Hat sich Sky Deutschland verhoben? Analysten sehen hohe Risiken

Freitag, 27. April 2012 um 13:13

Analysten der Hypovereinsbank rechnen damit, dass der Pay-TV-Markt in Deutschland eine Verdoppelungschance hat. Im Kampf um Zuschauer steht Sky mit seinem TV-Programm zunächst im direkten Wettbewerb mit allen öffentlich rechtlichen Sendern wie mit der ARD und dem ZDF, sowie mit privaten Sendern wie ProSiebenSat.1 und der RTL-Gruppe.

Weiterer Wettbewerber war bislang auch die Unitymedia mit seiner Pay-TV-Tochter arena. Arena hatte zuvor die Live-Übertragungsrechte für Bundesliga Ende 2005 erworben, aber inzwischen diese Rechte wieder an Sky verkauft. Unitymedia bietet heute verschiedene Digitale TV-, Internet-, und Telefonangebote aus einer Hand an.

Daneben hat sich auch die Deutsche Telekom mit seinem Entertain-Angebot gegen Sky in Stellung gebracht und mit bietet mit der Option LIGA total ebenfalls Bundesliga-Fußball an. Allerdings ist die Telekom bei der jüngsten Auktion zur Versteigerung der Bundesliga-Übertragungsrechte für die Saison bis 2017 leer ausgegangen.

Darüber hinaus steht Sky zunehmend auch im Wettbewerb mit diversen DVD-Verleihangeboten und Streaming-Serviceanbieter, die Filme direkt aus dem Internet zum Download anbieten. Im Internet gelten daher auch Videoportale wie YouTube.com und Lovefilm als Wettbewerber zu Sky.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr 2012 stellte Sky Deutschland eine "signifikante" Verbesserung beim operativen Ergebnis (EBITDA) in Aussicht. Im Geschäftsjahr 2013 soll das EBITDA erstmals positiv ausfallen.

Für das laufende Jahr 2012 erwarten Analysten bei Sky Deutschland im Schnitt einen Nettoverlust von 0,24 Euro je Aktie. Im nachfolgenden Jahr 2013 wird dann nur noch mit einem marginalen Verlust von 0,08 Euro je Aktie gerechnet.

Bewertung

Sky Deutschland-Aktien präsentierten sich zuletzt in Frankfurt weiter uneinheitlich bei 1,95 Euro, womit sich damit ein Börsenwert von rund 1,5 Mrd. Euro für den führenden Pay-TV-Anbieter Deutschlands ergibt. Sky befindet sich nach wie vor in einer typischen Turnaround-Phase. Zwar hat das Unternehmen die magische Marke von drei Millionen Abonnenten überschreiten können, aufgrund des teuren Kaufs des Bundesligarechtepakets scheint ein weiterer deutlicher Abonnentenzuwachs unabdingbar, will das Unternehmen nachhaltig Gewinne schreiben.

Die Analysten der Citigroup stehen dem Unternehmen weiterhin positiv gegenüber, wobei die Citibanker nochmals ihre Kaufempfehlung für den Wert bestätigen und das Kursziel für Sky-Aktien von 2,80 auf 3,15 Euro anheben. Die Citibanker finden, dass Sky Deutschland einen existentiellen Überlebenskampf gewonnen hat, nachdem sich das Unternehmen gegen die Telekom durchgesetzt hat. Darüber hinaus habe Sky nunmehr mehr Übertragungsrechte als vorher.

Negativ bewerten die Analysten von Goldman Sachs den Kauf der Bundesliga-Rechte. Goldman-Experte Vighnesh Padiachy stuft Sky Deutschland-Anteile von "kaufen" auf "neutral" zurück, wobei der Analyst auf die hohen Kosten für die Bundesliga-Übertragungsrechte verweist. Die Kosten seien bis 2017 höher als befürchtet. Der Preis liegt mit 486 Mio. Euro pro Saison deutlich über den Kosensprognosen (350 bis 368 Mio. Euro). Der Analyst sieht Risiken, dass die Kosten nicht gedeckt werden können und revidiert sein Kursziel für den Wert von 2,95 auf 2,20 Euro an unten.

Optimistischer ist man dagegen bei Morgan Stanley. Die US-Investmentbank stuft Sky Deutschland-Aktien weiterhin mit "übergewichten" ein. Die Analysten verweisen auf die gewonnene Auktion der Übertragungsrechte für Bundesliga-Fußball. Zudem habe sich Sky auch die IPTV-Rechte für die Internetübertragungsrechte und das mobile Internet gesichert. Aufgrund der gewonnenen Auktion rechnen die Analysten damit, dass Sky in 2013 weiter neue Abonnenten gewinnen wird. Zudem ergeben sich dadurch für Sky Möglichkeiten, die Preise für sein Angebot anzuheben. Die Analysten rechnen für 2012 mit einem Minus von 0,20 Euro je Aktie und in 2013 mit einem Minus von 0,09 Euro je Aktie. Das Kursziel sehen die Analysten in 12 bis 18 Monaten bei 3,0 Euro.

Deutlich pessimistischer ist man bei der Londoner HSBC. Die Analysten bleiben bei ihrem Rating "untergewichten" und senken das Kursziel von 1,60 auf 1,30 Euro.

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