Google: EU-Kommission ermittelt gegen Suchmaschine wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken bei Online-Werbung
Online-Werbung
Neben dem Bundeskartellamt ermittelt die Europäische Union (EU) in einem weiteren Verfahren gegen Google Inc., Tochtergesellschaft der US-amerikanischen Technologie-Holding Alphabet Inc. (Nasdaq: GOOGL).
Google sieht sich nun auch einer formellen kartellrechtlichen Untersuchung der EU wegen mutmaßlichen Werbetechnologie-Missbrauchs gegenüber. Dabei geht es um die Vermittlung digitaler Anzeigen (Displays) im Internet.
„Wir sind besorgt, dass Google es für konkurrierende Online-Werbedienste schwieriger gemacht hat, im sogenannten Ad-Tech-Stack zu konkurrieren", sagt Margrethe Vestager, die für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, in einer Erklärung.
Die Kalifornier sollen ihre führende Rolle im Werbetechnologie-Sektor in Europa missbrauchen, das sagte die Europäische Kommission (EU-Kommission), die oberste Kartellbehörde der EU, am heutigen Dienstag.
Die Untersuchung läuft informell bereits seit mindestens 2019. Angeprangert werden die Geschäftspraktiken von Google im Zusammenhang mit der Vermittlung von Online-Werbung und der Weitergabe von Nutzerdaten an Werbetreibende auf Websites und in mobilen Apps.
Ein Teil der EU-Untersuchung wird sich auf ähnliche Bereiche erstrecken wie eine Klage, die letztes Jahr von einer Gruppe von US-Bundesstaaten unter der Führung von Texas gegen Google eingereicht wurde.
Google wird unter anderem vorgeworfen, eigene Werbemittel bei den von ihm durchgeführten Werbe-Auktionen bevorzugt zu haben. Zudem geht die Kommission auf Beschwerden ein, die bislang noch nicht Gegenstand von Ermittlungen waren.
Hier soll die US-Suchmaschine Wettbewerber dank der Dominanz in der Internetwerbung von der Vermittlung von Werbeeinkäufen auf der Google-eigenen Videoseite YouTube abgehalten haben.
Die EU-Untersuchung befasst sich auch mit Googles Plänen, bestimmte Arten von User-Tracking-Technologien auf seinen Plattformen, wie dem Chrome-Browser und dem mobilen Betriebssystem Android, aus Datenschutzgründen zu blockieren.
Die Regulierungsbehörden der Europäischen Union nehmen nun das Kerngeschäft von Googles Geschäftsmodell ins Visier, die Online-Werbung, und ermittelt wegen der Ausnutzung einer wettbewerbsbeherrschenden Position.
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