IDS Scheer will sich durch Zukäufe ergänzen

Mittwoch, 17. Juni 2009 um 13:12

In der Segmentbetrachtung nach Regionen zeigte sich lediglich das Segment DACH im ersten Quartal stabil. Hier lag der Umsatz mit 55,0 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Mit einem EBIT von 8,2 Mio. Euro war diese Region mit Abstand größter Ergebnisträger. Die Sparte EMEA verzeichnete hingegen ein Umsatzminus um 17 Prozent auf 25,4 Mio. Euro. Der Bereich Americas büßte zehn Prozent des Umsatzes ein und schloss das Quartal mit einem Umsatz von 11,6 Mio. Euro ab. Ebenfalls rückläufig war der Umsatz der Region ASIA-Pacific: Mit 4,8 Mio. Euro lag der Umsatz sechs Prozent unter dem Vorjahreswert.

Markt und Wettbewerb

Der BPM-Markt gilt bislang als dicht fragmentiert, wobei sich in den letzten Jahren noch mehr als 100 Anbieter in diesem Marktbereich tummelten. Marktforscher wie IDC und Forrester Research rechnen daher mit einer Konsolidierung in diesem Bereich. Nachdem der BPM-Markt im Jahr 2005 ein Volumen von 1,2 Mrd. US-Dollar erreichte, rechnen die Forrester Research Analysten mit einem jährlichen Wachstum von 21 Prozent in diesem Segment, womit der BPM-Markt in 2009 ein Volumen von 2,7 Mrd. US-Dollar erreichen soll (Quelle: Forrester Research). In einem Update gehen die Forrester-Analyasten davon aus, dass der Markt dann im Jahr 2011 auf 6,3 Mrd. Dollar klettert.

Nach der Übernahme von webMethods steht die Software AG mit seinem Produktangebot an BPM-Lösungen im direkten Wettbewerb zur IDS Scheer. Auch die Walldorfer SAP hat in ihrem NetWeaver-Angebot BPM-Funktionen eingebracht, so dass auch Deutschlands größtes Softwarehaus in gewisser Weise mit IDS Scheer konkurriert. Aber auch international sieht sich die IDS Scheer einer Reihe von namhaften Konkurrenten gegenüber.

Ähnliche Angebote gibt es aus dem Hause IBM, Microsoft, Oracle, Vitria Technology und Tibco Software. Vor allem Tibco, Vitria und die von der Software AG übernommene webMethods haben zuletzt die Lücke zwischen Application Infrastrukturen und verschiedenen Application Plattformen mit ihren Lösungen geschlossen.

Ausblick

Für das Gesamtjahr 2009 zeigte sich der Vorstand zuversichtlich und bekräftigte die bisherige Prognose. Demnach will IDS Scheer einen Jahresumsatz von 370 Mio. bis 390 Mio. Euro erreichen. Zudem peilt das Softwareunternehmen eine EBITA-Marge zwischen sieben und acht Prozent an.

Analysten rechnen für das laufende Jahr 2009 mit einem Nettogewinn von 0,54 Euro je Aktie, der im nachfolgenden Jahr 2010 auf 0,64 Euro je Anteil zulegen soll. Für das Jahr 2011 rechnen Analysten dann im Schnitt mit einem weiteren Gewinnanstieg auf 0,87 Euro je Aktie.

Bewertung

Im Frankfurter Xetra-Handel präsentierten sich IDS Scheer-Aktien zuletzt freundlich bei 10,66 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von knapp 350 Mio. Euro für das drittgrößte deutsche Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Gleichzeitig wird IDS Scheer mit dem einfachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Nach den kräftigen Kursgewinnen der vergangenen Monate sprachen die Analysten des Hauses UniCredit Markets & Investment Banking eine Verkaufsempfehlung für IDS Scheer-Aktien aus und stufen das Papier von „halten“ auf „verkaufen“ zurück. Die positiven Zahlen im ersten Quartal seien vor allem auf die jüngsten Kostensenkungsmaßnahmen zurückzuführen, so die UniCredit-Experten. Jedoch verweisen die Analysten darauf, dass sich die Abwärtstrend beim ARIS-Lizenzumsatz weiter fortgesetzt habe. Die Lizenzerlöse sind für Softwarefirmen besonders wichtig, erlauben sie einen Rückschluss auf das künftige Wartungsgeschäft. Insgesamt sei der Wert nach dem rasanten Kursanstieg inzwischen einer der teuersten IT-Werte in dem von UniCredit beobachteten Portfolio, wobei die Analysten zudem ein Risiko für einen operativen Abwärtstrend im zweiten Halbjahr sehen. Die Analysten rechnen bei IDS Scheer in 2009 mit einem Nettogewinn von 0,63 Euro je Aktie und in 2010 mit einem EPS von 0,78 Euro je Aktie. Insgesamt rechnen die Analysten mit einer Konsolidierung des Aktienkurses und sehen den Wert bei 8,8 Euro.

Eine gegenteilige Meinung vertreten die Analysten des Hauses SES Research, die IDS Scheer Aktien weiterhin zum Kauf empfehlen. Die SES-Experten weisen daraufhin, dass die Prozessoptimierung auch in Krisenzeiten weiterhin ein wichtiges Thema innerhalb der Firmen bleiben werde. Zudem habe IDS Scheer Fortschritte bei der Restrukturierung und Refokussierung auf das internationale Geschäft vorweisen können. Die Analysten heben hervor, dass IDS aufgrund der Projektqualität auch in der aktuellen Marktsituation kaum Preisnachlässe gewähren müsse. Zwar sieht sich IDS Scheer wie auch andere IT-Unternehmen Verzögerungen bei Investitionsentscheidungen gegen, doch verfüge das Unternehmen über eine Netto-Barreserve von 100 Mio. Euro, die das Unternehmen auch für Zukäufe nutzen könne, meinen die SES-Experten. Auf Basis aktueller Prognosen sehen die SES-Analysten einen fairen Wert für die Aktie von 12,50 Euro, wobei allein die Netto-Cash-Reserven etwa 3,0 Euro je Aktie ausmachen.

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