SunPower will mit Hilfe von Total Marktanteile verdoppeln

Freitag, 17. Juni 2011 um 13:58
SunPower

(IT-Times) - Der Einstieg des französischen Ölmultis Total beim US-Solarkonzern SunPower (Nasdaq: SPWRA, WKN: A0HHD1) ist perfekt. Total sicherte sich für 1,38 Mrd. US-Dollar 60 Prozent und damit die Mehrheit bei SunPower. Zudem wird Total dem Unternehmen eine Kreditlinie in Höhe von einer Mrd. US-Dollar bereitstellen, die SunPower dazu nutzen will, sein Geschäft weiter auszubauen.

SunPower will Marktanteile in 18 Monaten verdoppeln


Entsprechend zuversichtlich gibt sich dann auch SunPower-Chef Tom Werner. Binnen der nächsten 18 Monate wolle man seinen Marktanteil verdoppeln, so das ehrgeizige Ziel des Solar-Managers. SunPower selbst bezifferte seinen Marktanteil im weltweit boomenden Solarmarkt auf einen mittleren einstelligen Prozentbereich.

Trotz der verbesserten Finanzausstattung gaben SunPower-Papiere zuletzt kräftig nach und brachen von über 20 US-Dollar auf zuletzt 16,9 Dollar ein. Verschiedene Investmentbanker wie Goldman Sachs aber auch Kaufman Brothers raten trotz des Einstiegs von Total zum Verkauf von SunPower-Papieren.

Zwar dürfte der Einstieg von Total langfristig die Kapitalbasis und Strategie von SunPower stärken, kurzfristig sieht sich SunPower aber großen Herausforderungen gegenüber. In den vergangenen Wochen und Monaten sind die Preise für Solarzellen und Module kräftig gefallen. Hintergrund ist ein Angebotsüberhang und eine aggressive Preispolitik chinesischer Anbieter.

SunPower will mit hohem Wirkungsgrad Premium-Preise halten


SunPower kann aufgrund des hohen Wirkungsgrads seiner Produkte, wie dem neuen E20 Modul (20 Prozent Wirkungsgrad), Premium-Preise für seine Solarmodule verlangen, die teilweise 30 bis 40 Prozent über den Durchschnittspreisen liegen. Um die Margen zu halten, wird SunPower seine Kosten aber schneller als geplant senken müssen, glaubt Goldman Sachs Analyst Mark Wienkes.

Das aktuelle Kostenziel von SunPower in Höhe von 1,48 Dollar pro Watt bis Jahresende liegt unter dem aktuellen Spot-Marktpreis für Solarmodule, der sich bei 1,35 Dollar pro Watt für qualitativ hochwertige Produkte aus China bewegt, so Wienkes.

Damit schmelzen die Gewinnmargen wie das Eis in der Sonne, womit es für SunPower trotz der Wettbewerbsvorteile beim Wirkungsgrad schwierig werden dürfte, sich gegen die Konkurrenz aus China zu behaupten...

Kurzportrait

Der im kalifornischen San Jose ansässige Solarkonzern SunPower Corporation wurde ursprünglich im April 1985 gegründet. Das Unternehmen ist ein vertikal integrierter Solarkonzern, der sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Herstellung und im Vertrieb von Solarzellen, Solarmodulen sowie Inverter engagiert ist.

SunPower operiert aus zwei Geschäftsbereichen heraus: Komponenten und Systeme. Die Einheit Komponenten verkauft unter anderem Solarzellen, Solarmodule und Inverter. Verkauft werden die Solar-Produkte an Händler, als auch an Installateure und Systemanbieter. Gefertigt werden die Solar-Produkte unter anderen in den eigenen Fertigungsfabriken auf den Philippinen. Daneben werden SunPower-Produkte auch von einem Dritthersteller in China produziert. Die Einheit (SP Systems) entwickelt und fertigt großflächige Solarprojekte. Insgesamt ist SunPower in verschiedenen Absatzmärkten aktiv. So vertreibt SunPower seine Produkte sowohl in Nordamerika, als auch in Asien und Europa.

Der Geschäftsbereich Systeme ist für den Vertrieb Solarsysteme verantwortlich. Der Servicebereich umfasst verschiedene Aufgaben, wie die Entwicklung komplexer Solaranlagen, sowie deren Finanzierung und Konstruktion, sowie Systemintegration. Zu den Produktangeboten der Gesellschaft gehören neben Aufdachsysteme, auch Boden- und Nachführsysteme. Wartung und Überwachung der installierten Solarangaben runden das Serviceangebot von SunPower ab.

Im Januar 2007 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme von PowerLight Corporation. Im Januar 2008 verstärkte sich SunPower durch die Übernahme des italienischen Systemintegrators Solar Solutions. Daneben hält SunPower eine 40%ige Beteiligung an der südkoreanischen Woongjin Energy. Im April 2009 schloss SunPower die Übernahme von Tilt Solar ab. Ende März 2010 schloss SunPower die Übernahme der europäischen SunRay ab. Gleichzeitig schloss SunPower im Frühjahr 2010 ein Joint Venture im Bereich Fertigung mit der taiwanischen AU Optronics. In 2011 stieg der Ölkonzern Total bei SunPower ein und sicherte sich für 1,38 Mrd. Dollar 60 Prozent der Anteile.

Zahlen

Für das vergangene Märzquartal meldet SunPower einen Umsatzanstieg um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 451,4 Mio. US-Dollar. Dabei musste SunPower zunächst einen Nettoverlust von 2,1 Mio. US-Dollar oder zwei US-Cent je Aktie hinnehmen, nachdem SunPower im Jahr vorher noch einen Profit von 12,6 Mio. Dollar oder 13 US-Cent je Aktie ausweisen konnte.

Ausgenommen außergewöhnlicher Sonderbelastungen konnte SunPower einen Nettogewinn von 15 US-Cent je Aktie realisieren, blieb damit aber hinter den Gewinnerwartungen der Wall Street (17 US-Cent je Aktie) zurück.

Meldung gespeichert unter: SunPower, Hintergrundberichte, Solartechnik

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