Intel-Aktien auf 10-Jahres-Hoch - Business-PCs und Chrome sorgen für neuen Schwung

Prozessoren

Montag, 16. Juni 2014 um 12:19
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(IT-Times) - Intel-Aktien markierten am vergangenen Freitag ein 10-Jahres-Hoch bei über 30 US-Dollar, nachdem der weltgrößte Halbleiterhersteller seinen Umsatzausblick für das laufende zweite Quartal als auch für das laufende Gesamtjahr 2014 nach oben korrigiert hatte. Im Analystenlager zeigt man sich begeistert und korrigiert die Kursziele für Intel-Aktien nach oben.

Für das laufende Juniquartal erwartet Intel (Nasdaq: INTC, WKN: 855681) nunmehr Umsatzerlöse zwischen 13,4 und 14,0 Mrd. US-Dollar, nachdem Intel an dieser Stelle zuvor Einnahmen von 12,5 bis 13,5 Mrd. US-Dollar prognostiziert hatte. Auf Jahressicht erwartet Intel nunmehr ein kleines Umsatzwachstum, nachdem das Intel-Management bislang nur von stagnierenden Umsätzen ausgegangen war.

Totgesagte leben länger - erste Lebenszeichen vom PC-Markt
Hintergrund für die verbesserte Prognose ist eine höhere Nachfrage von Business-Kunden nach PCs, heißt es bei Intel. Primärer Treiber für die Nachfrage dürfte das Auslaufen des Supports für Windows XP sein, nachdem Microsoft den offiziellen Support für sein obsoletes Betriebssystem am 8. April eingestellt hatte. Aus Sicherheitsgründen sind Unternehmen dadurch gezwungen, auf neuere Systeme wie Windows 7 oder 8 zu wechseln und schaffen daher gleich neue Maschinen an.

Davon profitiert wiederrum Intel, dessen Chips in mehr als 80 Prozent der weltweiten PCs zum Einsatz kommen. Zwar dürfte der PC-Markt in diesem Jahr laut IDC-Angaben um sechs Prozent schrumpfen, doch gleichzeitig dürfte der Sturm auf Tablet PCs abflauen, wodurch sich der PC-Markt stabilisieren dürfte, glauben die IDC-Analysten.

Intel sieht sich als die Nummer 1 bei Chrome-Systemen
Darüber hinaus hat sich Intel inzwischen auf die neuen Trends der Branche eingeschlossen. Tablets und Geräte mit Chrome-Betriebssystem sind im Vormarsch. Bei Intel sieht man sich auf Kurs, dass in diesem Jahr 40 Millionen Tablets mit Intel-Chips über die Ladentheke gehen.

Gleichzeitig hat das Unternehmen neue Intel Celeron Prozessoren basierend auf dem Bay Trail-M-System-on-Chip (SoC) vorgestellt, der speziell in Laptops mit dem Chrome-Betriebssystem zum Einsatz kommen soll. Eine neue Klasse an Chromebooks mit der vierten Generation von Intel Core i3 Prozessoren sind bereits auf den Markt.

Daher sieht sich Intel bereits als der führende Prozessoranbieter für Chrome-Systeme, so Intel Mobile Manager Navin Shenoy. Intel ist mit dem ersten und vorerst einzigen Chip am Markt, der die 64-bit-Version von Chrome unterstützt.

Chromebooks im Aufwind
Konsumenten sehen in Chromebooks zunehmend eine kostengünstige Alternative zu anderen Computerplattformen. Dies zeigen auch Verkaufsdaten bei Amazon.com. Zwei der drei Bestseller im Laptop-Bereich waren im jüngsten Weihnachtsgeschäft bereits mit Chrome OS bestückt. Zudem sind Chromebooks bereits in rund 10.000 Schulen im Einsatz, wodurch Chrome-Geräte auch eine Alternative im Bildungswesen sein können. Intel dürfte diese Entwicklung freuen, ist man nach Google der zweitgrößte Contributor in Sachen Chrome OS.

Kurzportrait

Der Halbleitergigant Intel, ansässig in der kalifornischen Technologieschmiede Santa Clara, stieg in den 80er und 90er durch sein Bündnis mit dem Softwarehersteller Microsoft zum weltweit führenden Prozessorhersteller auf. Insgesamt wird Intel ein Marktanteil von rund 80 Prozent im Bereich PC-Chips zugeschrieben.

Neben Prozessoren entwickelt das Unternehmen aber auch Flashspeicher. Ferner bietet der Halbleiterhersteller auch andere Mikrochips an, welche im Zusammenhang mit Netzwerken und industriellen Anwendungen eingesetzt werden. Der größte Geschäftsbereich ist die PC Client Group, in der das Geschäft mit Desktop- und Ultrabook-Chips zusammengefasst ist. Der Geschäftsbereich beinhaltet unter anderem das Geschäft mit Core i7-, Core i5-, Core i3-Prozessoren.

Der US-Computerhersteller Dell gehört mit zu den größten Kunden des Halbleitergiganten. Neben dem Kerngeschäft hält das Unternehmen auch zahlreiche Beteiligungen an anderen Technologieunternehmen. In den vergangenen Jahren verstärkte sich Intel durch zahlreiche Zukäufe.

Im Herbst 2008 kaufte Intel zum Beispiel den Ethernet-Spezialisten NetEffect sowie den Linux-Spezialisten OpenedHand. Gleichzeitig trennte sich Intel von seinem Geschäftsbereich Communication Rackmount Server.

Im Mai 2009 stieg Intel mit fünf Prozent beim Halbleiterausrüster ASM International ein. Mitte 2009 schluckte Intel den Softwarespezialisten Wind River. Zudem übernahm Intel die Mobilfunkchipsparte des Münchner Halbleiterkonzerns Infineon. Im Herbst 2010 kaufte Intel den Anti-Virusspezialisten McAfee. Anfang 2012 wurde zudem das Infiniband-Geschäft von Qlogic übernommen. Mitte 2012 kaufte Intel 15 Prozent der Anteile an ASML, zudem erwarb Intel rund 1.700 Patente und Patentanträge von InterDigital. Anfang 2013 kaufte Intel in Lateinamerika zu und schluckte die ProFUSION-Comercio e Prestacao de Servicos. Zudem folgten in 2013 mit Mashery, Aepona und Omek Interactive sowie Fujitsu Semiconductor Wireless Products weitere Übernahmen.

Markt und Wettbewerb

Meldung gespeichert unter: Intel, Hintergrundberichte, Halbleiter

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