Groupon am Boden - Geschäftsmodell gescheitert?

Donnerstag, 16. August 2012 um 13:21

Im Mai 2010 verstärkte sich Groupon durch eine Übernahme und kaufte den deutschen Marktführer CityDeal Europe GmbH. Zudem wurde der Spezialist Qpod übernommen. Ebenfalls in 2010 folgte die Übernahme von Ludic Labs. Ferner wurden die Unternehmen Mobly, Campfire Labs, die Shopping-Plattform Mertado und Adku aufgekauft. Seit 2011 ist Groupon gemeinsam mit Tencent mit dem Joint Venture GaoPeng.com auch in China am Start. Im Februar 2012 ging das Unternehmen in Thailand an den Start (Groupon Thailand).

Zahlen


Für das vergangene zweite Quartal 2012 meldete Groupon einen Umsatzsprung auf 568,3 Mio. US-Dollar, ein Zuwachs von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ausgenommen etwaiger Währungseinflüsse hätte das Umsatzwachstum 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen, so Groupon. Ein schwächerer Euro und ein schwächeres britisches Pfund haben das Ergebnis negativ beeinflusst. Groupon erwirtschaftet inzwischen mehr als die Hälfte seiner Umsätze außerhalb von Nordamerika, der Großteil dieser Erlöse kommt dabei aus Europa.

Insgesamt konnte Groupon für das vergangene Juniquartal einen Nettogewinn von 28,4 Mio. Dollar oder vier US-Cent je Aktie ausweisen, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Nettoverlust von 107,4 Mio. Dollar zu Buche stand. Ausgenommen außergewöhnlicher Einmalfaktoren summierte sich der Nettogewinn im jüngsten Quartal ebenfalls auf vier US-Cent je Aktie. Analysten hatten zwar im Vorfeld nur mit einem Nettogewinn von drei US-Cent je Aktie gerechnet, jedoch einen Umsatz von 573 Mio. Dollar erwartet.

Der operative Cashflow kletterte um 93 Prozent auf 75,3 Mio. Dollar. Gleichzeitig kletterte die Zahl der aktiven Kunden gegenüber dem Vorjahr um 65 Prozent auf 38 Millionen.

Markt und Wettbewerb


Die Marktforscher aus dem Hause BIA/Kelsey taxieren den Daily Deals Markt auf 4,17 Mrd. US-Dollar im Jahr 2015. Groupon ist der Marktführer unter den so genannten Daily Deal Seiten, wobei Marktforscher Groupon hier einen Marktanteil von etwas über 50 Prozent zuschreiben. Mit seinem Daily Deal Format steht das Unternehmen in direkter Konkurrenz zu Anbietern wie LivingSocial, der Nummer zwei im Markt.

Zudem konkurriert Groupon auch mit kleineren Spezialisten wie Eversave, BuyWithMe sowie zunehmend auch mit eBay und Google. eBay bietet inzwischen zahlreiche Discount-Angebote auf seiner Webseite an, während Google mit Google Offers einen konkurrierenden Service gestartet hat. Zudem hat Google den deutschen Groupon-Konkurrenten DailyDeal.de übernommen.

Global sind inzwischen mehr als 3.000 Daily Deal Unternehmen aktiv, darunter mehr als 1.000 in China, wo auch Groupon mit seinem Joint Venture GaoPeng.com am Start ist. In Europa gibt es mehr als 900 Daily Deal Firmen, in Südamerika mehr als 600.

Ausblick


Für das laufende Septemberquartal stellt Groupon einen Umsatz von 580 bis 620 Mio. US-Dollar in Aussicht. Analysten hatten an dieser Stelle bislang mit Einnahmen von 605,5 Mio. Dollar kalkuliert.

Analysten erwarten Groupon für das laufende September einen Umsatz von 598 Mio. Dollar sowie einen Nettogewinn von vier US-Cent je Aktie. Im Bezug auf das Jahr 2012 wird mit einem Jahresumsatz von 2,37 Mrd. Dollar und mit einem Nettogewinn von 18 US-Cent je Aktie gerechnet.

Im nachfolgenden Jahr 2013 sollen die Erlöse dann auf 2,87 Mrd. Dollar und der Nettogewinn auf 48 US-Cent je Aktie klettern, wenn es nach den Prognosen der Analysten geht.

Bewertung


Groupon-Papiere präsentierten sich auch nach dem jüngsten Kurssturz weiter schwächer bei 5,32 US-Dollar, womit sich damit ein Börsenwert von rund 3,5 Mrd. US-Dollar für den Daily Deals Pionier ergibt. Auf Basis aktueller Gewinnschätzungen für das laufende Jahr 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 29.

Die Analysten der US-Investmentbank JPMorgan Chase reduzierten zuletzt ihr Kursziel für Groupon-Aktien auf 8,0 US-Dollar. Groupon Goods zeichneten für mehr als die Hälfte der direkten Umsätze in Q2 verantwortlich, stellen die Analysten fest. Ausgenommen der Direktumsätze hätte er Umsatzzuwachs nur knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr betragen, anstatt der berichteten 45 Prozent, so die JPMorgan Chase Experten.

Auch die Analysten aus dem Hause Morgan Stanley senken ihr Kursziel für Groupon-Aktien auf 9,0 US-Dollar. Auch bei der Bank of America ist man vorsichtiger geworden und senkt das Kursziel auf 8,0 US-Dollar. Die Analysten bei Wells Fargo & Co bleiben dagegen bei ihrem Rating "outperform".

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