Google Finance bald auch in Deutschland

Mit dem Vorstoß steigt Google in einen Markt ein, der in den vergangenen Monaten stark zulegte. Denn Finanzseiten gelten im Internet mitunter zu den populärsten Angeboten. Nach einer Studie von ComScore Media Metrix konnten Finanzseiten im Januar 2006 insgesamt 161 Mio. Besucher anziehen, ein Zuwachs von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als die bisherige Nummer eins gilt die Finanzsektion Yahoo Finance des weltweit meistbesuchten Internet-Portals mit 31,4 Millionen Besuchern weltweit. Der Dienst MSN Money rangiert dabei auf Platz zwei mit 21,9 Millionen Besuchern, gefolgt von der Finanzrubrik von America Online mit ca. Millionen Mio. Besuchern, so comScore. Im Durchschnitt verbringen die Nutzer 54 Minuten auf der Yahoo Finance-Webseite, womit dem Unternehmen weitere Möglichkeiten offen stehen, nicht nur Nutzer zu binden, sondern auch mehrere Anzeigenschaltungen zu platzieren.

Momentan bezieht sich das Angebot nur auf Nordamerika. Nach Aussage eines Google-Sprechers soll der internationale Bereich „so schnell wie möglich ausgebaut werden“. „In wenigen Monaten“ werde auch eine deutsche Version starten, sagte Google-Sprecher Stefan Keuchel auf Anfrage des Handelsblatts. Die deutschen Anbieter sehen den neuen Wettbewerber eher gelassen. Für erfahrene Anleger sind entsprechend nur spezielle Angebote interessant. Aber im General Interest-Bereich könnte Google sich bemerkbar machen. Hat sich der Nutzer einmal festgelegt und ein eigenes Depot eingerichtet, ist die Motivation zu einem Wechsel gering. Auf der anderen Seite muss Google diese Motivationsschwelle erst einmal überwinden. (ndi/ami)