Hewlett-Packard steuert nach Führungskrise in ungewisse Zukunft

Montag, 30. August 2010 um 12:54

Im Kerngeschäft mit Laptop- und Desktop-PCs, welches in der Personal Systems Group (PSG) zusammengefasst ist, meldet HP einen Zuwachs bei den Auslieferzahlen um 12 Prozent. Der Umsatz der PSG-Division kletterte um 17 Prozent auf 9,9 Mrd. Dollar. Während die Notebook-Erlöse lediglich um zehn Prozent anzogen, kletterte das Desktop-Geschäft um 27 Prozent. Der Umsatz im Firmenkundensegment stieg um 25 Prozent, während HP im Privatkundenbereich 12 Prozent mehr umsetzte.

Markt und Wettbewerb

Hewlett-Packard gilt als weltweit führender Drucker- und PC-Hersteller. Vor allem im PC-Segment konnte HP nach Angaben der Marktforscher aus dem Hause IDC auch im ersten Quartal 2010 mit einem weltweiten Marktanteil von 19,7 Prozent seine führende Position verteidigen. Für das Jahr 2010 erwartet IDC ein Wachstum des PC-Marktes von 15 Prozent gegenüber 2009.

Auch im Server-Geschäft gilt HP nach wie vor als einer der führenden Anbieter. In diesem Bereich steht das Unternehmen im direkten Wettbewerb mit dem Dell und IBM. Im Jahr 2010 soll sich der PC-Markt dann allerdings wieder deutlich erholen.

Aber auch der HP-Konkurrent IBM sieht sich in seinem traditionellen IT-Servicegeschäft gut gerüstet und konnte seine starke Stellung durch die Übernahme des Beratungsgeschäfts von PriceWaterhouseCoopers weiter festigen. Im IT-Servicegeschäft gilt nicht nur IBM als direkter Mitbewerber, sondern inzwischen auch zahlreiche indische Outsourcing-Spezialisten, wie Tata Consultancy, Infosys und Wipro.

Im Druckergeschäft sieht sich das Unternehmen der japanischen Konkurrenz in Form von Canon gegenüber. Auch der US-Druckerspezialist Lexmark steht mit seiner Produktserie in direkter Konkurrenz zu HP. Im Speichersegment konkurriert HP mit den US-Anbietern EMC und NetApp.

Durch die Expansion im Softwarebereich sieht sich HP zunehmend dem Wettbewerb anderer großer Softwarehäuser ausgesetzt. Auch durch die Übernahme von EDS begibt sich HP im Bereich IT-Dienstleistung und Services immer mehr im direkten Wettbewerb zu IBM, Accenture, Capgemini, Cognizant und Infosys.

Ausblick

Insgesamt bekräftigte HP nochmals seinen Ausblick auf laufende vierte Fiskalquartal 2010, wonach das Unternehmen einen Nettogewinn zwischen 1,25 und 1,27 Dollar je Aktie erwartet. Der Umsatz soll sich dabei zwischen 32,5 und 32,7 Mrd. Dollar bewegen. Analysten rechnen für das laufende Oktoberquartal mit einem Quartalsumsatz von 32,8 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 1,26 Dollar je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2010, welches im Oktober endet, erwarten Analysten einen Jahresumsatz von 125,5 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 4,50 Dollar je Aktie. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2011 sollen die Erlöse dann auf 131,6 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 4,99 Dollar je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung

HP-Aktien präsentierten sich an der New Yorker Börse zuletzt weiter nachgebend bei 38 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 88,7 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden PC- und Druckerhersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2010 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 20. Gleichzeitig wird HP mit dem 1,4-fachen des zu erwartenden Umsatzes für das laufende Fiskaljahr bewertet.

Die Analysten aus dem Hause Brean Murray, Carret & Co empfehlen HP-Aktien auch nach den jüngsten Entwicklungen weiter zum Kauf und sehen ein Kursziel von 50 US-Dollar für den Wert.

Bei der Investmentbank Wedbush Morgan Securities hingegen überwiegt hingegen die Zurückhaltung. Die Analysten bewerten HP-Aktien weiterhin nur mit „neutral“. Die Analysten verweisen dabei auf Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Abgang des bisherigen Firmenchefs Mark Hurd und der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Auch die schwächere Entwicklung bei den Verbraucherausgaben würde das Papier belasten, heißt es. Die Wedbush-Experten gehen davon aus, das HP schon in den nächsten Wochen einen neuen CEO vorstellen wird, was sich positiv auf den Aktienkurs auswirken dürfte. Für das Fiskaljahr 2010 rechnen die Analysten nunmehr mit einem Plus von 4,54 Dollar je Aktie und sehen ein Kursziel von 44 US-Dollar für die Aktie. Im Hause Kaufman Brothers bekräftigte man zuletzt nochmals seine Kaufempfehlung für HP-Aktien, wobei die Analysten allerdings ihre Kursziel für den Wert von 61 auf 51 Dollar nach unten revidieren.

Folgen Sie uns zum Thema Hewlett Packard Enterprise (HPE) und/oder Hintergrundberichte via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Hewlett Packard Enterprise (HPE), Hintergrundberichte, Hardware, Software, IT-Services

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...