HTC bleibt unter Druck - iPhone & Co zwingen Taiwaner in die Knie

HTC erwirtschaftete im vierten Quartal 2011 einen Umsatz von 64,96 Mrd. New Taiwan Dollar (NT-Dollar) im Vergleich zu 101,02 Mrd. NT-Dollar im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis fiel von 15,28 Mrd. NT-Dollar auf 4,31 Mrd. NT-Dollar. Der Smartphone-Hersteller wies im diesjährigen Quartal ein Ergebnis vor Steuern von 4,90 Mrd. NT-Dollar aus, im letzten Jahr waren es noch 16,67 Mrd. NT-Dollar.

Das Nettoergebnis sank ebenfalls von 14,83 Mrd. NT-Dollar auf 4,47 Mrd. NT-Dollar. Pro Aktie erzielte das Unternehmen 2012 so ein Ergebnis von 5,87 NT-Dollar (2011: 20,63 NT-Dollar.

Die IDC-Marktforscher erwarten, dass im Jahr 2015 rund eine Milliarde Smartphones zur Auslieferung gebracht werden, nachdem im Jahr 2011 weltweit geschätzt mehr als 330 Millionen Smartphones abgesetzt wurden.

HTC ist aktuell der fünftgrößte Smartphone-Hersteller der Welt und der zweitgrößte Smartphone-Hersteller Asiens. Die Taiwaner kamen im weltweiten Handy-Markt zuletzt auf einen Marktanteil von mehr als fünf Prozent (Quelle: IDC). HTC konnte damit seinen Marktanteil gegenüber dem Vorjahr verdoppeln. Im Smartphone-Markt konkurriert HTC insbesondere mit Anbietern wie Nokia, Research In Motion (BlackBerry), Samsung Electronics (Galaxy S) und nicht zuletzt mit Apple (iPhone).

Inzwischen haben sich auch Elektronikspezialisten wie LG Electronics und Dell sowie Acer in den Smartphone-Markt vorgewagt und eigene Geräte auf den Markt gebracht.

Im zweiten Quartal 2012 will die HTC Corp einen Umsatz in Höhe von rund 105 Mrd. NT-Dollar erwirtschaften. Die Bruttomarge soll bei etwa 27 Prozent liegen, die operative Marge bei elf Prozent. Analysten rechnen bislang mit einem Quartalsumsatz von 104 Mrd. NT-Dollar sowie einen Nettogewinn von 12,46 NT-Dollar je Aktie.

Für das laufende Gesamtjahr 2012 erwarten Analysten bei HTC einen Jahresumsatz von 416 Mrd. NT-Dollar sowie einen Nettogewinn von 48,70 NT-Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2013 sollen die Erlöse dann auf 477 Mrd. NT-Dollar und der Nettogewinn auf 55,61 NT-Dollar je Anteil klettern, wenn es nach den Analystenprognosen geht.

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen gaben HTC-Aktien an der Börse in Taiwan um 3,7 Prozent nach, wobei die Papiere zuletzt bei 453 NT-Dollar an der Börse in Taipei gehandelt wurden. Damit ergibt sich derzeit ein Börsenwert von rund 380 Mrd. NT-Dollar bzw. knapp 13 Mrd. US-Dollar für den taiwanischen Smartphone-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Gesamtjahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 36.

Trotz der eher enttäuschenden Zahlen bleibt Yuanta Securities Analystin Bonnie Chang glaubt dennoch weiter an das Unternehmen und empfiehlt die Papiere weiterhin zum Kauf. Chang glaubt an ein Comeback von HTC infolge des jüngst vorgestellten HTC One. Das neue HTC One habe positives Kunden-Feedback erhalten und dürfte HTC dabei helfen, verloren gegangene Marktanteile gegenüber Apple und Samsung wieder aufzuholen, so Chang, die das Kursziel für den Wert von 730 auf 715 NT-Dollar zurücknimmt.

Nachdem HTC seinen Spitzenplatz als führender Android-Telefonverkäufer in den USA an Samsung abtreten musste, raten die Analysten aus dem Hause Daiwa Securities zum Verkauf der Papiere und sehen lediglich ein Kursziel von 320 NT-Dollar für die Aktien des Unternehmens.

Auch bei der US-Investmentbank Morgan Stanley sieht man HTC alles andere als gut positioniert im Smartphone-Markt. Das Unternehmen dürfte es schwer haben verloren gegangene Marktanteile im Mobilfunkmarkt wieder aufzuholen, glauben die Investmentbanker. Hintergrund sei der intensive Wettbewerb durch Apple und Samsung, so das US-Brokerhaus.