HINTERGRUND: Fiserv - Ende der Expansionsstrategie?

Mittwoch, 1. Februar 2006 um 11:52

Ausgenommen außergewöhnlicher Sondererträge ergibt sich für das jüngste Quartal ein operativer Gewinn von 56 US-Cent je Aktie, womit Fiserv die Erwartungen der Analysten punktgenau erfüllen konnte. An der Wall Street hatte man im Vorfeld mit Einnahmen von 983,8 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 56 US-Cent je Anteil kalkuliert.

Für das somit abgeschlossene Gesamtjahr 2005 ergibt sich ein Jahresumsatz von 3,71 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von elf Prozent gegenüber 2004. Der Gewinn kletterte im zurückliegenden Jahr auf 516,4 Mio. Dollar oder 2,70 Dollar je Aktie, nach einem Plus von 377,6 Mio. Dollar oder 1,91 Dollar je Anteil im Vorjahreszeitraum.

Markt und Wettbewerb

Fiserv gilt hinter EDS und First Data als die Nummer drei der Branche, wobei das Unternehmen derzeit mehr als 13.000 Finanzinstitute, darunter Investmentbanken, Online-Broker, Versicherungen und Hypothekenbanken betreut. Fiserv sieht sich in seinem Bereich daher der Konkurrenz von Electronic Data Systems (EDS) und First Data gegenüber. Die von US-Milliardär Ross Perot gegründete EDS setzt ebenfalls wie Fiserv auf Expansion durch Akquisition, um sich weitere Geschäftsbereiche zu erschließen und um vorhandene Aktivitäten zu stärken. Daneben wird EDS vom einstigen Mutterkonzern General Motors unterstützt, wobei der Autohersteller nach wie vor maßgebliche Umsatzanteile beisteuert. In den letzten Jahren verkaufte EDS aber weitere Geschäftsbereiche an Fiserv.

Der Anbieter und Wettbewerber First Data gilt als die Nummer zwei in diesem speziellen Marktsegment. Das Unternehmen gilt des Weiteren mit seinem Abrechnungssystemen als der größte Abwickler von Kreditkarten-Transaktionen in den USA. Über die Tochterunternehmen TeleCheck und Western Union bietet First Data auch komplexe Dienstleistungen und Services für Finanzinstitute an.

Neben First Data bietet auch Total System Services als Abwickler von Kreditkarten-Transaktionen entsprechende Services an.

Ausblick

Im Hinblick auf das laufende Gesamtjahr 2006 stellt Fiserv einen Nettogewinn von 2,46 bis 2,53 Dollar je Aktie in Aussicht. Die Prognosen beinhalten allerdings Aktienoptionskosten in Höhe von neun bis elf US-Cent, heißt es bei Fiserv.

Analysten rechnen für das laufende Gesamtjahr 2006 mit einem Umsatzanstieg auf 4,15 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 2,55 Dollar je Aktie. Für das laufende Märzquartal erwarten Investmentbanker einen Quartalsumsatz von rund einer Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 62 US-Cent je Aktie.

Bewertung

Zuletzt wurden Fiserv-Aktien nachgebend bei knapp 44 Dollar gehandelt, womit sich damit ein Börsenwert von stolzen 8,1 Mrd. Dollar für den IT-Finanzspezialisten Fiserv ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnerwartungen für das laufende Jahr 2006 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Gleichzeitig wird Fiserv mit dem zweifachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Jahr gehandelt.

Im Hause Morgan Stanley erwartet man offenbar eine weitere Seitwärtsbewegung bei Fiserv-Papieren. Die Analysten stuften den Wert bereits Anfang Dezember von „übergewichten“ auf „gleichgewichten“ zurück, wobei die Investmentbanker ein Kursziel von 47 Dollar für den Wert sehen.

Optimistischer ist man hingegen im Hause S&P Equity Research. S&P-Experte Scott Kessler bekräftigte Ende Dezember nochmals seine „strong buy“ Empfehlung für den Wert, wobei der Investmentexperte Fiserv-Aktien gegenüber Mitbewerbern unterbewertet sieht. Insbesondere die Übernahme von SunGard Data und das Interesse an dem IT-Servicedienstleister Computer Sciences beflügele die Übernahmephantasie in der Branche, heißt es bei S&P.

Die Analysten aus dem Hause Barrington Research glauben ebenfalls an einen steigenden Fiserv-Aktienkurs. Die Experten bekräftigten Anfang Januar nochmals ihre Empfehlung „outperform“ für den Wert, wobei die Analysten ein Kursziel von 54 Dollar sehen.

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Meldung gespeichert unter: IT-News

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