Q-Cells erholt sich - Branche hofft auf stabile Preise

Montag, 28. Februar 2011 um 13:41
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(IT-Times) - Die Aktien des deutschen Solarzellenherstellers Q-Cells SE (WKN: 555866) präsentierten sich in den vergangenen Wochen wieder freundlich, nachdem das Unternehmen im vergangenen vierten Quartal 2010 wie erwartet wieder die Gewinnzone erreicht hat.

Zudem erzielte das Unternehmen Fortschritte im Bezug auf seine Bilanzstruktur. Die Nettoverschuldung wurde auf 330 Mio. Euro halbiert und die Eigenkapitalquote auf 41 Prozent gesteigert. Profitiert hat das Unternehmen nicht zuletzt vom Umbau vom reinen Solarzellenhersteller hin zum Systemhaus, dass inzwischen auch Solarmodule und Dachanlagen anbietet. Das neue Geschäftsfeld mit Solarmodule und Dachanlagen steuerte im Vorjahr bereits 363 Mio. Euro zum Gesamtumsatz bei.

Trotz der positiven Ansätze bleibt die Lage für Q-Cells weiter schwierig. Die Gewinnmargen sind nach wie vor gering und die Konkurrenz aus China versucht weiter mit niedrigen Preisen den Markt zu diktieren. Dies sieht man auch im Q-Cells Management so. Das Jahr 2011 werde anspruchsvoller und von einem intensiven Wettbewerb geprägt sein, heißt es aus dem Unternehmen. Insgesamt hofft Q-Cells aber auf ein Marktwachstum von bis zu 20 Prozent.

Solarzellenhersteller deuten Preiserhöhungen an


Für 2011 wollte Q-Cells zwar keine konkrete Prognose abgeben, jedoch wolle man alles daran setzen, auch im laufenden Jahr seinen Umsatz zu steigern. Die Chancen stehen nicht schlecht, trotz des zunehmenden Wettbewerbs. Hintergrund ist der nach wie vor intakte Boom in den Solarmärkten Italiens und Nordamerikas.

Aufgrund der hohen Nachfrage sollen Solarzellenhersteller gegenüber Moduleherstellern signalisiert haben, die Preise beginnend im Februar um monatlich um 0,01 Dollar anzuheben, meldet der Branchendienst GreenPacks mit Verweis auf Quellen aus der Branche.

Dennoch glauben Marktbeobachter nicht an einen dauerhaften Trend oder gar an einen Preissprung. Vielmehr dürften im laufenden Jahr weitere Produktionskapazitäten online gehen, wodurch die Preise und die Margen der Hersteller weiter unter Druck bleiben dürften.

Anteil der Solarenergie an der Stromerzeugung soll auf zehn Prozent steigen


Daher dürfte den Solarunternehmen die aktuelle Krise in Nordafrika gerade recht kommen, die zuletzt zu deutlich steigenden Ölpreisen geführt hat. Damit rückt der Umstieg auf alternative Energieträger wie die Solarenergie wieder stärker in den Mittelpunkt. Bis 2020 soll der Anteil der Solarenergie an der Stromerzeugung in Deutschland von drei Prozent in 2011 auf zehn Prozent gesteigert werden, so der Branchenverband BSW-Solar...

Kurzportrait

Die im Jahre 1999 gegründete und Thalheim/Sachen-Anhalt ansässige Q-Cells SE ist einer der weltweit größten Hersteller von Solarzellen. Im Jahr 2001 nahm Q-Cells die Produktion auf, wobei heute fünf hochmoderne Produktionslinien betrieben werden.

Das Unternehmen hat sich hauptsächlich auf die Produktion von mono- und multikristalline Solarzellen auf Siliziumbasis spezialisiert. Inzwischen bietet Q-Cells aber auch Dünnschichtmodule an. Daneben arbeitet Q-Cells im Bezug auf die Fertigung ganzer Solarmodule mit führenden Moduleherstellern weltweit zusammen.

Die gesamte Solarzellenfertigung bei Q-Cells ist vollautomatisiert. Insgesamt bietet Q-Cells Solarzellen in 48 verschiedenen Qualitätsklassen an. Q-Cells legt bei der Fertigung und Herstellung seiner Zellen auf beste Qualität, Optik und Leistung. Das Unternehmen legt auch großen Wert auf Schwachlichtverhalten und Leistungstoleranzen, die Q-Cells mit +/- 1,5 Prozent angibt. Mit der Einführung der ersten 6-Zoll-Solarzelle Q6 und dem Zellformat Q6L will sich das Unternehmen von seinem Wettbewerbern abgrenzen.

Q-Cells verkauft seine Produkte weltweit in mehr als 32 Ländern (Spanien, Frankreich, Italien, Türkei, Japan, Südkorea, China, USA, Südafrika usw.) und beliefert mehr als 67 Kunden wie zum Beispiel die Solon AG. Der Exportanteil liegt inzwischen bei weit über 50 Prozent, Tendenz steigend. Im Ausland ist das Unternehmen unter anderem mit seiner Tochter Q-Cells Asia Ltd. präsent. Zudem hält das Unternehmen weitere Beteiligungen an der EverQ GmbH und der CSG Solar AG. 33 Prozent werden an der kalifornischen Solaria Corporation gehalten, während Q-Cells 100 Prozent der Anteile an Sontor und Calyxo hält. Die Tochter Sontor wurde in 2009 mit dem Spezialisten Sunfilm fusioniert, um einen neuen Dünnschichtanbieter zu schaffen, an welchem Q-Cells mit 50 Prozent beteiligt sein wird. Darüber hinaus hat Q-Cells eine Kooperation mit der chinesischen LDK Solar im Bereich Silizium-Wafer geschlossen. Mitte 2009 stockte Q-Cells seine Beteiligung an der Solibro GmbH auf 100 Prozent auf.

Mit der Q-Cells International GmbH hat das Unternehmen in 2007 eine neue Tochter gegründet, die sich auf die Projektierung von Dachanlagen und Freiflächenanlagen konzentrieren soll. Im Mai 2009 trennte sich Q-Cells von seiner 17,2%igen Beteiligung an dem norwegischen Spezialisten Renewable Energy Corp (REC). Ende 2010 trennte sich Q-Cells von seiner Tochter Q-Cells Clean Sourcing GmbH.

Unternehmensmitgründer Anton Milner führt das Unternehmen als CEO. Insgesamt beschäftigte Q-Cells zuletzt mehr als 2.000 Mitarbeiter, davon über 100 Wissenschaftler und Ingenieure. Die Produktionskapazitäten der Gesellschaft (Solarzellen und Dünnschichtmodule) summierten sich Ende 2010 auf 1,3 GWp.

Zahlen

Im vierten Quartal 2010 steigerte Q-Cells seinen Umsatz von 250,5 Mio. auf 386,9 Mio. Euro. Auch das operative Ergebnis profitierte davon und kletterte von minus 212,6 Mio. auf nunmehr plus 27,7 Mio. Euro. Schließlich übertraf Q-Cells S.E. mit einem Nettoergebnis plus 50,2 Mio. Euro den Vorjahreswert von minus 137,6 Mio. Euro deutlich. Zudem gab Q-Cells an, das Produktionsvolumen im vierten Quartal von 161 MWp in 2009 auf 297 MWp im vierten Quartal 2010 gesteigert zu haben.

Meldung gespeichert unter: Global PVQ, Hintergrundberichte, Solartechnik

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