Hewlett-Packard zeigt sich (noch) krisenfest

Montag, 25. August 2008 um 13:39

Im Speicher- und Servergeschäft (Enterprise Storage and Servers) meldet HP einen Umsatzanstieg um fünf Prozent auf 4,7 Mrd. Dollar, wobei der Bereich ESS Blade-Server mit 66 Prozent am stärksten wuchs. Die Einheit konnte dabei einen operativen Gewinn von 544 Mio. Dollar erwirtschaften, nach einem Plus von 507 Mio. Dollar im Jahr vorher. Der IT-Servicebereich rund um die Division HP Services verbuchte einen Umsatzanstieg um 14 Prozent auf 4,8 Mrd. Dollar. Während der Bereich Technologie-Services um 13 Prozent zulegte, verzeichnete HP im Bereich Consulting und Outsourcing einen Zuwachs von 13 bzw. 18 Prozent.

Markt und Wettbewerb

Hewlett-Packard gilt als weltweit führender Drucker- und PC-Hersteller. Vor allem im PC-Segment konnte HP nach Angaben der Marktforscher aus dem Hause IDC Boden gut machen und die Spitzenposition übernehmen. Auch im Server-Geschäft gilt HP nach wie vor als einer der führenden Anbieter. In diesem Bereich steht das Unternehmen im direkten Wettbewerb mit dem Dell und IBM.

IBM sieht sich aber in seinem traditionellen IT-Servicegeschäft gut gerüstet und konnte seine starke Stellung durch die Übernahme des Beratungsgeschäfts von PriceWaterhouseCoopers weiter festigen. Im IT-Servicegeschäft gilt nicht nur IBM als direkter Mitbewerber, sondern inzwischen auch zahlreiche indische Outsourcing-Spezialisten, wie Tata Consultancy, Infosys und Wipro.

Im Druckergeschäft sieht sich das Unternehmen der japanischen Konkurrenz in Form von Canon gegenüber. Auch der US-Druckerspezialist Lexmark steht mit seiner Produktserie in direkter Konkurrenz zu HP. Im Speichersegment konkurriert HP mit den US-Anbietern EMC und NetApp.

Durch die Expansion im Softwarebereich sieht sich HP zunehmend dem Wettbewerb anderer großer Softwarehäuser ausgesetzt. Auch durch die Übernahme von EDS begibt sich HP im IT-Dienstleistung und Services immer mehr im direkten Wettbewerb zu IBM, Accenture und Infosys.

Ausblick

Für das laufende vierte Fiskalquartal stellt HP Einnahmen von 30,2 bis 30,3 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn zwischen 1,01 und 1,03 Dollar je Aktie in Aussicht. Analysten erwarten an dieser Stelle Einnahmen von 30,29 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 1,02 Dollar je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2008, welches im Oktober endet, erwarten Analysten Einnahmen von knapp 115 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von 3,61 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2009 sollen die Erlöse auf 121 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,02 Dollar je Aktie klettern.

Bewertung

Unmittelbar nach den jüngsten Zahlen wurden HP-Anteile weiter fester bei rund 47 US-Dollar an der New Yorker Börse gehandelt. Damit ergibt sich augenblicklich ein Börsenwert von rund 116 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden PC- und Druckerhersteller. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das anstehende Fiskaljahr 2009 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12. Gleichzeitig wird HP mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 1:1 bewertet.

Die Analysten des Hauses Friedman, Billings, Ramsey & Co bleiben nach den jüngsten Zahlen bei ihrer Einschätzung „outperform“ und verweisen auf die starken Quartalszahlen.

Noch optimistischer ist man im Hause Needham & Co. Die Analysten empfehlen HP-Anteile mit einem Kursziel von 57 Dollar zum Kauf. Dabei stufen die Needham-Experten das Rating von „buy“ auf „strong buy“ nach oben. Die Analysten zeigten sich insbesondere beeindruckend, wie HP trotz des widrigen Geschäftsumfelds dennoch gute Zahlen vorlegen konnte.

Auch die Analysten der Citigroup stehen dem Wert weiter positiv gegenüber und empfehlen HP-Aktien weiterhin zum Kauf. Dabei erhöhen die Analysten das Kursziel für den Wert leicht von 71 auf 72 US-Dollar. Die Citibanker verweisen unter anderem darauf, dass HP die Gewinnerwartungen habe übertreffen können. Trotz widriger Geschäftsbedingungen sei das Wachstum solide gewesen, heißt es. Am 15. September erhoffen sich die Citigroup-Analysten weitere Informationen bezüglich der Integration der EDS-Übernahme. Die Citibanker rechnen an dieser Stelle mit Kostensynergien zwischen 30 und 50 US-Cent je Aktie.

Bei der Credit Suisse ist man hingegen weiter zurückhaltend und bewertet die Papiere weiterhin mit „neutral“, wobei die Analysten ein Kursziel von 45 US-Dollar für den Wert sehen. Zwar seien die jüngsten Zahlen eindrucksvoll gewesen, jedoch warten auf HP noch Herausforderungen, die es zu meistern gilt.

Folgen Sie uns zum Thema Hewlett Packard Enterprise (HPE) und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Hewlett Packard Enterprise (HPE), Hintergrundberichte, Hardware, Software, IT-Services

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...