HINTERGRUND: Apple wächst in neue Dimensionen

Für das somit abgeschlossene Fiskaljahr 2005 meldete Apple einen Umsatz von 13,93 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,335 Mrd. Dollar bzw. 1,44 Dollar je Aktie.

Apple Computer sieht sich im immer härter werdenden Wettbewerb vor allem traditionellen Computerherstellern gegenüber. So gelten Dell, Gateway, Hewlett-Packard, IBM und Microsoft als ernstzunehmende Konkurrenten für den Computerpionier aus Kalifornien.

Während Apple mit seinen Modellen nicht den Massenmarkt anvisiert, setzt die Konkurrenz in Form von Dell von Anfang an auf den Direktvertrieb und erschwingliche Computergeräte für den privaten Verbraucher. Zuletzt wagte Apple allerdings mit seinem Mac Mini den Vorstoß in den Massenmarkt, wobei Apple den Wechsel auf Intel-Chips vollziehen will.

Mit einem Marktanteil von drei Prozent am PC-Markt spielt die einstige Computergröße aus Cupertino weiterhin aber nur eine untergeordnete Rolle im Gegensatz zum Branchenprimus Dell.

Mit dem neu ins Leben gerufenen Online-Musikdienst iTunes will Apple wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren und sich gleichzeitig mit dem Musik-Player iPod mehr dem Markt für Unterhaltungselektronik zuwenden. In diesem Bereich sieht sich das Unternehmen mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent als Marktführer. In diesem Segment konkurriert das Unternehmen mit Dell, Napster, Sony, Roxio, Samsung, Creative Labs, SanDisk und OD2.

Auch Yahoo will sich durch die Übernahme von Musicmatch künftig im Markt für Musik-Downloads engagieren. Auch Microsoft plant mit URGE gemeinsam mit MTV eine eigene Plattform für Musik-Downloads.

Für das vergangene Dezemberquartal berichtete Apple vorab von einem Quartalsumsatz von 5,7 Mrd. Dollar, während Analysten im Vorfeld nur mit Einnahmen von rund fünf Mrd. Dollar gerechnet hatten. Ferner konnte Apple eigenen Angaben zufolge 14 Mio. iPods und 1,25 Mio. Macintosh-Computer absetzen. Detaillierte Zahlen will Apple nächste Woche, am 18. Januar 2006 vorlegen.

Damit dürften auch die aktuellen Analystenprognosen für das laufende Fiskaljahr 2006 obsolet sein. Investmentbanker hatten für das im September endete Fiskaljahr mit Einnahmen von 18,7 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 1,89 Dollar kalkuliert.

Für das nachfolgende Fiskaljahr 2006 hatten Analysten zuletzt mit einem weiteren Umsatzanstieg auf 21,88 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 2,27 Dollar je Aktie gerechnet.

Nach den jüngsten Meldungen markierten Apple-Anteile ein neues Allzeithoch bei 80,86 Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von mehr als 68 Mrd. Dollar für den Computerkonzern aus Kalifornien ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 43, welches im nachfolgenden Fiskaljahr 2007 auf 36 sinken würde. Gleichzeitig wird Apple mit dem 3,6fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr gehandelt.

Wie Steve Jobs im Rahmen der Expo weiter mitteilt, soll der Wechsel auf Intel-basierte Prozessoren bis zum Ende des Jahres 2006 abgeschlossen sein. Während das Jahr 2005 dem iPod gehörte, soll das Jahr 2006 das Jahr des Macs werden, glaubt Piper Jaffray-Analyst Gene Munster. Sollte es Apple gelingen, mit seinen Macs nur 0,5 Prozent im weltweiten PC-Markt zuzulegen, könnte dies die Gewinne um zehn Prozent beflügeln. Ein Marktanteilsgewinn von einem Prozent würde sogar zu einem 18%igen Gewinnzuwachs führen, rechnet der Analyst vor.

Der Piper Jaffray-Analyst sieht Apple-Anteile daher weiter in einem positiven Licht und vergibt das Rating „outperform“. Als Kursziel sieht der Analyst ein Niveau von 80 US-Dollar.

Auch die Analysten aus dem Clear Asset Management empfehlen Apple-Aktien zum Kauf. Vor allem die Ausweitung des Geschäftsmodells über den traditionellen PC-Markt hinaus, hätte nicht zuletzt zu einem Gewinnanstieg von 305,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr geführt, heben die Analysten hervor, die für den Wert ein Kursziel von 79 Dollar sehen.

Noch einen Tick optimistischer ist man dagegen im Hause Morgan Stanley. Die Analysten hoben bereits Mitte Dezember ihr Kursziel für Apple-Anteile auf 90 Dollar an und bekräftigten nochmals ihre Empfehlung „übergewichten“. Die Morgan Stanley-Analysten erwarten insbesondere im neuen Jahr weitere Ankündigungen zum Thema „iPhone“ aus dem Hause Apple.