Groupon wartet weiter auf den großen Durchbruch

Freitag, 18. Mai 2012 um 13:57

Geholfen haben dem Unternehmen dabei vor allem die gesunkenen Marketingkosten. Diese fielen mit 116,6 Mio. Dollar um 49 Prozent niedriger aus als im Vorjahr (230,1 Mio. Dollar). Insgesamt konnte Groupon das Quartal mit 36,9 Millionen aktiven Kunden beenden, nachdem das Unternehmen im Vorjahr 15,4 Millionen aktive Kunden vorweisen konnte. Laut Groupon-Finanzchef Jason Child zog die Take-Rate auf 41,3 Prozent an, nach 40 Prozent im Vorquartal. Die Take-Rate beschreibt den Wert, der nach Abzug von Händler-Provisionen bei Groupon bleibt. Im ersten Quartal 2011 hatte die Take-Rate mit 44 Prozent ihren Höhepunkt erreicht. Daneben betreute Groupon im jüngsten Quartal mehr als 100.000 Händler. Der operative Cashflow kletterte im jüngsten Quartal um 367 Prozent auf 83,7 Mio. Dollar. Insgesamt konnte Groupon das Quartal mit Barreserven von 1,2 Mrd. Dollar beenden, wobei das Unternehmen schuldenfrei blieb.

Markt und Wettbewerb


Die Marktforscher aus dem Hause BIA/Kelsey taxieren den Daily Deals Markt auf 4,17 Mrd. US-Dollar im Jahr 2015. Groupon ist der Marktführer unter den so genannten Daily Deal Seiten, wobei Marktforscher Groupon hier einen Marktanteil von etwas über 50 Prozent zuschreiben. Mit seinem Daily Deal Format steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Anbietern wie LivingSocial, der Nummer zwei im Markt.

Zudem konkurriert Groupon auch mit kleineren Spezialisten wie Eversave, BuyWithMe sowie zunehmend auch mit eBay und Google. eBay bietet inzwischen zahlreiche Discount-Angebote auf seiner Webseite an, während Google mit Google Offers einen konkurrierenden Service gestartet hat. Zudem hat Google den deutschen Groupon-Konkurrenten DailyDeal.de übernommen.

Global sind inzwischen mehr als 3.000 Daily Deal Unternehmen aktiv, darunter mehr als 1.000 in China, wo auch Groupon mit seinem Joint Venture GaoPeng.com am Start ist. In Europa gibt es mehr als 900 Daily Deal Firmen, in Südamerika mehr als 600.

Ausblick


Für das laufende zweite Quartal 2012 stellt Groupon einen Umsatz zwischen 550 und 590 Mio. Dollar in Aussicht, was einem Zuwachs von 40 bis 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Der Gewinn aus der operativen Geschäftstätigkeit soll sich dabei auf 25 bis 45 Mio. Dollar summieren, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 101 Mio. Dollar zu Buche stand.

Analysten rechnen bei Groupon für das laufende Juniquartal mit Einnahmen von 575,2 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von drei US-Cent je Aktie. Im laufenden Gesamtjahr 2012 sollen die Erlöse auf 2,39 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 0,18 Dollar je Aktie klettern. Im nachfolgenden Jahr 2013 erwarten Analysten dann einen Jahresumsatz von 3,09 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,70 Dollar je Aktie.

Bewertung


Nachdem jüngsten Kurssprung von mehr als 20 Prozent präsentierten sich Groupon-Aktien deutlich leichter bei 12,41 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund acht Mrd. US-Dollar für marktführenden Daily Deals Spezialisten ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Gesamtjahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 67.

Die Analysten der Deutschen Bank bleiben bei ihre Empfehlung "halten", senken aber das Kursziel für Groupon-Aktien von 21 auf 15 US-Dollar. Deutsch Banker Llloyd Walmsley weist daraufhin, dass der Großteil der positiven Ergebnisüberraschung auf die niedrigeren Marketingkosten zurückzuführen ist. Für das zweite Quartal 2012 rechnet Walmsley mit einem Umsatz von 572 Mio. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von drei US-Cent je Aktie bei Groupon. Für 2012 wird mit einem Umsatz von 2,37 Mrd. Dollar sowie mit einem Nettogewinn von 0,16 Dollar je Aktie gerechnet. In 2013 erwarten der Deutsche Bank Analyst einen Umsatz von 3,17 Mrd. Dollar sowie einen Nettogewinn von 0,60 Dollar je Aktie.

Nicht nur bei der Deutschen Bank senkt man das Kursziel für Groupon-Aktien, auch im Hause Susquehanna senkt man das Kursziel für die Papiere von 25 auf 15 US-Dollar. Insgesamt bleiben die Analysten bei ihrer "neutralen" Haltung.

Eine gänzlich andere Meinung vertreten die Analysten aus dem Hause Barclays Capital. Die Londoner Banker bekräftigen nochmals ihre Bewertung "übergewichten" und sehen ein Kursziel von 27 US-Dollar für den Wert.

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