Infineon setzt auf die Elektronisierung der Automobilindustrie

Montag, 13. September 2010 um 13:44

Infineon gilt neben STMicroelectronics als einer der führenden Halbleiterkonzerne Europas. Insbesondere in Europa sieht sich Infineon der Konkurrenz von Philips Semiconductor und STMicroelectronics gegenüber. Die Tochter des niederländischen Elektronikkonzerns entwickelt neben analogen Halbleitern auch Integrated Circuits (ICs). Die Chips der Niederländer kommen dabei sowohl in TV-Fernsehern, als auch in der Automobilindustrie zum Einsatz. Zu den weiteren Wettbewerbern gehört unter anderem auch Analog Devices.

Die in der Schweiz ansässige STMicroelectronics gilt neben der amerikanischen Texas Instruments (TI) als einer der weltweit führenden Hersteller analoger Halbleiter. Neben Transistoren und Dioden, entwickelt das Unternehmen auch ICs, darunter Microcontroller und Speicherchips.

Auch die in Südkorea ansässige Samsung Electronics steht mit seinem Produktangebot im direkten Wettbewerb zu Infineon. Samsung gilt neben Intel und Texas Instruments als eine der weltweit größten Halbleiterhersteller. Das Unternehmen fertigt neben DRAM- und SRAM-Chips, auch Flashspeicher, die zum Beispiel in Digitalkameras zum Einsatz kommen. Weitere Wettbewerber sind unter anderem Broadcom, Hynix Semiconductor und NXP Semiconductors.

Ausblick

Für das vierte Quartal des Geschäftsjahrs 2010 erwartet Infineon ein Umsatzwachstum um einen hohen einstelligen Prozentsatz und einen Anstieg der Segmentergebnis-Marge von ein bis zwei Prozent.

Angesichts der Ergebnisse der ersten neun Monate und des Ausblicks für das vierte Geschäftsquartal geht Infineon nun davon aus, dass das Umsatzwachstum für das gesamte Geschäftsjahr im mittleren bis hohen 40-Prozent-Bereich liegen wird. Zudem erwartet das Unternehmen eine Segmentergebnis-Marge im niedrigen 10-Prozent-Bereich. Daneben sollen mehr als 400 Mio. Euro investiert werden.

Für das laufende Jahr 2010 erwarten Analysten bei Infineon einen Nettogewinn von 0,37 Euro je Aktie, im nachfolgenden Jahr 2011 soll der Nettogewinn dann auf 0,46 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden Infineon-Aktien wieder deutlich freundlicher im Frankfurter Xetra-Handel bei rund 4,36 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 4,68 Mrd. Euro für Deutschlands führenden Chiphersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das kommende Geschäftsjahr 2011 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zehn.

Die Analysten der Schweizer Großbank UBS stehen Infineon-Aktien weiterhin „neutral“ gegenüber. Die UBS-Analysten verweisen auf die Anzeichen, wonach sich die Ergebnisdynamik in der Halbleiterindustrie abschwächt. Bedenken haben die Analysten auch im Hinblick auf die weitere PC-Nachfrage. Insbesondere in Asien sei eine rückläufige Nachfrage für Unterhaltungselektronik zu erwarten, glauben die Analysten, die gleichzeitig die Umsatzschätzungen für das Unternehmen für 2011 und 2012 um 2,2 bzw. 2,7 Prozent reduzierten. Insgesamt senken die UBS-Banker ihr Kursziel für den Wert von 5,35 auf 4,70 Euro.

Bei der Commerzbank empfiehlt man Infineon-Aktien mit einem Kursziel von 5,80 Euro weiter zum Kauf. Die Commerzbanker verweisen auf enttäuschende Prognosen von Texas Instruments und National Semiconductor, die eine Normalisierung in der Halbleiterindustrie signalisieren. Der schwächelnde Geschäftsbereich Verbraucherelektronik steuert nur sechs Prozent zu den Infineon-Umsätzen bei, wobei die Analysten im vierten Quartal mit einer Nachfrageerholung rechnen.

Bei der Nord/LB bewertet man den Verkauf der Mobilfunksparte positiv und empfiehlt Infineon-Aktien weiter mit einem Kursziel von 6,5 Euro zum Kauf. Der Verkaufspreis sei zwar leicht hinter den Erwartungen geblieben, jedoch komme der Verkauf zum richtigen Zeitpunkt, so Nord/LB Analyst Jan Christian Göhmann. Der Analyst verweist dabei unter anderem auf den steigenden Wettbewerbsdruck und steigenden Entwicklungskosten. Mit dem Erlös aus dem Verkauf sei Infineon nunmehr in der Lage, sich auf die Felder Automotive, Industrial und Multimarket sowie Chip Card und Sicherheit zu konzentrieren, argumentiert der Nord/LB Banker.

Beim US-Brokerhaus Goldman Sachs überwiegt ebenfalls die Zuversicht. Die US-Investmentbanker bewerten Infineon-Aktie als „Conviction Buy“ und sehen ein Kursziel von 7,10 Euro für das Papier. Die Analysten bewerten den Verkauf der Handychipsparte strategisch gesehen als Gewinn.

Im Hause Kepler glaubt man ebenfalls an steigende Aktienkurse. Die Analysten empfehlen Infineon-Papiere mit einem Kursziel von 6,20 Euro weiter zum Kauf und bewerten insbesondere den Verkauf der Handychipsparte als positiv. Angesichts der bestehenden Risiken sei der Verkauf positiv zu bewerten, zumal sich Infineon nunmehr auf die verbliebenen Geschäftsfelder konzentrieren könne.

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Meldung gespeichert unter: Infineon Technologies, Hintergrundberichte, Halbleiter

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