HP kauft Palm: Großer Retter mit den noch größeren Eigeninteressen

Freitag, 30. April 2010 um 15:24

Und so hofft man bei HP, auch schon bald zu den großen Anbietern zu gehören, die wie Apple und Google das Geschehen und die Zukunft auf dem Markt für mobile Anwendungen aktiv prägen. Eines sollte aber bedacht sein: Das iPhone ist nicht allein deshalb so erfolgreich, weil die Hardware und das Betriebssystem so großartig sind. Es sind die Apps, diese kleinen Miniprogramme, die man sich auf sein iPhone laden kann, die dieses Gerät zu seinem großen Erfolg führen. 180.000 Apps gibt es mittlerweile für das iPhone. Für das Google-Betriebssystem Android sind immerhin noch 40.000 verfügbar. Palm bringt 1.000 Apps mit in die Partnerschaft zu HP, eine verschwindend geringe Zahl und damit auch ein Wettbewerbsnachteil. Wie lässt sich der ausgleichen? Apple genießt bis heute den First Mover-Vorteil, Google hat mit Android die Nische der Open Soure-Plattform besetzt. Was bleibt für HP?

Die eine große Nische für HP

Eine Nische auf dem (mobilen) App-Markt ist jedoch noch unbesetzt. Und HP könnte die Chance nutzen, genau hier als erster Anbieter aktiv zu werden. Wie wäre es demnach, wenn man eine App herunterladen könnte - gegen Gebühr oder kostenlos - die auf all meinen Hardware-Geräten funktioniert? Auf dem Smartphone, auf dem mobilen Rechner, auf dem stationären Rechner im Büro und in Zukunft auch zu Hause auf meinem Fernseher. Updates erhalte ich automatisch und wenn ich mir ein neues Gerät kaufe, dann funktioniert die App auch dort. Das ist in manchen Bereichen vielleicht noch Zukunftsmusik - aber genau darum geht es: Wer in Zukunft in einem Marktsegment erfolgreich sein möchte, der muss diese Zukunft selbst mitgestalten. Apple zeigt, wie das geht, Google im gewissen Maße mit einem komplett anderen Ansatz auch. Microsoft lebt schon mehr von der Vergangenheit als von der Zukunft und Unternehmen wie Motorola werden bald schon unter „ferner liefen“ geführt - so wie es ja auch Palm ergangen ist, ehe mit HP der große Retter mit den noch größeren Eigeninteressen da war.

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HP kauft mit Palm den Pionier im Markt für Handheld-Computer. Bereits im Jahre 1996 stellte das Unternehmen mit dem Pilot 1000 und Pilot 5000 die ersten Personal Digital Assistants (PDAs) vor, welche heute als Meilenstein in der Geschichte des Handheld-Computing gelten. Insgesamt lieferte das Unternehmen seit seiner Gründung mehr als 40 Mio. PDA-Computer aus. Mit der Übernahme von Actual Software im Juni 2000 erweiterte Palm seine Handhelds um Email-Funktionen. Ein Jahr später erfolgte die Übernahme von peanutpress.com, aus der anschließend die Einheit Palm Digital Media und der Palm Reader hervorging. Im Jahr 2003 wurde das Unternehmen in zwei wesentliche Geschäftsbereiche umstrukturiert. Die Einheit PalmSource sollte zusätzliche, separate Lösungen rund um das Palm-Betriebssystem entwickeln, während sich die Einheit Palm um die Weiterentwicklung und die Vermarktung der Hardware konzentrieren sollte. Mit der Übernahme von HandSpring folgte gleichzeitig eine Ausgliederung der Softwareeinheit. Diese wurde im Jahr 2003 vollzogen. Nachdem Ende des PDA-Boom hat Palm einen Strategiewechsel vollzogen und setzt vermehrt auf Smartphones wie die Treo- und Centro-Produktlinie sowie auf das neue Touchscreen-Smartphone Palm Pre und das Pixi. Zusätzliche Funktionen und Datenbanken können über das Internet-Portal MyPalm geladen werden. Über sein Internet-Portal bietet das Unternehmen auch Support für seine Geräte an. Hierfür entwickelt die Palm Economy, eine Community bestehend aus mehr als 250.000 registrierten Palm-Lizenznehmern, entsprechende Anwendungen und Funktionen für die Palm-Plattform. Das Smartphone-Geschäft trug zuletzt den Großteil der Palm-Umsätze - erfolgreich war man damit im Vergleich zu Wettbewerbern dennoch nicht.

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