Grenke Aktie: Was Standard & Poors über die Zukunft des Leasing-Spezialisten denkt

Standard & Poor's bestätigte in einem gestrigen Analyse-Update ein BBB+/A-2 Rating für die heftig in die Kritik geratene Grenke AG und hebt aber die Einstufung mit CreditWatch negativ wieder auf.

BBB+ steht bei S&P für „Lower Medium Grade“ bzw. für eine durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft aber ist mit Problemen zu rechnen. Ab einer Einstufung von BB+ gilt eine Anlage als Non-Investment Grade.

„Die Bestätigung des Ratings spiegelt unsere grundsätzliche Erwartung wider, dass sich Vorwürfe wegen schwerwiegenden Fehlverhaltens bei Grenke als unbegründet herausstellen werden.“

Erste Untersuchungen hätten keine wesentlichen Fehler festgestellt. Das Management von Grenke hat jedoch die Notwendigkeit anerkannt, die Risikosteuerung und die Markttransparenz zu verbessern.

Grenke ist IT-Finanzierungspartner für kleine und mittlere Unternehmen, die es während der Pandemie besonders schwer haben, sodass der Leasing-Anbieter höhere Rückstellungen wegen Forderungsausfällen bilden muss.

Am 17. September 2020 hatte die US-Rating Agentur Standard & Poor's aufgrund der negativen Schlagzeilen und Beschuldigungen eines Short-Sellers das Unternehmen Grenke mit einem negativen CreditWatch belegt.

Der Ausblick von Standard & Poor's auf das Langfrist-Rating von Grenke ist unterdessen weiterhin negativ.

„Der negative Ausblick spiegelt die anstehenden Sonderprüfungen und unsere Ansicht wider, dass weitere konkrete Fortschritte erforderlich sind, um Anlegervertrauen und Verbesserung der Risikosteuerung sowie der schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen, denen Grenke in seinen wichtigsten europäischen Märkten ausgesetzt ist, wiederherzustellen“, kommentierte die Rating-Agentur.

Die Grenke AG hatte nach einem Geschäftseinbruch zuletzt Umstrukturierungen im Unternehmen angekündigt und beabsichtigt, die 16 Franchise-Gesellschaften in den kommenden zehn bis 16 Monaten in das Unternehmen zu integrieren.