Google greift an - mit Geld

Krampfhaft wird bei Google nach der Erschließung von neuen Geschäftsfeldern gesucht. Ob GMail (E-Mail-Accounts) oder GDrive (Online-Speicherplatz), das Unternehmen sucht nach Auswegen aus der totalen Abhängigkeit von dem Online-Werbemarkt. Hierüber werden derzeit rund 99 Prozent des Umsatzes generiert. Gestern wurde zudem bekannt, dass der aktuell in der Testphase befindliche Service Google Base in eine Online-Handelsplattform ausgebaut werden soll, welche insbesondere traditionelle Händler einen neuen Vertriebsweg zu mehreren hundert Millionen von Google-Nutzern erschließen soll. Hier wurde schon der Vergleich zu einem virtuellen Supermarkt gezogen.

Die Innovationen sollen aber nicht nur intern geleistet werden. Google scheint gewillt, auch externes Wissen durch Übernahmen einzukaufen. 2004 wurden 56 Mio. Dollar für vier Unternehmenskäufe ausgegeben, 2005 waren es 156 Mio. Dollar für 15 Gesellschaften. Auch 2006 war der Marktführer schon fleißig. Im letzten Januar gab man 1,1 Mrd. Dollar für den Radio-Werbevermarkter dmarc Broadcasting aus. In den letzten Wochen wurden noch @Last Software, ein Hersteller von 3-D Designsoftware, und das Softwareunternehmen Upstartle in den Warenkorb gestopft. Hinzu kommt der Einstieg bei Time-Warner Tochtergesellschaft AOL. Für fünf Prozent legte Google eine Mrd. Dollar auf den Tisch, im zweiten Quartal 2006 soll die Transaktion beendet sein. Was der Suchmaschinenspezialist damit alles anfangen will, weiß wohl keiner so richtig. (ndi/rem)