IDS Scheer: Kleinaktionäre blockieren Software AG-Übernahme

Montag, 11. Januar 2010 um 11:06

Eine offizielle Pressemitteilung diesbezüglich gibt es seitens IDS Scheer noch nicht. Das Unternehmen hatte allerdings in der Vergangenheit bereits eine außerordentliche Hauptversammlung für den Januar 2010 angekündigt, in der genau die nun beschlossenen Punkte beraten werden sollten. Eine Eintragung der Beschlüsse im Handelsregister steht indessen noch aus. Hier haben nun Kleinaktionäre angekündigt, Beschwerde einlegen zu wollen. Diese sehen die 15,10 Euro, die je Aktie von IDS Scheer geboten wurden, als zu niedrig an. Die Unternehmensbewertung durch Ernst & Young sei fehlerhaft, ein Angebot von 20 Euro je Aktie daher gerechtfertigt. Andere Aktionäre von IDS Scheer fühlen sich zwar nicht durch das Angebot der Software AG übervorteilt, wollen aber aus Renditegründen die eigenen Anteile nicht verkaufen. Derzeit befinden sich noch knapp zehn Prozent der Aktien im Umlauf, für ein Squeez-out-Verfahren müsste dieser Wert auf unter fünf Prozent sinken. Noch in IDS Scheer beteiligte Aktionäre setzen dabei auf die jährliche Dividende je Aktie. Sollte dieser Kurs von der Mehrheit beibehalten werden, bliebe IDS Scheer eine normale Aktiengesellschaft, die an der Börse gehandelt wird, sich aber mehrheitlich im Besitz der Software AG befindet.

Im Juli 2009 hatte die Software AG die eigenen Übernahmepläne für IDS Scheer vorgestellt und eine entsprechende Offerte veröffentlicht. Auf diese Weise will die Software AG „einen neuen Global Player für Infrastruktursoftware und Geschäftsprozess-Management schaffen“. Das Übernahmeangebot von rund 15 Euro stellte seinerzeit einen Aufschlag von rund 40 Prozent auf den damaligen Schlusskurs von IDS Scheer dar. Der Gesamtkaufpreis würde somit bei 487 Mio. Euro liegen. Prof. August-Wilhelm Scheer, Gründer und damaliger Aufsichtsratsvorsitzender der Software AG, befürwortete die Fusion mit der Software AG. Scheer und Prof. Alexander Pocsay, seinerzeit der Stellvertreter von Scheer, trennten sich von 15,3 Millionen eigenen Aktien, rund 47,68 Prozent des Grundkapitals. Scheer zog sich im weiteren Jahresverlauf 2009 aus dem Kontrollgremium zurück. (kat/rem)

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