IDS Scheer setzt auf Expansion

Mittwoch, 31. Oktober 2007 um 12:51

Im abgelaufen Quartal wuchs das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von IDS Scheer auf 8,3 Mio. Euro. In der Vorjahresperiode hatte es 4,2 Mio. Euro betragen. Damit stieg die EBITA-Marge des Unternehmens im gleichen Zeitraum von 5,2 Prozent auf neun Prozent. Dabei erzielte der Geschäftsbereich „Produkte“ mit 18,3 Prozent absolut die höchste Marge (Vorjahr 15,1 Prozent). Die höchste Steigerung der Marge erreichte der Bereich „Beratung“ mit 5,1 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte IDS Scheer in diesem Geschäftsbereich nur eine Marge von nur 1,1 Prozent erzielt.

Markt und Wettbewerb

Der BPM-Markt gilt bislang als dicht fragmentiert, wobei sich in den letzten Jahren noch mehr als 100 Anbieter in diesem Marktbereich tummelten. Marktforscher wie IDC und Forrester Research rechnen daher mit einer Konsolidierung in diesem Bereich. Nachdem der BPM-Markt im Jahr 2005 ein Volumen von 1,2 Mrd. US-Dollar erreichte, rechnen die Forrester Research Analysten mit einem jährlichen Wachstum von 21 Prozent in diesem Segment, womit der BPM-Markt in 2009 ein Volumen von mehr als 2,7 Mrd. US-Dollar erreichen soll (Quelle: Forrester Research).

Nach der Übernahme von webMethods steht die Software AG mit seinem Produktangebot an BPM-Lösungen im direkten Wettbewerb zur IDS Scheer. Auch die Walldorfer SAP hat in ihrem NetWeaver-Angebot BPM-Funktionen eingebracht, so dass auch Deutschlands größtes Softwarehaus in gewisser Weise mit IDS Scheer konkurriert. Aber auch international sieht sich die IDS Scheer einer Reihe von namhaften Konkurrenten gegenüber.

Ähnliche Angebote gibt es aus dem Hause IBM, Microsoft, BEA Systems, Vitria Technology und Tibco Software. Vor allem Tibco, Vitria und die von der Software AG übernommene webMethods haben zuletzt die Lücke zwischen Application Infrastrukturen und verschiedenen Application Plattformen mit ihren Lösungen geschlossen.

Ausblick

Für das laufende Jahr 2007 stellt IDS Scheer ein Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent und eine Erhöhung der EBITA-Marge um einen vollen Prozentpunkt auf 10,2 Prozent in Aussicht. Für das ARIS Lizenzvolumen erwartet das Unternehmen im Gesamtjahr 2007 eine Steigerung in der Spanne von 28 bis 30 Prozent. Darüber hinaus rechnet das Softwarehaus mit einem Ergebnisanstieg (unverwässert) auf 0,74 bis 0,76 Euro je Aktie. Analysten rechnen diesbezüglich mit einem Nettogewinn von 0,76 Euro je Anteil.

Im nachfolgenden Jahr 2008 wird mit einem weiter zweistelligen Wachstum gerechnet, wobei Analysten dann mit einem Gewinnanstieg auf rund 1,00 Euro je Anteil rechnen.

Bewertung

Zuletzt wurden IDS Scheer-Anteile in Frankfurt freundlich bei rund 16,7 Euro je Aktie gehandelt, womit sich damit eine Börsenbewertung von 530 Mio. Euro für Deutschlands drittgrößtes Softwarehaus ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Jahr 2008 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird IDS Scheer mit dem rund 1,4-fachen des zu erwartenden Jahresumsatzes für das laufende Jahr bewertet.

Die Analysten bei SES Research empfehlen IDS Scheer-Aktien weiterhin zum Kauf. Die SES-Experten verweisen insbesondere auf die soliden Zahlen im dritten Quartal, jedoch habe sich der Umsatz im hochmargigen ARIS-Lizenzgeschäft im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 reduziert. Bei seinen Aktivitäten außerhalb der Kernregion schreibe IDS Scheer nach wie rote Zahlen, jedoch sei die Pipeline im Produkt-Bereich als auch im Consulting-Bereich gut gefüllt. Die höhere Partneraktivität von SAP, Oracle & Co sollte sich ebenfalls positiv auswirken und in weiteres Wachstum münden, glauben die SES-Analysten. Die Analysten rechnen in 2007 mit einem Umsatz von über 390 Mio. Euro und halten weiter an ihrem Kursziel von 21 Euro fest.

Bei den Analysten der WestLB überwiegt hingegen die Zurückhaltung. Die WestLB-Experten stufen IDS Scheer-Aktien von „add“ auf „hold“ zurück. Das Kursziel revidieren die Analysten von 20 auf 18,8 Euro nach unten. Die Analysten verweisen auf die zurückhaltende Partneraktivität, die im jüngsten Quartal nur 13 Prozent zu den ARIS-Umsätzen beigetragen hätten. Langfristiges Ziel sei es hingegen, dass die Partner-Umsätze 50 Prozent zu den ARIS-Erlösen beitragen. ARIS wachse offenbar langsamer als erhofft, so die Analysten, die ihre Gewinnschätzungen für 2008 von 0,91 auf 0,90 Euro je Aktie nach unten korrigieren.

Bei der Citigroup ist man dagegen optimistischer. Die Citigroup-Experten empfehlen IDS Scheer-Aktien mit einem Kursziel von 20 Euro weiterhin zum Kauf. Die Citibanker verweisen nicht zuletzt auf das starke Lizenzwachstum im jüngsten Quartal. Damit habe IDS Scheer im vierten Quartal in Folge ein Rekordwachstum verbuchen können, was die starke Stellung des Unternehmens im Bereich Geschäftsprozessmanagement belege. Trotz der leichten Verluste in der US-Consulting-Sparte und in Europa, habe IDS Scheer seine EBITA-Marge in diesem Bereich leicht auf fünf Prozent verbessern können, meinen die Citibanker.

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