Infineon verlagert Kapazitäten und Arbeitsplätze nach China
Infineon bat jüngst den Staat um finanzielle Hilfe. Es soll dabei um eine halbe Mrd. Euro gehen. Infineon beantragte eine Bürgschaft in dieser Höhe. Beobachter bewerten Infineons Aussichten auf eine staatliche Bürgschaft unterschiedlich. Hauptsächlich ist die Verfassung des Unternehmens vor dem 1. Juli 2008 ausschlaggebend. Staatliche Hilfen werden erst dann gewährt, wenn Infineon unverschuldet durch die Wirtschaftskrise in Schwierigkeiten geraten ist. Sprich, zum 1. Juli 2008 musste das Unternehmen über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügen und durfte auch finanziell nicht zu stark belastet sein. Hier könnte sich allerdings bereits ein Problem für den maroden Chiphersteller ergeben: Auch vor der Krise wies Infineon mehrheitlich Verluste aus und hatte Mühe, sich auf dem internationalen Markt zu behaupten.
Momentan verhandle Infineon mit Banken hinsichtlich einer Verlängerung und Ausweitung bereits vorhandener Kredite. Allein bis zum Sommer 2010 müssten alte Anleihen in Höhe von knapp 600 Mio. Euro getilgt werden. Hinzu kommen Kreditlinien von Banken in Höhe von zuletzt 50 Mio. Euro, die eigentlich im September 2009 auslaufen. Infineon ist momentan bemüht, gegenzusteuern und versucht durch einen strikten Sparkurs Herr der Lage zu werden. Die aktuelle Situation sei aber noch recht stabil. Infineon konnte zudem unlängst durch eine Wandelanleihe rund 180 Mio. Euro einnehmen. Damit seien die Möglichkeiten am Anleihemarkt allerdings ausgeschöpft, da Infineon bisher kein Rating hat und eine normale Unternehmensanleihe deshalb kaum platzierbar ist. Zudem hat Infineon (Stand 31. März 2009) kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von 1,2 Mrd. Euro und Gesamtverbindlichkeiten in Höhe von 2,2 Mrd. Euro mit sich herumzuschleppen. (erw/kat/rem)
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Meldung gespeichert unter: Infineon Technologies, Halbleiter
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