Google will mit Chrome glänzen

Freitag, 5. September 2008 um 16:16

Nachdem der Browser Chrome in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch erstmalig heruntergeladen werden konnte, ist er weltweit auf Millionen von Rechnern gezogen worden. Für gute Nachrichten sorgte der Browser hinsichtlich der Geschwindigkeitsmessungen. In verschiedenen Tests zeigte sich, dass der - auch als Programm - schmal gehaltene Browser die bisherigen Browser deutlich in Sachen Performance übertrumpfte. Einzig im Bereich der Java-Anwendungen konnte Chrome nicht gegen den bisherigen Sprinter Firefox von Mozilla gewinnen.

Besonders hervorgestochen sind allerdings auch die negativen Nachrichten rund um Googles Browser. So wurde bereits einen Tag nach Veröffentlichung des Programms eine erste, aber gravierende Sicherheitslücke entdeckt. Diese ist allerdings zu verzeihen, handelt es sich bei Chrome immerhin noch um eine Beta-Version.

Erste Anpassungen im Kleingedruckten

Punkt elf der Nutzungsbedingungen von Chrome haben einen Sturm der Entrüstung losgelöst und Google schon dazu veranlasst, diesen Passus zu ändern. Bislang hieß es dort sinngemäß, dass alle Verwertungsrechte von Inhalten, die über Chrome erarbeitet wurden, an Google übertreten. Das heißt, dass zum Beispiel ein Journalist die Rechte an einem Artikel, den er in der Browsertextverarbeitung von Google schreibt, an Google abtritt. Das geht natürlich nicht und wird auch von Google so gesehen. Das Unternehmen erklärt den Passus damit, dass er wohl aus den Nutzungsbedingungen eines anderen Programmes genommen worden sei. Ohne weiter darüber nachzudenken, wie es scheint. Und nun heißt es in dem Passus, dass der Journalist alle Verwertungsrechte beibehält.

Open Source kann Google nützlich sein

Bei einem Riesen, wie Google es ist, nützt es wenig, ein Programm als Open Source auf den Markt zu bringen, um sich dadurch die Huldigung der Nutzer- und Entwicklergemeinde zu sichern. Aber es kann helfen, um sich gegen einen anderen Riesen, sprich Microsoft, in Position zu bringen. Mit Chrome soll das, was Google Cloud-Computing nennt (dazu mehr im nächsten Special am Freitag), schneller voran getrieben werden. Damit kann Google seine Ziele verfolgen und darauf hoffen, dass Chrome tatsächlich durch Open Source zum besten Browser wird, der am Markt verfügbar ist.

Noch kann und will Google es sich nicht erlauben, ausschließlich auf Chrome als Browser zu setzen. Erst in der letzten Woche wurde sich mit Mozilla noch auf eine dreijährige Zusammenarbeit verständigt. Aber was danach kommen mag, ist tatsächlich noch offen. In jedem Fall ist klar, dass sich Google mit einer komplett anderen Strategie gegenüber Microsoft positioniert. Und es scheint, als sei Google hier das Unternehmen, das agiert, während Microsoft zum reagieren verdammt ist. Mehr weiß man aber wohl erst dann, wenn auch der neue Internet Explorer am Markt verfügbar sein wird.

Folgen Sie uns zum Thema Alphabet, Internet und/oder Chrome via Nachrichten-Alarm (E-Mail Push), RSS, Newsletter, Widget oder Social Media Kanal!

Meldung gespeichert unter: Chrome, Alphabet, Special am Freitag, Internet

© IT-Times 2024. Alle Rechte vorbehalten.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Unternehmen / Branche folgen
Unsere Nachrichten auf Ihrer Website

Sie haben die Möglichkeit, mit unserem Webmaster-Nachrichten-Tool die Nachrichten von IT-Times.de kostenlos auf Ihrer Internetseite einzubauen.

Zugeschnitten auf Ihre Branche bzw. Ihr Interesse.

Folgen Sie IT-Times auf ...