Hewlett-Packard schockt die Wall Street mit Bilanzskandal

PC- und Druckerhersteller in der Krise

Freitag, 23. November 2012 um 14:24

Ausgenommen etwaiger Sonderbelastungen konnte HP im jüngsten Quartal einen Nettogewinn von 1,16 Dollar je Aktie realisieren und damit die Gewinnerwartungen der Analysten um zwei Cent je Anteil übertreffen. Im Geschäftsbereich Personal Systems, in der das PC-Geschäft zusammengefasst ist, sanken die Umsätze um 14 Prozent, nachdem insgesamt 12 Prozent weniger Desktop- und Notebook-Produkte ausgeliefert wurden.

Markt und Wettbewerb

Zuletzt holte der chinesische Computerbauer Lenovo Group im weltweiten PC-Markt stark auf und liegt mit HP fast gleichauf an der Spitze, so die jüngsten Marktforschungsdaten. Auch Apple konnte mit seinen Macs zuletzt im amerikanischen PC-Markt Marktanteile gewinnen.

Auch im Server-Geschäft gilt HP nach wie vor als einer der führenden Anbieter. In diesem Bereich steht das Unternehmen im direkten Wettbewerb mit dem Dell und IBM.

Aber auch der HP-Konkurrent IBM sieht sich in seinem traditionellen IT-Servicegeschäft gut gerüstet und konnte seine starke Stellung durch die Übernahme des Beratungsgeschäfts von PriceWaterhouseCoopers weiter festigen. Im IT-Servicegeschäft gilt nicht nur IBM als direkter Mitbewerber, sondern inzwischen auch zahlreiche indische Outsourcing-Spezialisten, wie Tata Consultancy, Infosys und Wipro.

Im Druckergeschäft sieht sich das Unternehmen der japanischen Konkurrenz in Form von Canon gegenüber. Auch der US-Druckerspezialist Lexmark steht mit seiner Produktserie in direkter Konkurrenz zu HP. Im Speichersegment konkurriert HP mit den US-Anbietern EMC und NetApp.

Durch die Expansion im Softwarebereich sieht sich HP zunehmend dem Wettbewerb anderer großer Softwarehäuser ausgesetzt. Auch durch die Übernahme von EDS begibt sich HP im Bereich IT-Dienstleistung und Services immer mehr im direkten Wettbewerb zu IBM, Accenture, Capgemini, Cognizant und Infosys.

Ausblick

Für das laufende erste Fiskalquartal 2013 stellt HP einen Nettogewinn von 68 bis 71 US-Cent je Aktie in Aussicht. Auf Jahressicht (Fiskaljahr 2013) erwartet HP einen Nettogewinn zwischen 3,40 bis 3,60 Dollar je Aktie. Analysten rechnen für das laufende Januarquartal mit Einnahmen von 27,8 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,71 Dollar je Aktie.

Für das laufende Fiskaljahr 2013, welches im Oktober endet, wird mit einem Jahresumsatz von 112,4 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,34 Dollar je Aktie gerechnet. Im nachfolgenden Fiskaljahr 2014 wird mit einem Jahresumsatz von 112 Mrd. US-Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 3,53 Dollar je Aktie gerechnet.

Bewertung

Nachdem jüngsten Kurseinbruch erholten sich HP-Papiere zuletzt wieder leicht auf 11,94 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 23,5 Mrd. US-Dollar für den weltweit führenden Drucker- und PC-Hersteller ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Fiskaljahr 2013 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von vier.

Die Analysten aus dem Hause Mizuho stuften HP-Papiere zuletzt von "neutral" auf "underperform" nach unten, wobei die Analysten ihr Kursziel für den Wert von 15 auf 8 US-Dollar senkten. HP hätte den entdeckten Bilanzbetrug bei der übernommenen Autonomy früher aufdecken müssen, glaubt Mizuho Analyst Abhey Lamda.

Bei der Royal Bank of Canada (RBS) ist man zuversichtlicher, die Analysten senken das Kursziel nur von 18 auf 14 US-Dollar. Dabei vergeben die RBS-Banker das Rating "sector perform".

FBN Securities Analyst Shebly Seyrafi bekräftigte zuletzt nochmals seine Einschätzung "sector perform", wobei der Analyst sein Kursziel für das Papier von 17 auf 13 Dollar senkte.

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