IDS Scheer verschafft sich noch mal Luft

Dienstag, 5. August 2008 um 12:45

Im gesamten ersten Halbjahr 2008 erwirtschaftete IDS Scheer einen Umsatz von 196,35 Mio. Euro. Im Vergleichszeitraum 2007 waren dies 195,55 Mio. Euro. Das Bruttoergebnis sank von 72,20 Mio. Euro in 2007 auf 67,35 Mio. Euro in 2008. Auch das operative Ergebnis ging zurück: So waren in der ersten Jahreshälfte 2007 rund 19,38 Mio. Euro verzeichnet worden, während in 2008 noch 10,80 Mio. Euro ausgewiesen wurden. Das Konzernergebnis betrug bei IDS im ersten Halbjahr 2008 rund 7,64 Mio. Euro, in 2007 waren dies 12,24 Mio. Euro. Das entspricht einem verwässerten Gewinn pro Aktie in Höhe von 0,23 Euro im ersten Halbjahr 2008 und 0,38 Euro im Vergleichszeitraum 2007.

Markt und Wettbewerb

Der BPM-Markt gilt bislang als dicht fragmentiert, wobei sich in den letzten Jahren noch mehr als 100 Anbieter in diesem Marktbereich tummelten. Marktforscher wie IDC und Forrester Research rechnen daher mit einer Konsolidierung in diesem Bereich. Nachdem der BPM-Markt im Jahr 2005 ein Volumen von 1,2 Mrd. US-Dollar erreichte, rechnen die Forrester Research Analysten mit einem jährlichen Wachstum von 21 Prozent in diesem Segment, womit der BPM-Markt in 2009 ein Volumen von mehr als 2,7 Mrd. US-Dollar erreichen soll (Quelle: Forrester Research).

Nach der Übernahme von webMethods steht die Software AG mit seinem Produktangebot an BPM-Lösungen im direkten Wettbewerb zur IDS Scheer. Auch die Walldorfer SAP hat in ihrem NetWeaver-Angebot BPM-Funktionen eingebracht, so dass auch Deutschlands größtes Softwarehaus in gewisser Weise mit IDS Scheer konkurriert. Aber auch international sieht sich die IDS Scheer einer Reihe von namhaften Konkurrenten gegenüber.

Ähnliche Angebote gibt es aus dem Hause IBM, Microsoft, Oracle, Vitria Technology und Tibco Software. Vor allem Tibco, Vitria und die von der Software AG übernommene webMethods haben zuletzt die Lücke zwischen Application Infrastrukturen und verschiedenen Application Plattformen mit ihren Lösungen geschlossen.

Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2008 rechnet IDS Scheer mit einem Konzernumsatz von mindestens 400 Mio. Euro. Für das operative Ergebnis wird eine EBITA-Marge zwischen acht und neun Prozent für das Gesamtjahr erwartet. Analysten rechnen für das laufende Gesamtjahr 2008 im Schnitt mit einem Umsatz von rund 399 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,58 Euro je Aktie.

Für das nachfolgende Jahr 2009 wird mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 417,4 Mio. Euro sowie mit einem Nettogewinn von 0,72 Euro je Aktie kalkuliert.

Bewertung

Zuletzt wurden IDS Scheer-Aktien an der Frankfurter Börse wieder erholt bei rund 9,5 Euro gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von mehr als 300 Mio. Euro für den führenden BPM-Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 16. Gleichzeitig wird IDS Scheer mit dem 0,75-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Trotz ansehnlicher Zahlen raten die Analysten bei UniCredit Markets & Investment Banking Anlegern den Wert zu „verkaufen“. Zwar habe IDS Scheer beim Umsatz und Gewinn positiv überraschen können, jedoch sei der Umsatz im Produkt-Bereich um sieben Prozent auf 32,2 Mio. Euro gefallen, so die Analysten. Ursächlich für das gute Abschneiden war nach Angaben der UniCredit-Banker nicht zuletzt das Consulting-Geschäft, wo die Erlöse um sieben Prozent auf 69,9 Mio. Euro zulegten. Für das laufende Jahr erwarten die UniCredit-Banker einen Nettogewinn von 0,63 Euro je Aktie, wobei die Analysten eher mit fallenden Kursen rechnen. Das Kursziel sehen die UniCredit-Experten weiterhin bei 7,20 Euro.

Anderer Meinung ist man im Hause SES Research. Analyst Felix Ellmann hält an seiner Kaufempfehlung für IDS Scheer Aktien fest und verweist unter anderem auf den Ergebniszuwachs von 85 Prozent gegenüber dem ersten Quartal. Dies belege die zurückgekehrte Ertragskraft von IDS Scheer, heißt es. Positiv sehen die Analysten die engere Verzahnung der ARIS-Produkte im Beratungsbereich. Dies könnte das Lizenzgeschäft zum Jahresende wieder beflügeln, glauben die Analysten.

Im Hause Sal. Oppenheim steht man den Aktien von IDS Scheer weiterhin „neutral“ gegenüber. Die Oppenheim-Analysten verweisen auf die enge Bindung zu SAP, was dem Unternehmen durch die derzeit schwierige Konjunkturlage helfen könne. Insgesamt sehen die Analysten einen fairen Wert von 12 Euro für IDS Scheer-Aktien.

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