Infosys geht zuversichtlich ins neue Jahr - Neueinstellungen geplant

Inzwischen hat das Marktvolumen in Indiens Outsourcing-Industrie die Marke von 50 Mrd. Dollar überschritten. Insgesamt wird der weltweite IT-Outsourcing-Markt auf zuletzt 550 Mrd. Dollar taxiert. Marktbeobachter rechnen nach einem schwierigen Jahr 2009 mit einer einer Erholung.

Der der indische IT-Markt wird derzeit von den drei großen einheimischen Anbietern Tata Consultancy Services, Infosys und Wipro dominiert. Infosys konkurriert in Indien in erster Linie mit dem größten indischen IT-Servicedienstleister Tata Consultancy Services. Das Unternehmen konnte im Jahr 2004 einen prestigeträchtigen Auftrag des Formel-1-Rennstalls Ferrari gewinnen, wonach Tata die Software für die roten Rennboliden aus Maranello entwickeln wird. Auch die indische Wipro bietet vergleichbare IT-Services an.

Daneben steht Infosys auch in Konkurrenz zu ausländischen IT-Dienstleistern, allen voran mit der weltweiten Nummer eins der Branche, IBM Global Services. IBM hatte in den vergangenen Jahren seine Belegschaft in Indien deutlich aufgestockt. Auch die US-Unternehmensberater Accenture, BearingPoint und Capgemini konkurrieren nicht zuletzt mit der US-Niederlassung des indischen IT-Spezialisten.

Als weitere Mitbewerber sind darüber hinaus noch Hewlett-Packard, CSC, Oracle, aber auch die deutsche SAP AG zu nennen. Am Umsatz gemessen gilt Infosys in Indien als die Nummer zwei hinter Tata Consultancy.

Für das Ende März endende vierte Fiskalquartal 2010 erwartet Infosys einen Umsatz im Bereich von 1,24 Mrd. bis 1,25 Mrd. Dollar. Das Ergebnis je Aktie (American Deposit Share = ADS) soll im vierten Quartal (Ende März) bei 56 Cent liegen. Analysten an dieser Stelle bis dato mit Einnahmen von 1,19 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 51 US-Cent je Aktie gerechnet.

Für das Gesamtgeschäftsjahr sollen rund 4,75 Mrd. bis 4,76 Mrd. Dollar umgesetzt werden, was einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 10,6 bis 11,5 Prozent bedeuten würde. Das Ergebnis je Aktie wird laut Ausblick auf 2,26 US-Dollar geschätzt. Analysten hatten für das laufende Fiskaljahr 2010, welches im März endet, bislang mit Einnahmen von 4,66 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,14 Dollar je Aktie kalkuliert.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2011 rechnen Analysten mit einem weiteren Umsatzanstieg auf dann 5,09 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,21 Dollar je Aktie.

Zuletzt wurden Infosys-Anteile deutlich fester bei 57,6 US-Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von nahezu 33 Mrd. US-Dollar für Indiens zweitgrößten Outsourcing-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 27. Gleichzeitig wird Infosys mit dem siebenfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Jefferies & Co sehen Infosys-Aktien nach der Kursverdoppelung in den vergangenen neun Monaten offenbar als fair bewertet an und stufen die Papiere von „kaufen“ auf „halten“ zurück. Die Analysten erwarten nunmehr eine Seitwärtsbewegung und erhöhen das Kursziel für den Wert nur leicht von 55 auf 56 Dollar.

Zuversichtlicher äußerten sich dagegen die Analysten bei der Credit Suisse Mitte Dezember, die Infosys-Anteile weiterhin mit „outperform“ bewerten. Die Credit Suisse Investmentbanker gehen davon aus, dass Infosys bestehende Aufträge schnell umsetzen wird und verweisen zudem auf die exzellente Kostenkontrolle im Unternehmen. Dies dürfte dazu führen, dass die Gewinnschätzungen deutlich angehoben werden müssen.