IDS Scheer wird zum Übernahmekandidaten

Dienstag, 4. März 2008 um 12:48

Eine Anhebung der Dividende um zehn Prozent auf 0,22 Euro je Aktie ist nach Unternehmensangaben geplant, was einer Dividendenrendite von 1,4 Prozent entspricht. Die liquiden Mittel betrugen 98,4 Mio. Euro zum 31. Dezember 2007 gegenüber 74,4 Mio. Euro zum Vorjahresstichtag.

Markt und Wettbewerb

Der BPM-Markt gilt bislang als dicht fragmentiert, wobei sich in den letzten Jahren noch mehr als 100 Anbieter in diesem Marktbereich tummelten. Marktforscher wie IDC und Forrester Research rechnen daher mit einer Konsolidierung in diesem Bereich. Nachdem der BPM-Markt im Jahr 2005 ein Volumen von 1,2 Mrd. US-Dollar erreichte, rechnen die Forrester Research Analysten mit einem jährlichen Wachstum von 21 Prozent in diesem Segment, womit der BPM-Markt in 2009 ein Volumen von mehr als 2,7 Mrd. US-Dollar erreichen soll (Quelle: Forrester Research).

Nach der Übernahme von webMethods steht die Software AG mit seinem Produktangebot an BPM-Lösungen im direkten Wettbewerb zur IDS Scheer. Auch die Walldorfer SAP hat in ihrem NetWeaver-Angebot BPM-Funktionen eingebracht, so dass auch Deutschlands größtes Softwarehaus in gewisser Weise mit IDS Scheer konkurriert. Aber auch international sieht sich die IDS Scheer einer Reihe von namhaften Konkurrenten gegenüber.

Ähnliche Angebote gibt es aus dem Hause IBM, Microsoft, BEA Systems, Vitria Technology und Tibco Software. Vor allem Tibco, Vitria und die von der Software AG übernommene webMethods haben zuletzt die Lücke zwischen Application Infrastrukturen und verschiedenen Application Plattformen mit ihren Lösungen geschlossen.

Ausblick

Im laufenden Jahr will IDS Scheer die „Business Performance“ weiter verbessern. So soll gezielt in Marketing, den eigenen Vertrieb und in Partner investiert werden. Insgesamt verspricht IDS Scheer für 2008 stabile operative Gewinnmargen und ein marktüberdurchschnittliches Wachstum. Beim Umsatz rechnet IDS Scheer mit einem Zuwachs von mindestens sechs Prozent. Im Jahr 2010 will IDS Scheer die Umsatzmarke von 600 Mio. Euro erreichen. Dabei soll die operative Gewinnmarge auf über 14 Prozent steigen.

Analysten rechnen im Schnitt für 2008 mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 428,3 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,85 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2009 sollen die Erlöse dann auf 460,4 Mio. Euro und der Nettogewinn auf 0,99 Euro je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

Zuletzt wurden IDS Scheer-Anteile weiter nachgebend bei rund 10,5 Euro an der Frankfurter Börse gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von rund 340 Mio. Euro für Deutschlands drittgrößtes Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12, welches für das nachfolgende Jahr 2009 auf 11 sinken würde. Insgesamt wird IDS Scheer mit dem 0,8-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei Sal. Oppenheim stufen IDS Scheer-Aktien nach den jüngsten Zahlen weiterhin mit „neutral“ ein. Analyst Marco Zeidler verwies auf die enttäuschenden Zahlen für das Jahr 2007. Zudem habe auch der Ausblick für das laufende Jahr enttäuscht, so der Analyst. Statt sechs Prozent Umsatzwachstum, hatten Analysten zuvor mit einem Zuwachs von 9,2 Prozent gerechnet. Auch das Ziel für die operative Gewinnmarge blieb mit 10,1 Prozent hinter den Erwartungen (11,1 Prozent) zurück. Die Analysten erwarten daher eine Seitwärtsbewegung von IDS Scheer-Aktien bei rund 10 Euro.

Zuversichtlicher ist man hingegen im Hause SES Research. Analyst Felix Ellmann empfiehlt die Papiere weiterhin zum Kauf, obwohl Umsatz und EBIT in 2007 hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Die Analysten machen hierfür die deutliche Verlangsamung beim Produktwachstum im vierten Quartal verantwortlich, die unter anderem auf die niedrigere Vertriebstätigkeit bei Partnern zurückzuführen sei. Die langsameren Wachstumsraten seien aber nicht auf die Produktqualität und der Benutzerfreundlichkeit von IDS Scheer-Produkten zurückzuführen, so die Analysten. Insgesamt revidieren die SES-Experten ihr Kursziel für den Wert von 21 auf 17 Euro nach unten, um dem langsameren Wachstum Rechnung zu tragen.

Bei AC Research heißt die Empfehlung weiterhin „akkumulieren“. Die Analysten verweisen jedoch darauf, dass beim Nettoergebnis die Markterwartungen leicht verfehlt worden sind. Ebenfalls enttäuschend haben sich die Erlöse bei ARIS-Lizenzen entwickelt. Mit einem Zuwachs von 26 Prozent auf 57,2 Mio. Euro seien diese Erlöse unter den eigenen Zielsetzungen ausgefallen. Ursprünglich wollte IDS Scheer diese Erlöse um 28 bis 30 Prozent steigern. Mangels Großaufträge sei dieses Geschäft aber enttäuschend verlaufen. In den ersten neun Monaten hätte IDS Scheer noch einen Zuwachs bei ARIS-Lizenzen von 43 Prozent verbuchen können, meinen die Analysten. Bei AC Research geht man davon aus, dass IDS Scheer im laufenden Jahr durch Zukäufe sein Wachstum ankurbeln wird.

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