf 2,95 Mrd. US-Dollar oder 54 US-Cent je Aktie steigern, nach einem Profit von 2,89 Mrd. Dollar oder 51 US-Cent je Aktie im Jahr vorher.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen wies Intel einen Nettogewinn von 59 US-Cent je Aktie aus, womit der Chipkonzern die Markterwartungen der Analysten übertreffen konnte.

Die Bruttomargen summierten sich im jüngsten Quartal auf 60,6 Prozent vom Umsatz. Zudem profitierte Intel von einer niedrigeren Steuerquote. Nachdem der Prozessorhersteller mehr Gewinne in Ländern mit niedrigerer Gewinnbesteuerung erwirtschaftete, schrumpfte die Gewinnbesteuerung auf 24,9 Prozent, nachdem das Unternehmen zunächst eine Steuerquote von 29 Prozent prognostiziert hatte.

Bis 2012 soll die Halbleiterbranche um durchschnittlich 10,6 Prozent pro Jahr wachsen, wobei die Experten aus dem Hause PricewaterhouseCoopers (PwC) für 2011 einen Umsatzanstieg um 12,1 Prozent erwarten.

Intel liefert sich seit Jahren einen Kampf um Marktanteile mit dem Halbleiter-Spezialisten AMD. In den vergangenen Jahren konnte AMD Boden in Sachen Marktanteile auf Intel gut machen. Insgesamt finden sich Intel-Chips dennoch weiterhin auf dem hohen Niveau von mehr als 80 Prozent aller weltweit ausgelieferten PCs und Notebooks.

Daneben konkurriert Intel auch mit dem Computerhersteller IBM. IBM entwickelt nebenher auch ASICs und statische SRAM-Chips. IBM gilt daher auch als einer der führenden Chipzulieferer für den Mobilfunkmarkt.

Auch Texas Instruments teilt sich die Marktführerschaft im Bereich der analogen Chips mit STM. Die Fertigung und Entwicklung von Mikroprozessoren und Mikrocontrollern gehört ebenfalls zum Kerngeschäft von TI. Daneben begibt sich auch der weltweit zweitgrößte Halbleiterhersteller Samsung Electronics zunehmend in direkte Konkurrenz zu Intel. Als weitere Wettbewerber gelten Broadcom, Qualcomm, nVidia, sowie Integrated Systems Corporation, Silicon Integrated Systems Corporation und Hynix Semiconductor.

Insgesamt gibt sich Intel optimistisch, auch im zweiten Halbjahr 2011 die Erlöse um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern zu können. Für das laufende dritte Quartal 2011 stellt Intel nunmehr einen Umsatz von 14 Mrd. US-Dollar, plus oder minus 500 Mio. Dollar in Aussicht. Die Bruttomargen sollen sich bei rund 64 Prozent bewegen.

Für das laufende Septemberquartal erwarten Analysten einen Quartalsumsatz von 13,9 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 61 US-Cent je Aktie. Für das laufende Gesamtjahr 2011 wird bei Intel mit einem Jahresumsatz von 54,04 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,36 Dollar je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Jahr 2012 sollen die Umsätze dann auf 57 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 2,45 Dollar je Aktie steigen, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

In den vergangenen zwölf Monaten schwankte der Intel-Kurs an der Börse zwischen 13,45 und 16,80 Euro. Derzeit notieren die Papiere bei 16,28 Euro - dieser relativ enge Rahmen der Kursbewegungen zeigt auch, dass Intel von der allgemeinen Nervosität der Märkte weitestgehend unbehelligt bleibt. Das Unternehmen ist zu groß, zu erfahren, zu breit aufgestellt und global tätig, um von allgemeiner Unsicherheit unmittelbar angesteckt zu werden.

Zum aktuellen Kurs ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 85,49 Mrd. Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2011 wird mit 9,27 angegeben. Für 2012 liegt es bei 8,79; für 2013 bei 8,31.